08/01/2024
Koweg-Handballer verpassen Sprung aufs Podest.
SG LVB Leipzig : SV Koweg Görlitz 34:31 (19:17)
Zum Rückrundenauftakt haben die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz nur knapp den Sprung auf einen Podestplatz verpasst. Dazu hätte es am Sonntag-Abend in der Messestadt eines Sieges bedurft – und dieser war trotz der Favoritenrolle des Gastgebers gar nicht mal so unrealistisch. „Wir haben in der entscheidenen Phase zwei, drei Fehler zu viel gemacht“, so Koweg-Trainer Michael Schuller. Mit 31:34 (17:19) unterlag sein Team der SG LVB.
Trotz der Niederlage konnte Schuller nicht unzufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft sein. Nach gerade einmal zwei Trainingseinheiten zur Vorbereitung sah der Vortrag der Görlitzer harmonischer aus als gedacht. Schuller: „Mich stimmt positiv dass wir das Spiel so lange offen gestalten konnten. Für den frühen Start im neue Jahr war das doch ganz ordentlich.“ Drei Minuten vor dem Ende waren die Neißestädter noch bis auf Tor ran (30:31), doch Leipzig nutzte Ballgewinne gedankenschnell aus. „Sicherlich war mehr drin für uns. Aber am Ende muss man sich vielleicht auch eingestehen, dass Leipzig nicht unverdient gewonnen hat“, so der Coach.
An oberster Stelle stand, dass das „brutal schnelle Umkehrspiel“, wie Schuller es bezeichnet, unterbunden werden musste. Im Positionsspiel hatten die Görlitzer den Gastgeber recht gut im Griff. Roberto Savic und Robert Kaiser stellten als Abwehrspezialisten einen sicheren Mittelblock, auch die Görlitzer Torhüter konnten sich auszeichnen. Damit gelang schnell eine Führung (5:2, 6.), die bis in die 25. Minute verteidigt werden konnte. Und dabei bot sich den Gästen auch mehrfach die Chance, den Vorsprung noch höher zu gestalten. „Aber wir laden Leipzig nach Fehlern förmlich zum Kontern ein“, so Schuller. Zum Seitenwechsel waren die Verhältnisse wieder gedreht.
Der Start in den zweiten Durchgang gelang den Leipzigern wesentlich besser – auch, weil LVB-Keeper Manuel Röttig mehr Zugriff zum Ball bekam. Zudem nutzten die Gastgeber sich bietende Überzahlspiele effizienter aus. Schuller nahm nach einem sich auf fünf Tore anwachsenden Rückstand (23:28) noch ein paar Umstellungen vor, die der Partie wieder die Spannung zurückbrachten. Doch alle Görlitzer Hoffnung nach dem Zwischenspurt zum 30:31 bröckelten innerhalb der letzten drei Minuten wieder dahin. Schuller: „Wir haben hier 31 Tore geworfen, das ist eine ordentliche Quote. Wir müssen nur noch etwas an einem besseren Rückzugsverhalten arbeiten.“ Für ihn war die erste Partie im neuen Jahr recht fair, die auch mit einer klaren Linien seitens der beiden Schiedsrichter geführt wurde. „Wir haben jetzt sechs Trainingseinheiten Zeit, um wieder unserer Rhythmus zu finden und können dann völlig ohne Druck nach Aue fahren“, blickt Schuller voraus. Am kommenden Wochenende ist aufgrund der beginnenden Handball-Europameisterschaft der Männer spielfrei.
Kleine Anekdote am Rande: nicht nur in den blau-gelben Farben sind beide Teams vereint, auch die Leipziger kämpfen mit Problemen am Hallendach. Ähnlich wie in der Jahnsporthalle ist hier ein Provisorium installiert, um eindringendes Wasser direkt unter dem Hallendach abzufangen und zu sammeln.
Koweg: Rohne, Fiala – Adam, Sobanski, Kosmala (2), Kozubik (9), Burda (7), Weickelt (3/1), Wolski (5), Savic, Seidler (1/1), Kiock (1), Kaiser (3), Siemierz
Torfolge: 1:0 (1.), 2:2 (5.), 5:7 (10.), 8:10 (15.), 10:12 (20.), 15:16 (25.), 19:17 (30.), 23:20 (35.), 23:21 (40.), 25:21 (45.), 29:25 (50.), 31:27 (55.), 34:31 (60.).
Robert Eifler