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ABTEILUNGEN  Handball  1.Männermannschaft
01/12/2019
Koweg gewinnt dramatisches Spitzenduell
SV Koweg Görlitz : ZHC Grubenlampe 29:27 (16:12)

Dieses Spitzenspiel war noch einmal ein handballerischer Leckerbissen zum Heimspielabschluss der Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz in diesem Jahr. Und er dürfte einige Fans reichlich Nerven gekostet haben – am Ende aber wurden sie durch die Mannschaft entschädigt. Im Spitzenspiel der Liga empfingen die Neißestädter als Tabellendritter den Oberliga-Absteiger und Zweiten ZHC Grubenlampe. Die Revanche für das verlorene Saisonfinale 2017/18 (17:21) und der damit verpassten Meisterschaft ist mit einem starken 29:27 (16:12)-Sieg der Görlitz geglückt – vor dem letzten Spieltag des Jahres haben beide Mannschaften dadurch die Plätze getauscht.

Es war eine recht gute erste Halbzeit, die die Koweg-Herren da aufs Parkett legten. Von einer perfekten wollte Koweg‘s Co-Trainer Maurice Rausch nicht sprechen. „Wenn wir unsere Chancen noch konsequenter genutzt hätten dann wäre zur Halbzeit ein noch höherer Vorsprung drin gewesen“, so Rausch. Gegen eine körperlich kompakt arbeitende Gästemannschaften fanden die Görlitzer immer wieder Lösungen, auch wenn es den blau-gelben Akteuren teilweise ordentlich weh tat, in die Lücken zustoßen. Vor allem Gary Biele am Kreis musste einiges einstecken, holte aber auch zahlreiche Siebenmeter heraus. Von Anfang an zogen die Neißestädter den Führungsanspruch an sich – wie schon in der Vorwoche gegen Cunewalde, allerdings nicht in der Klarheit. Und war es im Derby mit den Oberländern noch Erik Michel, der einen überragenden Tag zwischen den Pfosten hatte, war es diesmal der junge Lukas Rohne, der mit seinen Paraden seinen Vordermannen immer wieder Auftrieb gab. Rausch: „Wir haben Lukas aufgrund seiner Trainingsleistung das Vertrauen geschenkt, und er hat es uns mit einem großartigen Auftritt zurückgezahlt.“ Beim 11:11 mussten die Gastgeber zunächst letztmalig einen Ausgleich verschmerzen, ehe man in den letzten sieben Minuten der ersten Halbzeit aufdrehte und mit einem komfortablen Vorpsung von vier Toren in die Halbzeit ging (16:12).

Doch wie gewonnen, so zerronnen. Gut 120 Sekunden konnten die Neißestädter den Abstand noch aufrecht erhalten (17:13), dann ging mehr als fünf Minuten so gut wie nichts. Dem Treffer von Alexandru Musteata folgte ein Dreifachschlag des tschechischen Linksaußen Martin Vala. Adam Krejcirik brachte mit einem weiteren Tor die Gäste erstmals in diesem Spitzenspiel in Führung (18:19). Domko konnte gar nicht anders als dem Treiben der Gäste mit einer Auszeit ein Ende zu setzen – gerade noch rechtzeitig. „Wir haben den Start in die zweite Halbzeit verpennt und mussten uns dann zurückkämpfen. Das Publikum hat gemerkt dass wir es brauchen und war uns eine tolle Unterstützung“, so Rausch. Während die Angriff der Zwickauer ohne Pauken und Trompeten von den Rängen abliefen, erhöhte sich der Lautstärkepegel im Gegenzug merklich. Es entwickelte sich nach der kurzen Neuordnung ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die Erzgebirgler immer wieder vorlegten, der Gastgeber mit dem Ausgleich konterte. Bis zum 24:24. Dann gelang den Görlitzern die Rückeroberung der Führung, die man bis zum Abpfiff verteidigen konnte. Wieder einmal waren es Biele und Kai Vogt, die im Abwehrverbund für Stabilität sorgten und damit das Ruder wieder herumrissen. Als Domko eine weitere Auszeit im Durchgang zwei nahm und zwei Sekunden nach dem Wiederanpfiff Fabrice Türkowsky zum 29:26 traf waren die Messen gelesen und der fünfte Sieg im fünften Heimspiel für die laufende Saison perfekt.

Besonders stark vom Punkt zeigte sich wieder einmal Tom Baugstatt. Sieben seiner acht Versuche versenkte der 24-Jährige im gegnerischen Tor, avancierte mit insgesamt zehn Treffern zum besten Schützen des Spiels. Auf Seiten der Gäste zeigten sich der oben angesprochene Vala und Neuzugang Marko Cosic, als Kreisläufer aktuell zweitbester Schütze der Liga, mit jeweils sieben Toren als besonders treffsicher.

Am kommenden Samstag (15:30 Uhr) steht die letzte Aufgabe für die Koweg-Herren auf dem Plan. Dann geht es zum Tabellenletzten HSG Rottluff/ Lok Chemnitz. Die Neißestädter dürften als klarer Favorit in diese Partei gehen, die letzten Spiele des Gastgebers haben aber gezeigt, dass der Aufsteiger nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist.

Koweg: E. Michel, Rohne – Adam, Fischer, Stankevicius (4), Türkowsky (3), Kvasnicka (1), Bundtke, Tom Baugstatt (10/8), Vogt (2), Biele (2), P. Michel (6), Tim Baugstatt (1)

Torfolge: 2:0 (2.), 3:1 (5.), 7:4 (10.), 9:7 (15.), 11:10 (20.), 12:11 (25.), 16:12 (30.), 17:16 (35.), 18:19 (40.), 19:21 (45.), 22:22 (50.), 26:25 (55.), 29:27 (60.).

Robert Eifler


Fotos: Gert Richter






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