28/01/2024
Koweg-Herren zeigen schwache Leistung gegen Zwenkau.
SV Koweg Görlitz : Germania Zwenkau 21:27 (7:14)
Sachsenliga-Handball und Sporthalle Rauschwalde – das will irgendwie (noch) nicht zusammenpassen. Und in der Kombination mit dem Gast Germania Zwenkau erst recht nicht. Die Koweg-Männer spielen, wie schon in der letzten Saison, eine schwache Partie gegen den direkten Konkurrenten und verlieren absolut verdient mit 21:27 (7:14). Zwischendurch schien es sogar, als sei man mit der 10-Tore-Hinspielniederlage schon gut bedient gewesen.
Eigentlich dachten die Görlitzer, ihr schwächstes Spiel in dieser Saison schon hinter sich gelassen zu haben. Doch der neuerliche Vergleich mit Zwenkau stellt einen neuen Tiefpunkt dar. Die Darbietung seiner Mannschaft machte Trainer Michael Schuller derart sprachlos, dass er in Halbzeit zwei nicht einmal die Möglichkeit einer Auszeit in Anspruch nahm. „Alles was wir in den Vorbesprechungen und in der Halbzeitpause thematisiert haben, wurde überhaupt nicht umgesetzt. Wenn man die Mannschaft heute zum ersten Mal hätte spielen sehen wäre man nicht auf den Gedanken gekommen, dass das hier Sachsenliga ist“, zeigt sich Schuller äußerst deprimiert. In dieser Verfassung sei seine Mannschaft in keinster Weise konkurrenzfähig, denn auch die Gäste waren nicht gerade überragend. Schuller: „Das war von der Einstellung im Kopf und von der Überzeugung, hier Punkte mitzunehmen, ein Desaster. Hier darf keiner den Fehler machen sich auf einer guten Hinrunde auszuruhen und zu denken, dass der Rest der Saison auch schon irgendwie gewuppt wird.“
Von seiner Kritik konnte Schuller eigentlich nur drei Spieler herausnehmen: im Mittelblock machten Martin Philipp und Michal Kosmala aus seiner Sicht einen guten Job, herausragend aber war Lukas Rohne im Tor. Der Schlussmann nahm einige, zum Teil auch schwierige Bälle, dem Gegner ab. Doch seine Vorderleute verstanden es zu selten, diese auch in der Gegenbewegung zu verwerten. „Wir wussten dass Lucas Runge im Tor der Zwenkauer gut ist, aber das ist noch lange kein Grund mehrfach in Konterstößen den Ball drei, vier Meter über das Tor zu werfen“, so Schuller. Eigentlich sei sein Team gerade in Heimspielen in der Lage, um die 30 Tore zu werfen. Gegen Zwenkau schaffte man lediglich 21. Und das auch nur, weil die Gastgeber in den letzten fünf Minuten Ergebniskosmetik betreiben konnten. Denn mit zwischenzeitlich zehn Toren Rückstand rannten die Görlitzer beinahe in eine Klatsche. Immer wieder gab es mehrminütige Phasen, in denen gar nichts ging. Schuller: „Wir verstricken uns wieder zu viel in irgendwelche überflüssigen Diskussionen mit den Schiedsrichtern, verlieren völlig die Konzentration und schmeißen die Bälle amateurhaft weg. Zwenkau war da wesentlich überzeugender und auch körperlich präsenter.“ Lediglich in den Anfangsminuten (4:1, 8.) schienen die Görlitzer bereit, sich zwei wichtige Punkte für den Klassenverbleib zu sichern zu wollen. Doch spätestens zur Halbzeit (7:14) war davon nichts mehr übrig.
Noch haben die Görlitzer einen guten Puffer zu den Abstiegsrängen, sechs Zähler sind es derzeit zu Platz 10. Dort steht der HSV Weinböhla, zu dem die Koweg-Herren am kommenden Samstag reisen werden. „Wir brauchen noch mindestens zwei Siege, um halbwegs sicher den Klassenverbleib zu erreichen“, beginnt Schuller schon mit den Rechenspielen. In den letzten Jahren haben 18 Punkte jedenfalls immer gereicht. Aber dafür bedarf es einer deutlichen Leistungssteigerung.
Koweg: Rohne, Fiala – Adam, Kolis (1), Siemierz (4), Wolski (2), Burda (7/2), Savic, Weickelt (1), Philipp, Kosmala (4), Kozubik (2), Kiock, Sobanski
Torfolge: 0:1 (1.), 3:1 (5.), 4:3 (10.), 5:6 (15.), 6:11 (20.), 7:12 (25.), 7:14 (30.), 9:15 (35.), 10:17 (40.), 11:19 (45.), 13:23 (50.), 17:26 (55.), 21:27 (60.)
Robert Eifler
Fotos: Gert Richter