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31/08/2024
Koweg will mehr „Görlitzer Gesicht“ zeigen
Die Görlitzer Sachsenoberliga-Handballer starten in eine schwierige Saison. Es gibt nur ein Ziel – und ein Problem. Von Frank Thümmler, Sächsische Zeitung, Ausgabe vom 30.08.2024 Um zu prophezeien, dass diese Saison für die Görlitzer Sachsenoberliga-Handballer eine schwierige werden wird, dafür muss man kein allzu großer Handball-Experte sein. Es genügt ein Blick auf die vergangene, insbesondere auf die Rückrunde: Im Kalenderjahr 2024 holten die Görlitzer aus elf Spielen gerade einmal drei Punkte und profitierten in Sachen Klassenerhalt davon, dass die Hinrunde mit 14 Zählern aus ebenso elf Spielen eine Gute war. Der Vorsprung auf die Abstiegsplätze erwies sich als groß genug. Im Nachhinein hätte es in der Rückrunde gar keinen Punkt mehr gebraucht. Ende Januar war mit Vojta Kozubik ein extrem wichtiger Rückraumspieler (als torgefährlicher Linkshänder auf der rechten Rückraumseite) zum Drittligisten HC Burgenland gewechselt. Dazu hatte Trainer Michael Schuller sein Amt plötzlich aus persönlichen Gründen aufgegeben. Beides zusammen warf die Görlitzer aus der Bahn. Und jetzt? Namhafte Neuzugänge im Kader sind über die viermonatige Spielpause ausgeblieben. Letztlich muss es die Görlitzer Mannschaft richten, die im Frühjahr so große Schwierigkeiten hatte. Das Traineramt hat der 35-jährige Eric Gähler übernommen, der nach dem Schuller-Rücktritt schon im Frühjahr mit an der Seitenlinie stand. Er sagt: „Dass wir keine großen Veränderungen im Kader haben, war in Abstimmung mit dem Verein auch meine Meinung. Wir haben eine gute Nachwuchsarbeit im Verein, wir wollen die gute Jugendarbeit weiter fördern. Wir haben eine zweite Mannschaft mit jungen Leuten, die wollen. Ziel war es, diese Spieler in die Vorbereitung zu integrieren und wieder eine funktionierende Mannschaft zu formen. Für mich war ganz wichtig, dass wir wieder zusammenwachsen und auf der Platte zeigen, dass wir es können.“ Sieben junge Spieler im Kader Spieler wie Simon Kiock, Tom Sobanski, Julius Just und Marvin Tausche und als Anschlusskaderspieler Nick Schmidt und Leon Seifert sollen nach und nach mehr in das Sachsen-Oberligateam eingebaut werden. Der 19-jährige Roberto Savic (als Kreisläufer und Abwehrkante) hatte den Sprung ja schon geschafft, Spielmachertalent Jacob Czarnowsky kämpft sich nach einer langwierigen Verletzung langsam wieder zurück. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, der Mannschaft wieder ein Görlitzer Gesicht zu geben. Wir hatten ja jahrelang immer wieder Spieler auch teuer eingekauft, aber hängengeblieben ist außer der Sachsenliga-Tauglichkeit bis auf wenige Ausnahmen nicht viel. Davon wollen wir nach und nach wieder weg und auf unsere eigenen Spieler bauen“, sagt Gähler. Unter diesen Voraussetzungen ist völlig klar, dass es in dieser Saison nur um den Klassenerhalt gehen kann. „Das ist unser Ziel, aber auch, unsere Zuschauer wieder zu begeistern. Zuletzt haben wir auch die Enttäuschung der Fans zu spüren bekommen. Das wollen wir wieder drehen.