HSG Rottluff/Lok Chemnitz : SV Koweg Görlitz 24:32 (14:16)

Die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz beenden das Sportjahr 2019 erfolgreich. Das 32:24 (16:14) über den Tabellenletzten HSG Rottluff/Lok Chemnitz kann gut und gerne in die Kategorie „Pflichtsieg“ eingeordnet werden. Die Neißestädter gehen somit als Tabellenzweiter hinter Spitzenreiter HC Glauchau/Meerane in den Jahreswechsel.

Bei solchen Spielen gibt es für den klaren Favoriten eigentlich nicht viel zu gewinnen – außer die zwei Punkte eben. Und die wollten die Koweg-Herren unbedingt mitnehmen, um die gute Ausgangslage für die am 12. Januar startende Rückrunde zu wahren. Schlusslicht HSG Rottluff/Lok Chemnitz hatte bisher nur einen Sieg auf der Habenseite, hatte aber in vielen Spielen bewiesen dass das Ziel Klassenverbleib nicht unrealistisch sei. Philipp Domko, Trainer der Görlitzer, hatte deshalb seine Mannen vor der Partie auch gewarnt, den Gastgeber nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Und dennoch konnte man sich dem Eindruck nicht verwehren, dass es während des ganzen Spiels etwas an Spannung in seinem Team gefehlt hatte.

Der Start in die Partie war zunächst recht verheißungsvoll, ein 5:10 in der 14. Minute ließ ein lockeres Spiel für die Görlitzer vermuten. Doch die Rechnung wurde ohne den Wirt gemacht. Die HSG wollte sich eben nicht zum letzten Heimspiel des Jahres vorführen lassen und hielt konsequent dagegen. Vor allem der 22-jährige Nicolas Emanuel Gruber machte auf der linken Rückraumposition ordentlich Betrieb und war es schließlich auch, der mit seinem 6.Tor den 14:14-Ausgleich (28.) herstellte. Begünstigt wurde dies auch durch einige Fehler in den blau-gelben Offensivbemühungen. Doch das Signal was die Görlitzer ausstrahlten war eindeutig: man war Herr der Lage und fand zurück in die Spur, wenn es knapp wurde. Die Angriffe wurden wieder ruhiger und konzentrierter ausgespielt, die Torchancen erarbeitet.

Einer im Görlitzer Kader war dabei nicht zu stoppen. Aurelius Stankevicius setzte Würfe aus alles denkbaren Lagen ab, war mit 13 Toren bei gerade einmal drei Fehlwürfen der mit Abstand erfolgreichste Schütze des Abends. 40 Prozent der blau-gelben Tore gingen damit auf sein Konto.

Nach einem 14:16 zur Halbzeit setzten sich die Görlitzer nach dem Wiederanpfiff erneut auf fünf Tore ab (18:23), drei Gegentreffer in Folge ließen das Ergebnis zur Mitte der zweiten Halbzeit letztmalig knapp aussehen (21:23). Die Koweg-Herren erhöhten erneut den Druck und liefen dem Gastgeber davon. Knapp sechs Minuten vor Schluss traf Kreisläufer Gary Biele per Heber zum 30., der Vorsprung war da bereits wieder auf sieben Tore angewachsen.

Etwas Verwirrung kam ganz zum Ende der Partie noch einmal auf. Domko wollte in der Schlussminute noch einmal eine Auszeit nehmen, um einen speziellen Spielzug zu besprechen. Linksaußen Martin Adam, der in der Woche zum zweiten Mal Papa geworden ist, sollte freigespielt werden, damit er die Möglichkeit erhielt sich ebenfalls in die Torschützenliste einzutragen. Doch die Auszeit wurde den Görlitzern nicht gestattet. Zur Aufklärung: jedes Team darf zwei Auszeiten pro Halbzeit wahrnehmen. In Halbzeit zwei verfällt die zweite Möglichkeit jedoch, wenn die erste Auszeit nicht bis zum Ablauf der 55. Spielminute eingereicht wurde. Domko nahm zwar spät seine Auszeit, bei 54:59 lag er damit aber noch im Limit. Dies wurde aber erst nach dem Spiel durch die Sichtung des Protokolls aufgeklärt. „Wir haben das sportlich genommen und uns gemeinsam mit den Schiedsrichtern hingesetzt und fair besprochen. Das war noch einmal ein guter Abschluss“, so Mannschaftsleiter Jens Rohne, der sich um die ganzen organisatorischen Dinge rund um die Mansnchaft und Spiele kümmert. Letzten Endes verfolgten die Koweg-Herren Domko‘s Idee auch ohne Besprechung, Adam setzte vier Sekunden vor Abpfiff den finalen Treffer zum 26:34.

Am 2. Januarwochenende startet für die Koweg-Herren die Rückrunde mit einem Auswärtsspiel bei Germania Zwenkau (4.), eine Woche später ist zum ersten Heimspiel des Jahres 2020 die HSG Neudorf/Döbeln zu Gast.

Koweg: E. Michel, Rohne – Adam (1), Stankevicius (13), Türkowsky (1), Kvasnicka (3), Bundtke, Tom Baugstatt (5/2), Vogt, Biele (4), P. Michel (3), Tim Baugstatt (3), Wittig (1),

Torfolge: 1:0 (1.), 1:3 (5.), 3:7 (10.), 6:10 (15.), 9:12 (20.), 12:14 (25.), 14:16 (30.), 15:18 (35.), 17:21 (40.), 20:23 (45.), 21:26 (50.), 24:30 (55.), 26:34 (60.).

Robert Eifler


Fotos: Jens Rohne






Finde uns auf facebook...