26/11/2023
Koweg-Herren fahren Pflichtsieg gegen Schlusslicht ein.
SV Koweg Görlitz : Zwönitzer HSV 28:25 (16:14)
Es war ein Pflichtsieg – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Das auf die Sporthalle Rauschwalde kurzfristig verlegte Heimspiel gegen den Zwönitzer HSV konnten die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz mit 28:25 (16:14) erfolgreich gestalten. Auch wenn sich manch andere Teams gegen den Tabellenletzten schwer taten, so dürften die Neißestädter erkannt haben, dass bei ihnen noch einige an Luft nach oben ist.
In der jüngeren Vergangenheit erwiesen sich Spielverlegungen nach Rauschwalde für die Koweg-Herren nie als gutes Omen – bestes Beispiel war die Partie in der vergangenen Saison gegen Zwenkau. Im Spiel um wichtige Punkte für den Klassenverbleib schien die Aufgabe einst machbar, am Ende aber verloren die Görlitzer mit einem mageren 18:21. Nun stand wieder eines dieser für die Neißestädter besonderen Duelle an, wieder musste man aufgrund der Unbespielbarkeit der Jahnsporthalle ausweichen. Doch diesmal ging alles gut. „Wichtig ist dass wir die zwei Punkte haben und damit weiterhin im Soll sind“, sagt Danilo Krause, der den krankheitsbedingt abwesenden Trainer Michael Schuller auf der Bank vertrat. Aber eines war ihm auch bewusst: „Für andere Teams reicht so eine Leistung sicher nicht aus.“
Nach einer von Fehlern geprägten Anfangsphase stabilisierten sich die Görlitzer in ihrem Spielaufbau und schafften es ab Mitte der ersten Halbzeit, sich auf vier Tore (11:7) abzusetzen und diese Führung zunächst zu halten. Nach Befinden des Görlitzer Co-Trainers waren die gebotenen Spielzüge sehenswert, allerdings fehlte es auch hin und wieder an Präzision im Wurfabschluss. Die Führung hätte zu diesem Zeitpunkt schon höher ausfallen können. Die Gäste aus Zwönitz, die bisher noch keinen Punkt haben sichern können, ließen ab er zu keiner Zeit locker und witterten ihre Chance, mit zwei, drei konsequenten Offensivbemühungen den Anschluss zu halten. So ging es nur noch mit einem kleinen Vorsprung in die Kabine.
Im zweiten Durchgang setzte Zwönitz verstärkt auf den Einsatz von zwei Kreisläufern, womit die Koweg-Herren aber recht gut klargekommen sind. Krause: „Wir hatten deutlich mehr Probleme als Zwönitz noch mit einem Kreisläufer gespielt hat. So hat sich das Spielverhalten auf zwei Kleingruppen rechts und links aufgeteilt. Und das hatten unsere Jungs gut im Griff.“ Mit nachlassender Kondition verzettelten sich die Gäste zudem in Einzelaktionen, wodurch der Spielfluss weiter ins Stocken geriet. Das spielte der Görlitzer Hintermannschaft in die Karten, die sich mit zunehmender Spieldauer als Garant für den fünften Sieg in dieser Saison erwies. Denn auch die Gastgeber konnten offensiv nicht mehr so viele Erfolge feiern, in den letzten zehn Spielminuten sogar nur noch einmal durch einen verwandelten Siebenmeter von Tom Sobanski. „Wenn man so will kann man zusammenfassen, dass in Halbzeit eins der Angriff besser war, in Halbzeit zwei konnten wir uns auf unsere Abwehr verlassen“, so Krause.
Das Schiedsrichterpaar Bretschneider/Haase, das die Partie souverän mit einer klaren Linie führten, mussten in Spielminute 42 einmal zum Roten Karton greifen. Torhüter Dominik Fiala versucht außerhalb des Strafraums einen Zwönitzer Konter zu vereiteln und stieß als „letzter Mann“ unglücklich mit dem Ballführenden zusammen. Für ihn kam Erik Michel erneut zwischen die Pfosten – und dieser stellte durch seine Parade des folgerichtigen Siebenmeters gleich einmal klar, dass er als „Feuerwehrmann“ immer noch eine wahre Alternative ist.
Als Alternative kann die Sporthalle Rauschwalde sicherlich mal dienen, allerdings sollte dies für die Sachsenliga-Begegnungen keine Dauerlösung werden. Auch wenn die Fanclubs beider Mannschaften ordentlich auf die Trommeln hauten, so richtig Stimmung wollte auch aufgrund der deutlich reduzierten Zuschauerzahl nicht aufkommen.
Koweg: Fiala, Michel – Adam (1), Kolis, Siemierz (5), Wolski (4/2), Burda (7), Savic, Weickelt (3), Philipp (1), Wittig (2), Kosmala (1), Kiock (2), Sobanski (2/2)
Torfolge: 0:1 (1.), 1:2 (5.), 4:5 (10.), 7:6 (15.), 11:7 (20.), 14:10 (25.), 16:14 (30.), 19:16 (35.), 22:17 (40.), 24:19 (45.), 27:21 (50.), 27:23 (55.), 28:25 (60.).
Robert Eifler
Fotos: Gert Richter