|
|||||||
|
||
|
||||||||||||
12/10/2021
Mit neuem Trainer zum Überraschungspunkt
Michael Schuller hat die Koweg-Männer übernommen. In Hoyerswerda ist erst ein Sieg drin, am Ende auch eine Niederlage. Von Frank Thümmler Sächsische Zeitung, Ausgabe vom 11.10.2021 Die Sachsenliga-Handballer von Koweg Görlitz haben mit einem 22:22 beim Derby in Hoyerswerda vor rund 400 Zuschauern einen Punkt eingefahren, mit dem im Vorfeld die wenigsten gerechnet hätten. Gut vier Minuten vor Schluss führten die Görlitzer noch mit drei Toren, aber dann gingen dem Minikader die Kräfte aus. Hoyerswerda kam heran und feierte mit dem Treffer zum 22:21 zwölf Sekunden vor Schluss schon den vermeintlichen Sieg. Aber die Görlitzer reagierten schnell: Der Ball wurde rasch zum Anwurf gebracht, ein Pass flog zu Rechtsaußen Martin Adam, und dieser versenkte den Ball im Netz. Dann jubelte das Team um Trainer Michael Schuller, während die Enttäuschung bei den Gastgebern sichtbar war. Dass Michael Schuller, zuletzt vor der Corona-Pause und der Trennung des weiblichen Handballbereichs von Koweg für die Oberliga-Frauen zuständig, jetzt für die Görlitzer Männer an der Seitenlinie stand, überraschte nach dem ersten Saisonspiel mit dem klaren Koweg-Sieg unter Trainer Jindrich Kulhavy zumindest Außenstehende. Bei Koweg aber war man sich schon vor diesem ersten Saisonspiel einig darüber, dass der tschechische Trainer besser im Nachwuchs aufgehoben wäre. Trotzdem bleibt der Zeitpunkt des Trainerwechsels ungewöhnlich. Michael Schuller begründet das so: „Mit mir hat es schon erste Gespräche nach der Abtrennung der Görls gegeben. Damals habe ich gesagt, erstmal die Corona-Situation abwarten zu wollen. Dann war ja lange unklar, wie die Koweg-Mannschaft aussehen würde, zumal ja auch die Zweite abgemeldet wurde. Es gab dann die Pokalklatsche in Zwickau. Erst das Spiel gegen Zwönitz, das ich mir angeschaut habe, hat mich überzeugt, dass diese Mannschaft das Potenzial hat, in der Sachsenliga zu bestehen.“ Er habe viel individuelle Stärke gesehen, aber auch, dass diese Mannschaft entwickelt werden kann. Das Engagement von Schuller soll kein kurzfristiges sein. Der Plan ist, verstärkt auf die eigene Jugend zu setzen. Zwei A-Junioren stehen bereits im Kader, weitere vier könnten in der kommenden Saison nachrücken. Und auch künftig soll der Zustrom der Nachwuchstalente nicht abreißen, auch die zweite Mannschaft wiederbelebt werden. „Dieses mittelfristige Konzept von Koweg hat mich letztlich überzeugt“, sagt Schuller, der gerade einmal zwei Trainingseinheiten Zeit hatte, die Mannschaft kennenzulernen (einige Spieler kannte Schuller schon von früher) und sie auf das Derby in Hoyerswerda vorzubereiten. Dort waren die Görlitzer klarer Außenseiter. Nicht nur, weil Hoyerswerda trotz des schwachen Saisonstarts zu den Ligafavoriten gezählt wird - auch, weil die Görlitzer nur einen dezimierten Kader zur Verfügung hatten. Der im ersten Spiel sehr starke Grieche Kolovos (musste noch einmal zurück nach Griechenland) und die beiden A-Junioren (dort im Einsatz) fehlten, so dass Koweg nur mit einem Minikader von neun Feldspielern nach Hoyerswerda fuhr. Dann aber lief es richtig gut. Die Görlitzer überzeugten als Mannschaft, setzten die taktischen Vorgaben von Schuller sehr gut um und konnten sich vor allem auf den bärenstarken Rohne im Tor verlassen, der die Hoyerswerdaer schier zur Verzweiflung brachte. Am Ende standen 20 Paraden auf der Habenseite, eine Quote, die eigentlich für zwei Spiele reicht. Die Görlitzer gingen in Führung, konnten sich auf ihre bewegliche 6:0-Deckung verlassen und fanden offensiv auch immer wieder Lösungen. Beim Pausenstand von 11:8 für die Gäste rieben sich viele in der Halle verwundert die Augen. Die Görlitzer konnten diesen Vorsprung dann lange halten, sogar auf vier Tore ausbauen. In der Schlussphase aber vermissten die Koweg-Männer schmerzlich die Entlastung durch Kolovos im rechten Rückraum. Schuller versuchte dies durch eine Umstellung mit Mautsch auf der Spielmacherposition und Türkowsky auf der rechten Rückraumposition zu lösen. Aber Hoyerswerda kam dann heran und vorbei. Aber die Koweg-Männer hatten ja noch einen Angriff … Am kommenden Sonntag trifft das Schuller-Team jetzt auf den HSV Dresden, der aus drei bisherigen Spielen drei Punkte auf dem Konto hat. Koweg: Rohne, Michel – Adam (3), Mautsch (2), Schramm, Türkowsky (1), Burda (6), Philipp, Wittek (1), Sebek (5), Nincevic (4) Torfolge: 0:2 (3.), 2:4 (7.), 4:7 (18.), 7:8 (25.), 8:11 (30.), 12:14 (37.), 15:19 (53.), 17:20 (56.), 22:21 (60.), 22:22 (60.) |
|
2007-2008 All rights reserved | SV Koweg Görlitz e.V. Diesterwegplatz 8, D-02827 Görlitz, Tel:(03581)412077, fax:(03581)7090020 | email: office@sv-koweg.de |