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ABTEILUNGEN  Handball  1.Männermannschaft
03/12/2023
Koweg-Männer gewinnen Derby gegen Cunewalde
HV Oberlausitz Cunewalde : SV Koweg Görlitz 26:28 (17:15)

Die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz haben am 10. Spieltag etwas geschafft, was vor ihnen nur einem Team gegönnt war: den mit starken Leistungen auftrumpfenden Aufsteiger HV Oberlausitz Cunewalde zu besiegen. Und das sogar noch auswärts. In einem, auf dem Feld und den Rängen, sehr emotional geführten Derby setzte sich das Team um Trainer Michael Schuller mit 28:26 (15:17) durch und darf sich damit über zwei Punkte freuen, die alles andere als garantiert waren.

Eine Spielzeit lang musste die Sachsenliga ohne dieses Derby auskommen. Doch Cunewalde schaffte den direkten Wiederaufstieg und spielt seither recht unbekümmert auf, holt Punkte am Fließband und belegt deshalb nicht unverdient den 3. Tabellenplatz. Die Hoffnungen der Cunewalder, diese Erfolgsserie weiter auszubauen, waren daher nicht ganz unbegründet. Und die Chancen standen nach 20 absolvierten Minuten auch mehr als gut. Mit 16:11 führte der Gastgeber zu diesem Zeitpunkt recht deutlich. Für Koweg-Trainer Michael Schuller aber längst noch kein Grund zur Beunruhigung. „Cunewalde macht häufig im ersten Durchgang mächtig Druck und lebt dann von seinem Vorsprung. Ich wusste dass wenn wir dran bleiben, sich das Blatt in der zweiten Halbzeit durchaus wenden kann“, so seine Eindrücke aus den zahlreichen Spielbeobachtungen. Zudem begünstigten einige blau-gelbe Fehlwürfe und Paraden des gegnerischen Keepers den Cunewalder Zwischenspurt. Die Koweg-Herren gerieten aber nicht in Panik und hielten auch in der Abwehr an ihrem System, vor allem die Rückraumpositionen in Wurfbedrängnis zu bringen, fest. Dafür sorgte Außenspieler Denny Mertig für zahlreiche Torerfolge.

Überzahlspiele konnten die Görlitzer nutzen, um den Rückstand wieder deutlich zu verkürzen. Besonders Florian Weickelt stach in dieser Phase – und das, wo er gar nicht auf seiner angestammten Mittelposition agieren durfte. Aufgrund des Ausfalls beider etatmäßigen Außenspieler bekam Weickelt diese Aufgabe übertragen. Schuller: „Flo zeigt sich unfassbar flexibel. Es war schön zu sehen wie er auch auf außen gezündet hat.“ Auch vom Punkt zeigt sich Weickelt nervenstark und verwandelte alle drei Siebenmeter, zu denen er angetreten war. So blieb zum Seitenwechsel nur noch ein Plus von zwei Toren auf der Habenseite der Gastgeber. „Ich muss gestehen dass 17 Gegentore in einer Halbzeit für meinen Geschmack etwas zu viel sind. Aber wir machen auch 15 Buden, so dass wir mit Optimismus in die zweite Halbzeit gehen konnten“, so Schuller.

In dieser nahm nun die Taktfrequenz der Torerfolge deutlich ab, die Aufreger aufgrund der körperbetonten Spielweisen hüben wie drüben dafür aber zu. Mit einer ersten Roten Karte wurde Cunewalde in der 37. Minute deutlich im Mittelblock geschwächt, vorn fehlte damit auch eine Alternative auf der Kreisläuferposition. Dennoch hielt der Führungsanspruch des HVO noch weitere zehn Minuten. Die Schlussphase aber gehörte den Koweg-Herren. Letztmalig zum 23:22 legte der Gastgeber vor, mit fünf Treffern in Folge nahmen die Neißestädter aber Kurs Richtung Derbysieg, der auch nach einer Roten Karte für Spielmacher Mateusz Wolski – nach dreimaliger Zeitstrafe – nicht mehr verlassen wurde. Vojta Kozubik setzte aus Görlitzer Sicht mit dem 28. Treffer zwei Minuten vor dem Abpfiff den Schlusspunkt. Der junge Tscheche drängte nach seiner Verletzung endlich wieder auf einen Einsatz. Zum Schutz ließ Schuller ihn zunächst auf der Außenbahn spielen, nachdem aber Rafal Siemierz umgeknickt war, rückte Vojta wieder auf seine Stammposition im rechten Rückraum. „Es gab für mich heute wenig Notwendigkeit von vielen Wechseln. Die Jungs haben auf dem Feld super zusammengearbeitet. In der zweiten Halbzeit hat auch das Verständnis zwischen Abwehr und Torhüter deutlich besser funktioniert“, so Schuller, der zum Ende hin auch konditionelle Vorteile in seinem Team sah.

Nach diesem Prestigeerfolg festigen die Koweg-Herren ihren Platz in der oberen Tabellenhälfte und wollen zum letzten Heimspiel am kommenden Sonntag eine durchaus positive Hinrunde krönen. Zu Gast ist dann der zweite Aufsteiger NHV Concordia Delitzsch 2. Für die Entscheidung, wo dieses Spiel ausgetragen wird, müssen die Wetterentwicklungen unter der Woche abgewartet werden.

Koweg: Rohne, Fiala – Tausche, Siemierz (1), Wolski (4), Burda (4), Savic (1), Weickelt (7/3), Philipp, Wittig (1), Kosmala (3), Kozubik (7/1), Kiock, Sobanski

Torfolge: 0:2 (4.), 2:3 (5.), 7:5 (10.), 10:7 (15.), 16:11 (20.), 16:11 (25.), 17:15 (30.), 18:16 (35.), 19:19 (40.), 20:19 (45.), 23:24 (50.), 23:26 (55.), 26:28 (60.)

Robert Eifler




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