NSV Gelb/Weiß Görlitz : SV Koweg Görlitz 2. 31:31 (16:14)

Es war ein packendes Stadtderby, das sich die beiden Görlitzer Vertretungen in der Handball-Ostsachsenliga boten. Und am Ende war der 31:31-Ausgang auch ein absolut gerechtes Ergebnis. Die Dramatik in den Schlusssekunden wies starke Parallelen zum Hinspiel auf – doch der letzte Wurf des blau-gelben Juniorteams erreichte diesmal rechtzeitig vor der Schlusssirene sein Ziel und bescherte die Punkteteilung.

Das Ziel aus Sicht der Koweg-Jungs war klar: es deutlich besser zu machen als im Hinspiel. Dieses verlor man Ende September denkbar knapp mit 20:21. Rückraumspieler Julien Seidel hatte einst den Ausgleichstreffer in der Hand, sein Wurf nach einem Konter kam jedoch einen Wimpernschlag zu spät. Im neuerlichen Rückspiel war es erneut Seidel mit der letzten Aktion – und diesmal netzte er noch rechtzeitig ein, genau eine Sekunde vor dem Abpfiff. Dramatischer hätte es kaum werden können.

Die 60 Minuten zuvor waren es überwiegend die Gastgeber, die die Koweg-Jungs immer wieder unter Zugzwang setzen. Zwar starteten die Blau-Gelben recht dynamisch und holten sich, unter anderem durch drei starke Tore von Kreisläufer Bruno Neumann, eine 2:6-Führung zur 8. Spielminute. Doch die Konsequenz der Anfangsminuten ließ auf Seiten der Gäste allmählich nach. Es schlichen sich vermehrt technische Fehler in die Angriffsbemühungen der Blau-Gelben ein, die dem NSV in die Karten spielten. Innerhalb von acht Minuten war die Partie auf den Kopf gestellt, trotz eines zwischenzeitlichen Unterzahlspiels gelang es dem Gastgeber, sich zurückzukämpfen und selbst die Führung zu übernehmen (9:7). Vor allem die linke Aufbaureihe machte es dem Juniorteam schwer.

Die blau-gelbe Offensive zeigte sich zwar durchweg sehr lauffreudig, hatte aber so ihre Probleme die NSV-Deckung und einen gut aufgelegten Markus Wiedemann im NSV-Tor zu überwinden. So blieb es lange Zeit dabei, dass Koweg einem Rückstand von zwei bis vier Toren hinterherlaufen musste. Es zog sich fast wie ein roter Faden durch, dass Koweg die Möglichkeiten zum Anschlusstreffer durch einen technischen Fehler ausließ – zumindest bis in die 44.Spielminute hinein. Dann drehten die Gäste förmlich auf. In der Defensive reagierte man und zog Marc Gähler als Störfaktor für den gegnerischen Angriffsaufbau nach vorn. Die körperbetonte Spielweise wurde nun angenommen, Bälle erkämpft. Offensiv zeigten sich die Koweg-Jungs effektiv, brachten sich zunächst durch Tore von Gähler und Seidel in Position, um dann durch zwei tolle Kreisanspiele auf Roberto Savic und einen Doppelpack von Aufbauspieler Jacob Czarnowsky erneut die Führung an sich zu reißen (26:27). Doch es blieb ein Tanz auf der Rasierklinge, der letztlich mit dem Ausgleichstreffer eine Sekunde vor Schluss endete.

Koweg: Laurenz, Herbst, Schwerdtfeger – Neumann (5), Seidel (6/3), Fiedler (1), Sobanski (1), Just (3/2), Savic (4), Seifert (1), Czarnowsky (3), Gähler (4), Tausche, Kiock (3)

NSV: Wiedemann, Szenkiel – Weinhold (8), Klose, Krausche (8/3), Effenberger, Seeliger (3), Hutter, Mischock (1), Blümke (1), König, Gräber (6), Saling (4)

Torfolge: 0:1 (1.), 1:3 (5.), 3:6 (10.), 7:7 (15.), 10:9 (20.), 15:11 (25.), 16:14 (30.), 17:16 (35.), 20:19 (40.), 24:21 (45.), 24:24 (50.), 28:28 (55.), 31:31 (60.)

Robert Eifler