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ABTEILUNGEN  Handball  1.Männermannschaft
26/03/2023
Knappe Derbyniederlage schürrt Görlitzer Zuversicht.
SV Koweg Görlitz : LHV Hoyerswerda 29:32 (11:13)

Nur zu gern hätten sich die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz in die teils überraschenden Ergebnisse des Spieltags eingereiht. Ein Punktgewinn gegen den LHV Hoyerswerda wäre in jedem Fall in diese Kategorie eingeordnet worden. Doch soweit wollten es die Gäste nicht kommen lassen. Aber ein 29:32 (11:13) ist auch weit weg von einem Kantersieg, den die LHV-Mannen in dieser Saison schon häufig gefeiert haben. Und genau das ist einer der Punkte, weshalb auch die Truppe um Trainer Michael Schuller mit viel Selbstvertrauen aus dieser Partie gehen dürften.

Die Wetterkapriolen des Wochenendes ließen die Durchführbarkeit der Begegnung zu einem Lotteriespiel werden. Die Verantwortlichen richteten bange Blicke Richtung Himmel und digitalem Regenradar in der Hoffnung, dass es trocken bleiben würde. Um dieses spannende und emotionale Derby vor einer atemberaubenden Kulisse, die bis auf wenige Ausnahmen in der Sachsenliga-Landschaft ein Alleinstellungsmerkmal genießt, wäre es zu schade gewesen, wenn es hätte nicht stattfinden oder zwischendurch abgebrochen werden müssen. Zwar setzte pünktlich zum Spielbeginn Regen ein, doch das Hallendach hielt dicht – ohnehin war für viele Anwesende zu diesem Zeitpunkt die Gefahr einer Unterbrechung in den Hintergrund gerückt, denn der Fokus lag auf dem sportlichen Treiben. Und da taten die Akteure alles, um dass keiner sein Kommen bereuen sollte.

„Ich denke wir haben uns hier ein spannendes Duell geliefert, dass trotz aller Vorgeschichten sehr fair abgelaufen ist. Es hat absolut Spaß gemacht sich vor so einer Kulisse zu messen“, zeigte sich auch Koweg-Trainer Michael Schuller von den vollen Rängen begeistert. Sein Abteilungsleiter Florian Matthieu blies ins gleiche Horn und meinte scherzhaft: „Wenn du in einem solchen Derby bei so vielen Zuschauern noch einen Punkt holst dann platzt hier der Mond.“ Es wäre den Fans und der Mannschaft zu wünschen gewesen. Beiden war aber auch absolut klar dass für einen Erfolg hätte alles passen müssen. Aus Koweg-Sicht kann diese knappe Niederlage dennoch als aufbauendes Erlebnis eingestuft werden. Denn in das Derby ging es ohne die Verletzten Fabrice Türkowsky (Rippenprellung), Vojta Kozubik (Ellenbogenverletzung) und Robert Kaiser (Kapselverletzung) – drei massive Ausfälle, die man erst einmal kompensieren muss. Hinzu kam, dass Rückraumspieler Mateusz Wolski die Woche über mit Fieber das Bett hütete und erst kurz vor Spielbeginn sein ok gab, auch wenn er sich noch nicht hundertprozentig fit fühlte. Schuller: „Das alles steckst du nicht einfach so weg. Umso mehr können wir stolz darauf sein, wie sich die Jung hier verkauft haben.“ Allerdings brauchten die Gastgeber auch zehn Minuten, um sich defensiv zu finden und offensiv an Effizienz zu gewinnen. Denn gegen den groß gewachsenen LHV-Keeper Henry Schacht braucht es gezielte Würfe, um ihn zu überwinden. Da waren die ersten Versuche noch recht mau und leichte Beute. Und postwendend drückten die Gäste in einem schnellen Umkehrspiel den Ball in die blau-gelben Maschen. Ein 2:7 (10.) ließ erst einmal nichts gutes aus Sicht der Koweg-Herren erahnen. Doch von früher Selbstaufgabe keine Spur. Die Neißestädter folgten nun den Vorgaben ihres Coaches und fanden auch in ihren Angriffsbemühungen immer mehr die freien Lücken, die durch die beiden Kreisläufer Philipp und Kosmala gerissen wurden. Das Görlitzer Spiel stabilisierte sich nicht nur, man war sogar in der Lage den Rückstand aufzuholen und in der 23. Minute nah dran, den Ausgleichstreffer zu erzielen. Schuller: „Solch eine Aufholjagd kostet viel Kraft. Da wo das Spiel hätte kippen können vergibst du wieder zwei, drei Chancen und rennst wieder einem Rückstand hinterher.“ Ähnlich sah es noch einmal im zweiten Durchgang aus: wieder ging der LHV durch seinen sicheren Siebenmeterschützen Patrick Michel gegen seinen eigenen Bruder mit vier Toren in Front (17:21), wieder holten die Gastgeber bis auf ein Tor auf (22:23 bis 24:25). Vor allem Mittelmann Florian Weickelt (9), Außenspieler Oliver Aßmann (7) und Kreisläufer Michal Kosmala (6) zirkelten ihre Würfe sicher ins Tor.

Doch wieder ließen die Gäste einen Ausgleich in einer bis in die Schlusssekunde temporeichen Partie nicht zu. „Man hat heute wieder deutlich gesehen dass der LHV eingespielter und sicherer im Zusammenspiel ist. In den entscheidenden Momenten konnten sie da ihre Stärke ausspielen. Wir haben alles was ging ausprobiert“, so Schuller. Mit 29 Treffer lag man immerhin über dem Schnitt, was Hoyerswerda an Gegentoren bisher zugelassen hat. Schuller weiter: „Wir können auf diese Leistung für unser Restprogramm aufbauen. Wir sind froh dass heute trotz aller Emotionen keine zusätzlichen Probleme im Kader aufgekommen sind.“ Nächster Gegner ist die Oberliga-Reserve der HSG Freiberg, zu der die Koweg-Herren am kommenden Samstag reisen.

Koweg: Michel, Fiala – Adam, Mautsch (1), Aßmann (7/3), Czarnowsky (1), Burda (3), Wolski (1), Savic, Weickelt (9), Philipp (1), Wittig, Sobanski, Kosmala (6)

Torfolge: 0:3 (3.), 1:4 (5.), 2:7 (10.), 4:8 (15.), 8:10 (20.), 11:14 (25.), 11:13 (30.), 15:18 (35.), 18:22 (40.), 21:23 (45.), 24:26 (50.), 26:29 (55.), 29:32 (60.).

Robert Eifler


Fotos: Gert Richter




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