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11/09/2024
Koweg-Handballer feiern überraschenden Kantersieg
Gegen den HSV Weinböhla gelingt den Görlitzern fast alles. Dennoch fordert Trainer Eric Gähler: „Demütig bleiben.“ Von Frank Thümmler Sächsische Zeitung, Ausgabe vom 10.09.2024 Wer vor diesem ersten Sachsenoberliga-Heimspiel der Görlitzer Koweg-Handballer auf einen Sieg über den mit zwei Erfolgen gestarteten HSV Weinböhla gewettet hätte, wäre (vor allem nach der 24:41-Niederlage der Görlitzer beim Aufsteiger Limbach-Oberfrohna) wohl in der Minderheit gewesen. Hätte man einen 15-Tore-Erfolg vorausgesagt, hätten die Handball-Experten einen für verrückt geklärt. Am Ende dieses Sonntagabendspiels vor rund 300 Zuschauern stand aber ein nie gefährdeter 40:25-Erfolg der Görlitzer über die junge Gästemannschaft. Die Koweg-Männer, die unbedingt die demütigende Niederlage der Vorwoche aus den Köpfen haben wollten, legten los wie die Feuerwehr. Von der ersten Minute an stimmte das Rückzugsverhalten nach eigenem Torabschluss, sodass die Gäste nicht in ihr Tempospiel kamen. Im Positionsangriff kamen die körperlich sichtlich unterlegenen Gäste nicht mit der Körperlichkeit und gesunden Härte der Koweg-Abwehr zurecht, die diesmal vom überragenden Martin Philipp angeführt wurde. Und dahinter hatte Torwart Lukas Rohne einen Sahnetag erwischt, brachte mit seinen Paraden die Gäste zur Verzweiflung. Und weil die Görlitzer auch im Offensivspiel immer wieder die Lücken fanden, dazu auch einfache Tore nach Tempogegenstößen erzielten, wuchs der Vorsprung schnell an. Der vor allem im Angriff überragende Matyas Burda nahm sich nach seinem vierten Treffer zum 7:2 (10.) von selbst eine Auszeit, und wurde bis zur Halbzeit nicht mehr gebraucht, ganz einfach, weil jede Formation, die Koweg-Trainer Eric Gähler aufs Feld schickte, funktionierte. Nach dem zweiten Gegentreffer (7.) vernagelte zudem Torwart Rohne für elf Minuten sein Tor, hielt dabei auch freie Würfe der Gäste, auch Siebenmeter. Als die Gäste wieder trafen, war es der Treffer zum 11:3. Die Gastgeber blieben aber trotz der sich abzeichnenden Vorentscheidung auf dem Gaspedal, bauten die Führung bis zur Pause bis auf 19:8 aus. Kaum vorstellbar, wie diese Weinböhlaer Mannschaft am ersten Spieltag beim Liga-Mitfavoriten in Hoyerswerda gewonnen hat, zumal es personell bei den Gästen keine Änderung gab. Trainer Eric Gähler war das Ganze trotz der Elf-Tore-Führung noch nicht ganz geheuer. „Ich hatte Angst vor unserer alten Koweg-Krankheit, der Schwächephase um die 45. Minute herum“, sagte er nach dem Spiel. Diese Bedenken waren zumindest diesmal völlig unbegründet. In der Abwehr machte seine Mannschaft so weiter. Weinböhla musste für jeden der wenigen Treffer hart kämpfen. Und in der Offensive profitierten die Görlitzer jetzt auch davon, dass niemand „verschlissen“ war. Die vielen Wechsel schon in der ersten Halbzeit hatten keinen Abbruch gebracht. Kein Spieler musste früh an seine konditionellen Grenzen gehen. Die Weinböhlaer Abwehr wurde vor immer neue Aufgaben gestellt. Den Görlitzern gelangen teils wunderbare Anspiele an den Kreis, die Kreisläufer Kosmala sicher vollendete. Und Matyas Burda drehte, noch ziemlich frisch nach der Pause so richtig auf, erzielte noch zehn weitere Treffer. Als Abwehrchef Martin Philipp nach seiner zweiten Zeitstrafe meckerte und deshalb ganz vom Parkett musste (43.), stand es schon 28:13. Die Vorentscheidung war da längst gefallen. Die Görlitzer brachten das Spiel sicher über die Zeit. Der junge Torwart Laurenz Valtin durfte sich jetzt beweisen und hielt unter dem Jubel der Fans einige Bälle. Der Vorsprung von 15 Toren blieb bis zum Abpfiff bestehen. Trainer Eric Gähler war natürlich hochzufrieden, sah (wie jeder Trainer) aber noch ein, zwei kleine Reserven. „In einigen Situationen haben wir den besser postierten Spieler übersehen, und unsere Außen sind während unserer Angriffe nicht wirklich ins Spiel gekommen“, sagte er. Aber: All das, was sich seine Mannschaft vorgenommen hatte, wurde umgesetzt: eine aggressive Abwehr, das gegenseitige Bejubeln starker Aktionen, gerade auch in der Abwehr, das Füreinanderdasein. Dieser Auftritt der Görlitzer Sachsenoberliga-Handballer macht jedenfalls Mut für diese Saison. Eric Gähler sagte nach dem Spiel: „Dass wir überhaupt gewonnen haben, war schon sehr positiv. Dass wir so hoch gewonnen haben, wie die Stimmung in der Halle so super war, war auch Balsam für die Seele. Wir wissen jetzt, dass wir erfolgreich in dieser Liga sein können, wenn wir unsere Leistung bringen. Mit zwei Punkten ist aber noch nichts erreicht. Wir müssen demütig bleiben.“ Die nächsten beiden Spiele der Görlitzer finden wieder auswärts statt. Erst am 13. Oktober folgt das nächste Heimspiel gegen Zwenkau. Das Spiel in zwei Wochen beim Radeberger SV, einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, ordnet Gähler als extrem wichtig ein. Kommenden Sonntag in Cunewalde sind die Görlitzer klare Außenseiter. Wer da auf die Görlitzer Handballer wettet, gehört klar zur Minderheit der regionalen Handballfans… Koweg: Rohne, Valtin – Adam (2), Kolis (1), Siemierz (2), Wolski (3), Burda (14/3), Weickelt (7/1), Philipp, Wittig, Kosmala (7), Kiock (1), Sobanski (3), Schmidt, |
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