Nach einer starken ersten Halbzeit entscheiden sechs schwache Minuten das Spiel.
Handball, Oberliga

Von Frank Thümmler,
Sächsische Zeitung, Ausgabe vom 04.11.2019

Die Görlitzer Handballerinnen haben ihr zweites Saisonspiel verloren. Bei der Zweitliga-Reserve das HC Rödertal hatten sie am Ende keine Chance – 35:28. Dafür gab es mehrere Ursachen: Rödertal lief mit einem super Kader auf. Trainer Michael Schuller: „Sie konnten auf sechs Zweitligaspielerinnen zurückgreifen, waren uns vor allem im Rückraum rein körperlich deutlich überlegen. Bei uns hat Kinga Lalewicz aus privaten Gründen gefehlt. Und war klar, dass es dann gegen so eine starke Mannschaft schwierig wird.“ In der ersten Halbzeit lief es noch gut. Die Görlitzerinnen schafften es, vor allem im Mittelblock gut zu stehen und den Rückraum nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Koweg ging selbst zwei, dreimal in Führung. Das 16:16 zur Halbzeitpause war eine gute Basis für den zweiten Abschnitt.

Aber dann lief nach dem Seitenwechsel nichts. In den ersten sieben Minuten gelang den Gästen kein Treffer, Rödertal dagegen sechs. „Da hat uns in der Defensive mit Ausnahme von Sophia Rösler auf einmal der Biss gefehlt“, bemängelte Schuller. Von diesem Rückschlag erholten sich die Görlitzerinnen nicht mehr, zumal dem Trainer im Gegensatz zu seinem Gegenüber auch Alternativen auf der Bank fehlten. Auch Torfrau Anne Naumann hatte diesmal nicht ihren besten Tga erwischt.

Am Ende ging es nur noch darum, das Ergebnis nicht ausufern zu lassen. Das gelang, obwohl die Koweg-Frauen allein in der zweiten Halbzeit sechs Tempogegenstöße nicht nutzten, entweder vorbei oder die Torfrau an warfen. Auch die sonst so wurfstarke Klara Klegrova fand gegen den starken Mittelblock kaum Mittel.

Deutlich wurde in dieser Parte, dass das Gerüst der Görlitzerinnen sehr fragil ist. Wenn ein, zwei Leistungsträgerinnen fehlen oder nicht ihr Niveau erreichen, fehlen ganz einfach die Alternativen, das aufzufangen. Zum nächsten Spiel am kommenden Sonntag gegen die HSG Riesa/Oschatz sollen aber alle Görlitzerinnen wieder an Bord sein.

Koweg: Naumann – Grätz (2), Neumann (4), Rösler (1), Blasczcyk (2), Klegrova (6/1), Rösel (1), Zychniewicz (3), Kühn (7), Girbig (2)






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