Koweg-Männer bleiben an der Spitze dran.
SV Koweg Görlitz : LHV Hoyerswerda 26:24 (15:14)
Das Titelrennen in der Handball-Sachsenliga ist an diesem Spieltag zu einem Zweikampf mutiert – und um ein Haar wäre es ein Sololauf des Tabellenführers geworden. Nach einer 28:32-Heimpleite am Samstag gegen den HSV Weinböhla und nunmehr sieben Punkten Rückstand dürfte sich der Oberliga-Absteiger ZHC Grubenlampe von den noch verbliebenen Meisterhoffnungen endgültig verabschiedet haben. Tags darauf erkämpften die Handballer des SV Koweg Görlitz einen knappen 26:24 (15:14)-Erfolg über den LHV Hoyerswerda und halten dadurch mit dem Spitzenreiter HC Glauchau/Meerane Schritt.
Neben dem HV Oberlausitz Cunewalde genießt dieses Ostsachsenderby einen ganz besonderen Stellenwert für die Koweg-Handballer in der Sachsenliga. Auswärtsfans sind keine Mangelware, die Stimmung ist hüben wie drüben fantastisch – auch weil diesmal die Koweg-Stiere wieder bestmöglich und lautstark ihr Heimteam unterstützt haben. Und ganz entgegen dem Hinspiel, dass die Neißestädter recht souverän mit 29:23 gewannen, verlief das zweite Aufeinandertreffen der beiden Teams deutlich spannender bis zum Schluss. Wobei Koweg-Trainer Philipp Domko feststellen musste, dass „keines der Teams hier einen Schönheitspreis gewonnen hat“. Für ihn zählen am Ende die beiden Punkte und die Manifestierung des 2. Tabellenplatzes mit nunmehr vier Punkten Vorsprung.
Alles in allem zeigte sich Domko sehr zufrieden mit dem Fight, den seine Jungs geliefert haben. Die Hintermannschaft agierte solide wie immer, blieb mit 24 Toren unter Schnitt für diese Saison. Vor allem im zweiten Durchgang hat sich Keeper Erik Michel gesteigert und nur noch zehn Mal hinter sich greifen müssen. Offensiv wurden die Görlitzer vor teil größere Herausforderungen gestellt. Mit ihrer 3:2:1-Abwehrformation und dem frühzeitigen Stören des Ballführenden machte es der LHV den Koweg-Herren schwer, Tore aus dem Positionsangriff heraus zu erzielen. Zudem verstand das LHV-Torhütergespann sein Handwerk. Etwas zerfahren wirkten die Angriffe auch deshalb, weil sich die Gastgeber einige technische Fehler und unglückliche Pässe erlaubten. So mussten vielmehr Konterbewegungen nach Ballgewinnen oder aber die Chancen vom Siebenmeterpunkt genutzt werden. Für Letzteres war Tom Baugstatt zuständig, der alle acht zugesprochenen Strafwürfe verwandelte. „Das war verdammt wichtig dass Tom Nervenstärke gezeigt hat“, so Domko.
Die Partie blieb bis auf wenige Ausnahmen bei einem sehr ausgeglichenen Spielstand, die Görlitzer durften aber bedeutend mehr Führungstreffer markieren. Aber selbst ein 23:20 in der 47. Minute sorgte nicht dafür, dass Koweg aufatmen könne. Hoyerswerda brachte sich mit einem 24:23 wieder in Stellung und hatte die Möglichkeit, in einem doppelten Überzahlspiel die Wende zu erzwingen. Die Situation brachten die Blau-Gelben aber ohne eigenen Schaden über die Bühne und gewannen letztlich auch den zweiten Durchgang mit einem Tor. Es war der siebte Sieg über den LHV Hoyerswerda in nunmehr 18. Sachsenliga-Vergleich.
Domko: „Ganz klar dass wir uns über diesen Sieg freuen und Platz weiter absichern konnten. Es gilt aber sich direkt auf Zwönitz einzustellen. Und da dürften wir uns nicht vom Hinspielsieg täuschen lassen.“ Zu gut hat Domko den letztjährigen Auftritt noch in der Erinnerung, wo man sich zu einem 28:24-Auswärtserfolg quälte.
Koweg: E. Michel, Matthieu – Adam, Fischer, Höhne, Stankevicius (4), Türkowsky (1), Kvasnicka (3), Bundtke, Tom Baugstatt (9/8), Vogt (1), Biele (3), P. Michel (1), Tim Baugstatt (4)
Torfolge: 1:0 (2.), 2:2 (5.), 4:3 (10.), 6:5 (15.), 9:8 (20.), 12:11 (25.), 15:14 (30.), 17:17 (35.), 19:18 (40.), 22:20 (45.), 23:22 (50.), 25:23 (55.), 25:24 (60.).
Robert Eifler
Fotos: Gert Richter
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