Für die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz steht am kommenden Sonntag (16:30Uhr) eine schier unüberwindbare Hürde an – zumindest hat es in dieser Saison noch kein Team geschafft, dem Tabellenführer EHV Aue Punkte abzuringen. Von daher ist die Ausgangssituation eindeutig: die Neißestädter fahren als klarer Außenseiter ins winterlichen Erzgebirge.

Einsam thront das Juniorteam des EHV Aue an der Tabellenspitze der Sachsenliga. Nach zwölf absolvierten Spielen holten die Erzgebirgler die Maximalausbeute von 24 Punkten und liegen damit fünf Zähler vor dem ersten Verfolger LHV Hoyerswerda. Sollte nichts außergewöhnliches mehr passieren, dann dürften der Gastgeber nach zwei Jahren Abstinenz wieder in die Mitteldeutsche Oberliga aufsteigen. Bester Torschütze im Aufgebot der Auer ist Nico Planken mit bisher 82 Treffern (Platz 3). Dass die Truppe ansonsten ausgeglichen stark besetzt ist zeigt das weitere Ranking. Erst auf Platz 23 folgt mit Robin Fischer ein weiterer EHV-Akteur. Über die Breite hinweg ist der Gastgeber perfekt ausgestattet. Das sieht auch Koweg-Trainer Michael Schuller so: „Wir gehen ganz klar als Außenseiter an den Start. Der Fokus in diesem Spiel wird sich für uns etwas verlagern.“ So will er die Begegnung unter anderem dafür nutzen, sich auf die anschließenden Spieltage vorzubereiten, Formationen und Abläufe zu festigen und neue Optionen auszuprobieren. Gerade durch den Ausfall von Mateusz Wolski wird auf der wichtigen Spielmacherposition etwas Improvisiert werden müssen. Neben ihm sind auch Kevin Wittig und Martin Philipp nicht dabei. „Die Vorzeichen sich sicherlich nicht optimal. Aber wir brauchen uns keinen Druck machen, sondern fahren ohne Angst nach Aue“, so Schuller. Zur Verstärkung haben sich, wie schon gegen Leipzig vor zwei Wochen, Robert Kaiser und Mathias Seidler bereiterklärt.

Aus Sicht Schullers wäre es wünschenswert, wenn die Partie ähnlich verlaufen würde wie das Hinspiel. Da haben die Görlitzer, als eine von wenigen Teams, den Aufstiegskandidaten Nr. 1 lange fordern können, am Ende nur knapp mit 28:30 verloren. „Aber dafür müssen wir einen Sahnetag erwischen und jegliche individuellen Fehler abstellen“, so der Coach.

Tabellarisch wird sich für die Görlitzer, die derzeit auf dem 6. Platz liegen, nichts ändern. Das Spiel von Verfolger KJS-Club Dresden, zwei Punkte hinter Koweg, ist verschoben worden.

Robert Eifler