22/01/2024
Koweg-Männer ohne Chance beim Ligaprimus.
EHV Aue 2. : SV Koweg Görlitz 43:27 (22:14)
Eine Niederlage die nicht allzu sehr schmerzt fingen sich die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz ein. Beim Ligaprimus EHV Aue, der bisher alle seine Saisonspiele gewann und auf bestem Weg ist, in die Mitteldeutsche Oberliga aufzusteigen, war für die Neißestädter nicht mehr zu holen als ein 27:43 (14:22). Aufgrund der Qualitätsunterschiede kann auch Trainer Michael Schuller das Ergebnis richtig einstufen, will sein Team aber auch nicht gänzlich in Schutz nehmen.
„Wir müssen eingestehen dass Aue um Klassen besser war und der Sieg völlig in Ordnung geht“, gesteht Schuller ein, auch wenn er mit einer deutlich geringeren Tordifferenz gerechnet hätte. Doch von der Spannung des Hinspiels, dass mit lediglich zwei Toren verloren ging (28:30), war die neuerliche Begegnung weit entfernt. Dafür machte der Görlitzer Coach gleich mehrere Faktoren ausfindig. „Von der Geschwindigkeit und der Abschlusssicherheit war uns Aue um Längen voraus. Da gibt es keine schicken Trickwürfe, da wird von jeder Position ein straffer und überzeugender Abschluss gesucht“, so Schuller. Zudem wirkten die Gastgeber wesentlich mutiger und frischer im Kopf, konnten so Abpraller der Görlitzer Torhüter wieder zurückerobern und im zweiten Versuch nutzen. Reihenweise bekamen die Neißestädter Tempogegenstöße eingeschenkt, die man eigentlich verhindern wollte. Und Schuller kam nicht herum, an den Gründen Kritik zu üben. „Wir müssen unsere Auslösehandlungen wesentlich konsequenter und klarer spielen. Aber wir verzetteln uns in zu vielen Einzelaktionen, wo es jeder auf eigene Faust richten will“, so der Coach. „Das sind Fehler die dürften uns nicht passieren.“ Insgesamt empfand er das Offensivspiel seiner Mannschaft als zu statisch und zu nah an der gegnerischen Abwehr dran.
Hinzu kam, dass er vor einige taktische Aufgaben gestellt wurde. Durch den Ausfall von Philipp, Wittig und Wolski war die Truppe auf wesentlichen Positionen geschwächt. Robert Savic, der die Kreisläuferposition ausfüllt, fiel nach fünf Minuten verletzungsbedingt aus. Und Robert Kaiser als letzte verbliebene Bastion im Mittelblock musste zur Mitte der zweiten Halbzeit nach drei Zeitstrafen innerhalb kürzester Zeit ebenfalls die Segel streichen. So trat Koweg phasenweise in Konstellationen auf, die es so bisher selten gab und auch zukünftig sicherlich nicht allzu häufig zu sehen gibt. Und dennoch belohnte er damit die Bereitschaft jener Spieler, die sonst wenig Einsatzzeiten bekommen. Schuller: „Wir hatten im Vorfeld gesagt dass es für ein Spiel wird, bei dem wir einiges ausprobieren können, was uns vielleicht in den nächsten Wochen helfen kann.“
Die Görlitzer vermochten es lediglich in den ersten zehn Minuten, halbwegs mit dem Gastgeber mitzuhalten (6:8), eher der Sturmlauf der Auer begann. Schon zum Seitenwechsel war die Partie mit einem 14:22 gelaufen. Auch im zweiten Durchgang machte der Spitzenreiter nicht den Eindruck, einen Gang zurückschalten zu wollen. Jedes hart umkämpfte Görlitzer Tor wurde postwendend beantwortet, nicht selten durch einen Doppelschlag. Rafal Siemierz konnte als einziger im blau-gelben Dress im Rennen um den besten Torschützen noch mithalten. Unter dem Strich steht eine Niederlage mit 16 Toren Unterschied, „die uns aber nicht allzu sehr weh tut“, wie Schuller empfindet. Immerhin lag diese noch weit entfernt von dem 26:49 aus der letzten Saison. Schuller: „Wir lassen uns davon nicht aus der Ruhe bringen. Nächste Woche steht Zwenkau auf dem Plan, das ist so ein Spiel was für uns zählt.“
Koweg: Rohne, Fiala – Adam (1), Kolis, Siemierz (7), Burda (3), Savic (2), Weickelt, Kosmala (4), Kozubik (3); Kiock, Sobanski (3/1), Kaiser (1), Seidler (3)
Torfolge: 0:1 (1.), 3:1 (5.), 7:5 (10.), 11:6 (15.), 15:8 (20.), 19:12 (25.), 22:14 (30.), 26:16 (35.), 29:18 (40.), 31:19 (45.), 35:23 (50.), 38:25 (55.), 43:27 (60.).
Robert Eifler