OHC Bernstadt 2. : SV Koweg Görlitz 2. 23:26 (10:16)

„Wenn nicht jetzt, wann dann“, dröhnte der Party-Hit der Höhner aus den Boxen in der Kabine des Görlitzer Juniorteam. Doch die Spieler um Trainer Eric Gähler drehten da den Lautstärkeregler nicht etwa zum Anheizen vor dem so wichtigen Auswärtsspiel in der Ostsachsenliga bei der zweiten Vertretung des OHC Bernstadt auf volle Power – nein, die Partie war da schon gespielt und die Neißestädter hatten sich mit 23:26 (10:16) durchgesetzt. Nach vier Spieltagen ohne Punkte war es eine pure Erlösung.

Beim letzten Heimspiel gegen Neugersdorf wirkten die Görlitzer noch reichlich deprimiert, hatte man doch nach einem guten Spiel mit nur einem Tor verloren – nicht das erste Mal in dieser Saison. Entsprechend frustriert waren die Spieler, sich nach einem guten Spiel nicht selbst belohnt zu haben. Beim Derby in Bernstadt hätte es ähnlich enden können, als die Blau-Gelben nach sechs Toren Vorsprung zur Halbzeit (10:16) sieben Minuten vor Abpfiff den Ausgleichstreffer zum 23:23 hätten kassieren können. Doch der Aufsetzer des Bernstädter Außenspielers war zu hart platziert, der Ball ging durch die Beine von Keeper Laurenz Valtin über das Tor. Ein glücklicher Moment und Weckruf für die Görlitzer, sich nicht noch die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Einem Siebenmetertor von Tom Sobanski (22:24) folgte zwar der erneute Anschlusstreffer, die letzten beiden erfolgreichen Aktionen gehörten aber den Neißestädtern. Der Rest war pure Freude. „Dieser Sieg tut richtig gut. Die Jungs haben sich diesen Sieg absolut verdient“, freut sich Trainer Eric Gähler mit dem Team.

Sein Team startete ganz ordentlich in das vermeintliche Kellerduell der Ostsachsenliga – beide Teams hatten bis dato nur einen Sieg einfahren können. Schnell mussten die Görlitzer erkennen, dass der Gastgeber deutlich körperbetonter entgegentrat. Die Blau-Gelben aber nahmen den Kampf an und setzen den OHC immer wieder unter Druck, an Toren nachlegen zu müssen. Bernstadt sollte ein Führungstreffer vorenthalten bleiben. Nach einer recht ausgeglichenen Anfangsviertelstunde (8:9) schafften es die Görlitzer, sich etwas deutlicher abszusetzen, in der Spitze bis auf sechs Tore. Nach dem 13:19 aber bröckelte allmählich der Vorsprung, so dass die Partie wieder deutlich an Spannung gewann.

Gähler: „Es war ein tolles Gefühl zu sehen dass uns so viele Fans hier unterstützt haben. Das gibt der Mannschaft natürlich weiter Auftrieb. Dafür können wir uns nur bedanken.“ Mit den lang ersehnten zwei Punkten tat dies sein Team auch mehr als genug.

Koweg: Laurenz, Herbst – Neumann, Seidel (1), Fiedler (2), Sobanski (6/4), Just (1/1), Savic (2), Seifert (2), Czarnowsky (3), Gähler (1), Hintz (4), Tausche (1), Kiock (3)

Torfolge: 0:1 (2.), 3:4 (5.), 6:6 (10.), 7:9 (15.), 8:12 (20.), 9:14 (25.), 10:16 (30.), 13:18 (35.), 16:20 (40.), 18;22 (45.), 20:23 (50.), 23:24 (55.), 23:26 (60.)

Robert Eifler