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ABTEILUNGEN  Handball  1.Männermannschaft
05/03/2023
Görlitzer Handballern gelingt Bigpoint für Klassenerhalt
Zwönitzer HSV : SV Koweg Görlitz 23:29 (12:13)

Die vorbestellten Knacker waren eingetütet, ebenso die zwei wichtigen Punkte. Und Zeit zu feiern hatten die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz gemeinsam mit ihren Fans ausreichend auf der Rückfahrt aus dem Erzgebirge. Mit 29:23 (13:12) gewannen die Neißestädter zuvor gegen den Zwönitzer HSV, einem Mitkonkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib. Unter die abwechslungsreichen Gesänge mischten sich auch immer wieder „Roberto Savic“-Sprechchöre – das Görlitzer Abwehrjuwel, das seine Nachwuchsausbildung viele Jahre beim OSV Zittau erhalten hat, hatte entscheidenden Anteil daran, dass die Koweg-Herren zur Mitte der zweiten Halbzeit den Grundstein zum Auswärtserfolg legten.

Selten zuvor rückte ein Spieler aus dem Nachwuchs in den Erwachsenenbereich auf und ist gleich in seinem ersten Jahr eine tragende Säule der Görlitzer Sachsenliga-Mannschaft. Der Kreisläufer, der kürzlich seinen 18. Geburtstag feierte, ist kaum mehr wegzudenken aus dem Spiel der Koweg-Herren. In der Defensive organisiert er gemeinsam mit Martin Philipp und Robert Kaiser den Mittelblock, offensiv kämpft Savic am Torkreis um freie Lücken für sich und seine Mitspieler. Im Spiel gegen Zwönitz kamen ihm und Philipp noch einmal eine besondere Verantwortung zu, als Kaiser in der 25. Minute bei einer unglücklich aussehenden Abwehraktion gegen Spielmacher Tommy Löbner die Rote Karte kassierte. Absolut konzentriert arbeiteten beide weiter, auch eigene Zeitstrafen ließen sie nicht dazu bringen, sanfter zu agieren. Mit mehrfach abgeblockten Rückraumwürfen, die erfolgreich in schnellen Konterbewegungen umgesetzt wurden, leiteten sie den Siegeszug der Görlitzer in der Schlussviertelstunde ein. „Roberto ist mit seinen 18 Jahren ein absoluter akzeptierter Spieler im Team, und dabei absolut bescheiden. Er nimmt jeden Ratschlag seiner Mitspieler an und macht uns als Mannschaft stärker“, schwärmt auch Trainer Michael Schuller.

Ein zweiter wesentlicher Punkt für den Sieg war die von Fabrice Türkowksy, gerade zurückgekehrt aus dem Familienurlaub, ausgestrahlte Ruhe im Spielaufbau der zweiten Halbzeit. Schuller: „Wir haben in der ersten Hälfte oftmals zu hektisch agiert, schnell den Abschluss gesucht und dabei manchmal den Blick für den besser positionierten Mitspieler verloren. Fabrice hat das mit seiner Erfahrung entschleunigt, so dass wir sicherer aufgetreten sind.“ Gefördert durch einige Paraden des eingewechselten Torwart Fiala gehörten die letzten 13 Minuten den Görlitzern, die mit einem Lauf von 20:20 auf 20:26 (57.) den wichtigen Auswärtssieg perfekt machten.

Zuvor war es „eine mit offenen Visier geführte Partie“, wie es Schuller beschrieb. Auf beiden Mannschaften lastete der Druck zu punkten, um sich von der Abstiegszone etwas zu entfernen. Die Koweg-Herren bekamen dafür drei Aufgaben gestellt: Zwönitz ins Positionsspiel zu zwingen, Spielmacher und mehrfacher Torschützenkönig Tommy Löbner in seinem Aktionsradius einzuschränken und das Zusammenspiel mit dem Kreisläufer zu unterbinden. Seine Vorgaben sah Schuller auch weitgehend erfolgreich umgesetzt – allerdings dauerte es bis in die Schlussviertelstunde hinein, dass sich sein Team etwas deutlicher absetzen konnte. Beim 8:11 (19.) starteten die Görlitzer einen ersten Versuch. Nach dem Seitenwechsel, in dem die Koweg-Herren noch mit einem hauchdünnen Vorsprung gingen (12:13), legten aber plötzlich die Gastgeber vor. Auffällig war in dieser Phase, dass nach lang vorbereiteten blau-gelben Treffern umgehend die Retourkutsche kam. Doch zunehmend bekamen die Neißestädter auch das wieder besser in den Griff und die Party konnte beginnen.

„Gemeinsam mit vielen Fans solch einen Tag zu verbringen war ein mega Erlebnis für uns. Wir sind großartig unterstützt worden, es war eine tolle Atmosphäre. Der Sieg entlastet uns ein wenig, aber wir wissen auch, dass noch einige Punkte folgen müssen, um komplett sicher zu sein. Aber so wie die Jungs aktuell im Training arbeiten bin ich ganz zuversichtlich“, so Schuller. Am kommenden Sonntag (17 Uhr) gastiert der nicht zu unterschätzende Vorletzte Germania Zwenkau in der Neißestadt.

Koweg: Michel, Fiala – Adam (1), Mautsch (4), Aßmann (2), Kiock, Türkowsky (2/2), Burda (6), Savic (3), Weickelt (4), Philipp (1), Kozubik (6), Kaiser

Torfolge: 1:0 (3.), 1:2 (5.), 3:4 (10.), 6:7 (15.), 9:11 (20.), 11:12 (25.), 12:13 (30.), 15:14 (35.), 18:17 (40.), 19:20 (45.), 20:22 (50.), 20:24 (55.), 23:29 (60.)




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