Koweg-Herren können Niederlage noch abwenden.
HSV Dresden : SV Koweg Görlitz 25:25 (13:12)
Diesen Punktverlust müssen sich die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz selbst ankreiden. Nach der Niederlage im Topspiel im Topspiel gegen den HC Glauchau/Meerane und der damit verbundenen Beendigung der Titelhoffnungen schien der Kopf noch nicht ganz frei zu sein. Beim Tabellenfünften HSV Dresden traten die Neißestädter nicht souverän auf und kämpften sich, nach einem zwischenzeitlichen Vier-Tore-Rückstand immerhin zu einem 25:25 (12:13). Am Ende hatte das Team um Trainer Philipp Domko sogar noch den Siegtreffer auf der Hand – es wäre aber wohl des Guten zuviel gewesen.
„Wir müssen ganz klar die Schuld für den Punktverlust bei uns suchen“, sagte Koweg-Trainer Philipp Domko nach dem Abpfiff. Er wolle die Leistung des Gastgebers keineswegs klein reden, aber mit ein wenig mehr Sicherheit im Angriff und Konsequenz in der Abwehr wäre ein Sieg drin gewesen. „Wir spielen momentan offensiv viel zu harmlos, uns fehlen gerade die Ideen“, so Domko. Gegen ein wechselndes Defensivsystem der Dresdner traten die Görlitzer nicht mit der nötigen Frisch auf, sich bietende Lücken wurden nicht konsequent zum Durchbruch genutzt. In der ersten Welle schlug man viel zu wenig Profit aus eroberten Bällen. Domko: „Da leisten wir uns einfach zu viele technische Fehler.“
Auch das Auftreten der eigenen Hintermannschaft musste Domko bemängeln. In Halbzeit eins war vor allem das Verhalten gegen den Rückraum – besonders auf Felix Manns im linken Rückraum – nicht gut genug. Die Viertelstunde nach dem Wiederanpfiff insgesamt wenig überzeugend. Erst eine Umstellung verbesserte die Situation. Zu diesem Zeitpunkt sah es sogar danach aus, als würden die Görlitzer die Partie verlieren. Bis auf ein 20:16 – erzielt von Manns in der 40. Minute – eilten die Gastgeber davon, der Druck auf die Neißestädter stieg. Seit mehr als zwei Jahren hat man sich keine zwei Niederlagen hintereinander eingefangen. Dresden präsentierte sich im Angriff sehr variabel, strahlte von allen Positionen Torgefahr aus. „Wir haben gegen die schnellen HSV-Spieler viel zu große Lücken gelassen, die sie clever ausgenutzt haben“, so der Görlitzer Coach. Seine Mannen nahmen den Fight in der Schlussphase aber wieder an. Nach dem 22:19 setzte man, trotz Unterzahlspiel, durch Biele, Michel und Kvasnicka drei Treffer in Serie, der Ausgleich war wieder hergestellt. Beim 23:24 schien man das Blatt wieder vollends gewendet zu haben. Doch der Gastgeber wollte sich nicht um den Lohn seiner Arbeit bringen lassen. 90 Sekunden vor dem Abpfiff erzielte Manns den Ausgleich zum 25:25, gut eine Minute später nahm Domko die letzte Auszeit. Der Sieg schien drin, doch der Wurf wurde durch den Dresdner Keeper vereitelt. Domko: „Heute haben sich viele Dinge summiert, wir haben uns das Leben unnötig schwer gemacht. Wir können sagen dass wir mit einem blauen Auge davongekommen sind.“ Er sei dankbar für die Unterstützung der mitgereisten Fans, die der Mannschaft in der schwierigen Phase im zweiten Durchgang lautstarken Rückhalt gegeben haben.
Im Kampf um den zweiten Tabellenplatz ist trotz des Punktverlustes nicht allzu viel Schaden angerichtet worden. Aufgrund einer knappen 22:23-Niederlage von Verfolger Zwickau in Hoyerswerda ist der Vorsprung sogar auf drei Punkte gestiegen. Am kommenden Wochenende empfangen die Görlitzer den HSV Weinböhla – mit dem Tabellenzehnten hat man aus dem Hinspiel noch eine Rechnung offen, die die Koweg-Herren gern begleichen möchten.
Koweg: E. Michel, Rohne – Adam, Höhne, Stankevicius (3), Türkowsky, Kvasnicka (1), Bundtke, Tom Baugstatt (8/2), Vogt, Biele (2), P. Michel (7), Tim Baugstatt (4)
Torfolge: 2:0 (2.), 2:2 (5.), 3:4 (10.), 4:5 (15.), 7:7 (20.), 9:10 (25.), 13:12 (30.), 16:14 (35.), 20:16 (40.), 21:19 (45.), 23:22 (50.), 24:24 (55.), 25:25 (60.).
Robert Eifler
Fotos: Jens Rohne
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