“, sagt Gähler. Die Saisonvorbereitung haben die Görlitzer schon zeitig begonnen, viel gemeinsam mit der zweiten Mannschaft und auch, um Athletik aufzubauen. Die Spielweise, die der neue Cheftrainer anstrebt, erfordert körperliche Fitness, an der die Spieler in vielen Trainingseinheiten und bei Testspielen gearbeitet haben. Gähler will wieder einen moderneren Anstrich in das Görlitzer Spiel bekommen. „Wir haben zuletzt viel zu viel mit Einzelaktionen im gebundenen Spiel versucht, die Situationen zu lösen. Wir wollen jetzt viel schneller nach vorn spielen. Das passt auch viel besser zu unseren jungen Spielern, die ihre körperlichen Defizite, die bei einer stehenden Abwehr nur schwer auszugleichen sind, durch ihre Schnelligkeit ausgleichen können. Wir wollen also einen schnelleren, moderneren Handball spielen“, sagt der neue Trainer. Als Hauptkonkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt sieht Gähler Weinböhla nach einem gehörigen Aderlass von zehn bis zwölf Spielern und die Aufsteiger Radeberg und Limbach-Oberfrohna an. Der erste Spieltag, an dem die Görlitzer wegen des Altstadtfestes aber noch frei hatten, hat mit dem Sieg von Weinböhla in Hoyerswerda aber schon die erste Überraschung gebracht. „Gegen diese Teams müssen wir unsere Punkte holen. Die Liga wird von der Spielstärke her immer besser. Wir wissen, dass es schwer wird“, sagt der Trainer. Zum Thema „Görlitzer Gesicht der Görlitzer Mannschaft gehört logischerweise auch die Frage, was mit den Görlitzern ist, die vor ein paar Jahren Koweg im Frust Richtung Hoyerswerda gewechselt waren und der aktuellen Koweg-Mannschaft sehr guttun würden, zumal die damals handelnden Personen bei Koweg inzwischen ja auch andere sind. „Abgesehen davon, dass die Ziele in Hoyerswerda ganz andere sind und ich weiß, dass sie sich in Hoyerswerda mit Trainer Petr Masat sehr wohl fühlen, haben wir vor, dass wir es für uns erstmal von innen lösen“, sagt Gähler, der damit eine Hintertür für künftige Zeiten offenlässt. Den Kopf voll hat er erstmal mit der eigenen Mannschaft und den noch vorhandenen Baustellen. Die Athletik war eine und ist zwischenzeitlich behoben. „Die größte Baustelle war, dass wir wieder eine Einheit werden. Da sind wir auf einem guten Weg“, sagt Gähler. Personell ist die Besetzung der rechten Rückraumposition, wo eigentlich ein wurfgewaltiger Linkshänder hingehört. Das sei wie „Goldstaub“, sagt der Trainer, der jetzt entschieden hat, neben dem einen Linkshänder für diese Position das Angriffsspiel auch so umzustellen, dass auch Rechtshänder vom rechten Rückraum zum Abschluss kommen können. Das erste Spiel am Sonnabend gegen den Aufsteiger Limbach-Oberfrohna wird gleich ganz wichtig. Dass zwei wichtige Spieler wegen Urlaub und Dienst fehlen, macht es für uns nicht einfacher. Wir müssen einfach alles auf die Platte werfen, was wir haben und dann hoffen, dass es gleich zum ersten Saisonsieg reicht“, sagt Gähler. Eine Woche später folgt gleich das nächste Duell gegen Weinböhla – einen vermeintlichen Konkurrenten um den Klassenerhalt. Dach ist immer noch undicht Dann soll in der Jahnsporthalle gespielt werden – wenn das Wetter mitspielt. Regnen zumindest darf es nicht zuviel. Denn dann regnet es nach wie vor ein in die Halle, weil das Dach undicht ist. Erst vor wenigen Wochen hatten die Koweg-Handballer das Problem. „Wir haben 13 Stellen gefunden, an denen es eingeregnet hatte“, erzählt Gähler. Die Koweg-Handballer reservieren deshalb jetzt parallel immer die "eigene" Halle in Rauschwalde als Ausweichspielstätte, was natürlich andere potenzielle Nutzer auch wieder ärgert. Dass die Görlitzer Handballer mal eine große Spielstätte mit dichtem Dach, Gegentribüne, VIP-Raum und einer entsprechenden technischen Ausstattung haben, bleibt weiter ein Wunschtraum. |
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