15/10/2023
Koweg-Männer mit wichtigem Sieg in Dresden.
HSV Dresden : SV Koweg Görlitz 22:28 (10:16)
Von ihrer ersten Auswärtsfahrt in der noch jungen Saison bringen die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz beide Punkte mit nach Hause. Im Nachholespiel in der Landeshauptstadt bezwingt das Team um Trainer Michael Schuller den HSV Dresden mit 28:22 (16:10) – ein enorm wichtiger Sieg im Hinblick auf die nun anstehenden schweren Wochen für die Görlitzer.
Die Mission war klar definiert: nach der Saison 2018/19 endlich wieder in der Landeshauptstadt gewinnen und sich zudem etwas von der hohen 17:30-Niederlage aus dem Vorjahr zu rehabilitieren. Insbesondere legten die Görlitzer in der Vorbereitung den Fokus auf eine möglicherweise offensivere 4:2-Deckung des Gastgebers, die die beiden Rückraumschützen Matyas Burda und Vojta Kozubik einschränken sollte. „Dresden hat die beiden Jungs ordentlich gestresst. Die Mannschaft hat aber gute Lösungen gefunden, auch wenn sie dafür lange Wege gehen musste“, so Koweg-Trainer Michael Schuller. Besonders waren die Qualitäten von Spielmacher Mateusz Wolski gefragt, der aufgrund zweier Zeitstrafen in Hälfte eins nach dem Seitenwechsel fast nur noch im Angriff aktiv war. Schuller lobend: „Mateusz war mit seinem Spielverständnis heute ein entscheidender Faktor für den Sieg.“ Die eigene Defensive agierte im Zusammenspiel mit Torhüter Lukas Rohne technisch sauber und schaffte es, den besten Torschützen der Dresdner, Alexander Dreßler, nahezu zu neutralisieren. Auch Spielmacher Tom Probst konnte gut unter Kontrolle gebracht werden. So gelang es den Neißestädtern, sich ab dem letztmaligen Ausgleich zum 3:3 (9.) in Folge auf vier Tore abzusetzen (3:7, 16.) und den Vorsprung bis zur Halbzeitpause sogar noch weiter zu erhöhen. „Wir haben eine nahezu perfekte 1. Halbzeit gespielt. Wir haben keinen technischen Fehler und nur drei Fehlwürfe registriert“, so Schuller.
Doch eine doppelte Unterzahl zu Beginn des zweiten Durchgangs mischte die Karten neu. Mit vier Treffern in Folge (14:16 (36.) waren die Gastgeber plötzlich wieder in Schlagdistanz und schafften es im späteren Verlauf sogar noch, mehrfach den Anschlusstreffer zu erzielen. Doch mehr wollten die Görlitzer nicht zulassen. Mit einem Torhüterwechsel setzte Schuller neue Impulse, der nach einer langwierigen Fingerverletzung wiedergenesene Dominik Fiala stand sofort seinen Mann und entschärfte mehrere schwere Würfe des Gegners. „Grundsätzlich muss man sagen dass beide Torhüter einen fantastischen Job gemacht haben. Da hat auch die Abstimmung mit der Deckung sehr gut funktioniert“, meint Schuller. Letztmalig beim 21:23 waren die Dresdner dicht dran, doch die letzten fünf Minuten gehörten eindeutig den Blau-Gelben. Ein Dreierpack von Rafal Siemierz, der nach Aussage Schullers „gezeigt hat, was er drauf hat“, sowie Tore durch Weickelt und Burda sicherten den zweiten Saisonsieg. Schuller: „Ich denke dass wir heute durchaus verdient gewonnen haben, weil wir auch in den hektischen Phasen die abgezocktere Mannschaft waren. Ganz großer Gewinner war unsere Abwehr.“ Lediglich 22 Gegentore sind ein deutlicher Ausdruck dafür.
Der Sieg stärkt die Görlitzer nicht nur in ihrem Vorhaben des Klassenverbleibs, sondern gibt auch Selbstvertrauen für die anstehenden Spieltage. Mit Weinböhla (H, 22.10.), KJS-Club Dresden (A, 28.10.), Hoyerswerda (H, 05.11.) und Zwickau (A, 11.11.) haben die Neißestädter die Schwergewichte der Liga vor sich – ein anspruchsvolles Programm, in dem Schuller auch für eine Überraschung bereit wäre.
Koweg: Rohne, Fiala – Siemierz (3), Wolski (3), Burda (8/1), Savic, Weickelt (4), Philipp, Wittig (1), Kosmala (1), Kozubik (6), Kiock, Sobanski (1), Seidler
Torfolge: 0:1 (1.), 2:1 (5.), 3:3 (10.), 3:6 (15.), 5:9 (20.), 8:11 (25.), 10:16 (30.), 13:16 (35.), 16:18 (40.), 18:21 (45.), 20:23 (50.), 21:23 (55.), 22:28 (60.).
Robert Eifler
Fotos: Jens Rohne