02/10/2023
Koweg-Herren sichern sich die ersten Punkte.
SV Koweg Görlitz : SG LVB 30:28 (14:16)
Die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz können in ihrem zweiten Saisonspiel die ersten Punkte für das Ziel Klassenverbleib sichern. Mit einer, wie schon im Auftaktspiel gegen Aue, starken Leistung vor allem im zweiten Durchgang schafften es die Gastgeber das Spiel zu drehen, schickten Trainerstab und Zuschauer am Ende aber noch einmal auf den Zitterbalken.
„Das war ein wahnsinnig enges Spiel, das am Ende auf Messers Schneide stand“, bringt es Koweg-Trainer Michael Schuller auf den Punkt. Einen Rückstand von 3 bis 4 Toren in Halbzeit eins drehten die Görlitzer im zweiten Durchgang zu ihren Gunsten (26:22, 55.), liefen aber kurz Abpfiff aufgrund eigener Nachlässigkeiten vor dem gegnerischen Tor Gefahr, noch einmal den Ausgleichstreffer zu kassieren. Drei Sekunden vor Schluss erlöste Außenspieler Martin Adam mit seinem 5. Treffer alle Anwesenden zum 30:28-Endstand. „Irgendwie haben die Jungs durch einen Torhüterwechsel auf Leipziger Seite noch einmal Fracksausen bekommen, vergeben ein paar klare Chancen und bringen den Gegner somit wieder zurück ins Spiel“, so Schuller.
Leipzig konnte zu Beginn der Partie zwar schnell mit drei Toren in Führung gehen (0:3, 4.) und diese bis in die zweite Hälfte hinein verteidigen, die Görlitzer schienen dem Gast aber ebenbürtig zu sein. Großes Ziel der Hausherren war es, die linke Angriffsseite der Straßenbahner zu neutralisierten, die mit Tim-Callum Teske (7 Feldtore, 3 Siebenmeter) die meiste Torgefahr ausstrahlte. Vor allem in 1:1-Situationen suchte das Leipziger Team Lösungen und fand diese schließlich auch. Schuller: „Die waren immer gefährlich. Nach Gegentoren haben sie die schnelle Mitte praktiziert und uns ordentlich im Rückzugsverhalten gefordert. Da wären sicherlich zwei, drei Tore zu verhindern gewesen. Daran müssen wir definitiv arbeiten.“
In der Offensive traten die Neißestädter gut vorbereitet gegen die 6:0-Deckung an, waren aber in ihren Abschlüssen zu ineffektiv. Vor allem weil Manuel Röttig als „recht unorthodox haltender Torhüter“, wie Schuller es beschreibt, die Görlitzer immer wieder in die Bredouille brachte. Selbst viele freie Würfe schaffte der SG.Keeper zu entschärfen. Die Statistik zeigte am Ende 16 Fehlwürfe. Weil aber eben die Chancen da waren gaben die Gastgeber die Hoffnung nicht auf, dass sich das Spiel noch zu ihren Gunsten entwickeln würde. So sollte das Deckungszentrum noch aktiver arbeiten und konsequenter gegen den Mann agieren. Ganz zur Freude Schullers setzten seine Jungs die Vorgaben um, was gerade einmal sechs Gegentore in 25. Spielminuten der zweiten Hälfte belegen. Dazu kam ein über sich hinauswachsender Keeper Lukas Rohne, der den Görlitzer Kasten minutenlang vernagelte und so dazu beitrug, dass die Hausherren schließlich selbst mit vier Toren in Front gingen. Als Torschütze stach Matyas Burda mit 13 Buden deutlich hervor. Schuller: „Mich freut es, dass von allen Positionen reichlich Druck auf die gegnerische Deckung ausgeübt wurde und wir so schwer auszurechnen waren, auch wenn viele Tore auf das Konto von Matyas gingen.“ Wie schon gegen Aue haben die Görlitzer mit einer ansprechenden Leistung bewiesen, dass mit ihnen zu rechen ist. Und die Zuschauer gaben dieser Entschlossenheit eine starke Performance von den Rängen zurück.
Nun heißt es den Rückenwind mitzunehmen, in der anstehenden Ferienpause gut zu trainieren und dann gestärkt ins Nachholspiel am 14.10. gegen den HSV Dresden zu gehen. Da haben die Görlitzer aus der Vorsaison noch etwas gutzumachen.
Koweg: Rohne, Michel – Adam (5), Kolis, Siemierz, Wolski (4), Burda (13/2), Savic, Weickelt (1), Philipp, Wittig (1), Kosmala (2), Kozubik (4), Sobanski
Torfolge: 1:3 (5.), 3:5 (10.), 6:9 (15.), 9:12 (20.), 11:14 (25.), 14:16 (30.), 16:19 (35.), 19:19 (40.), 21:20 (45.), 24:22 (50.), 26:22 (55.), 30:28 (60.).
Robert Eifler
Fotos: Gert Richter