Koweg zieht jungem Gegner früh den Zahn.
SV Koweg Görlitz : HSV Dresden 32:26 (19:12)
Die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz halten weiter den Anschluss an die Tabellenspitze. Dafür genügte den Neißestädtern ein 32:26 (19:12) gegen das jüngste Team der Liga, den HSV Dresden. Im Grunde entschieden die Gastgeber – ganz entgegen den beiden Aufeinandertreffen in der letzten Saison – bereits in der ersten Halbzeit. Nach dem Seitenwechsel lief alles auf eine Ergebnisverwaltung heraus, wohl auch, weil Trainer Philipp Domko vor allem den Spielern der zweiten Reihe Einsatzzeiten gab.
Als blau-gelber Anhänger konnte man einen recht entspannten Handball-Abend in der Görlitzer Jahnsporthalle erleben. Mit einer konsequenten ersten Halbzeit, die mit dem einzigen größeren Aufreger des Spiel endete, entschieden die Neißestädter die Partie und ließen die Sorgen ihres Trainer Philipp Domko im Vorfeld der Partei schnell verfliegen. Dieser hatte die Befürchtung, dass seine Truppe die Heimaufgabe zu sehr auf die leichte Schulter nehmen können und dann gegen das junge Team des HSV Dresden eine Bauchlandung erleben würde. Davor war jedoch weit gefehlt, die Görlitzer hatten aus den beiden Aufeinandertreffen der letzten Saison ihre Lehren gezogen.
Die Szene des Spiels war mehr eine Rote Karte für den Dresdner Akteur Alexander Dreßler. Der Top-Torschütze im Gästeteam führte nach sporadischen Einsatzzeiten und einem Treffer im ersten Durchgang den direkten Freiwurf aus, den die Landeshauptstädter mit dem Pausenpfiff zugesprochen bekamen. Sein Wurf traf ins Gesicht von Tom Baugstatt. Die entsprechende Regel dazu besagt, dass sofern sich der Abwehrspieler nicht bewegt, dem Schützen Absicht unterstellt wird. Strittig war die Szene gewiss, das Schiedsrichterduo entschied sich letztlich für die Disqualifikation des Werfers, der jedoch keine Strafe im Nachgang zu befürchten hat.
Zu diesem Zeitpunkt stand es bereits 19:12 für die Hausherren, die den Dresdner Offensivdrang mit einer kompakten 6:0-Abwehr mit Kai Vogt als wichtigen Eckpfeiler im Mittelblock einzudämmen verstanden. „Die Dresdner sind alles junge Leute, top ausgebildet und schnell auf den Beinen. Sie agieren ziemlich geradlinig. Aber unsere Spieler haben das richtig gut gemeistert, sind kompakt gestanden. Da können wir recht zufrieden sein“, bilanzierte der Görlitzer Co-Trainer Maurice Rausch die erste Halbzeit. In dieser ließen er und Domko vor allem den Stammkader ran, mit wenig Wechselei zwischen Angriff und Abwehr. Die Offensive zeigte genug Effektivität, um sich Stück um Stück von den Gästen abzusetzen. Diese agierten zunächst nicht, wie erwartet, mit einer offeneren 3-3-Abwehr, sondern stellten sich mit einem 5-1-System entgegen. Erst später erfolget die Änderung, die den Görlitzern aber nicht ganz so gut schmeckte.
Nach dem Seitenwechsel stiegen die Koweg-Herren wieder recht konstant ins Spiel ein und hatten zu Beginn der 37. Minute erstmals einen zweistelligen Vorsprung erarbeitet (22:12). Ein weiteres Wegkommen sollte aber nicht mehr gelingen – vielmehr pegelte sich der Abstand auf Niveau des Halbzeitergebnisses ein. Das lag vor allem daran, dass man einerseits nun vermehrt die Spieler der zweiten Reihe beim Agieren begutachten durfte, andererseits aber Dresden weiter drückte und nicht den Eindruck von Selbstaufgabe erweckte.
Rausch: „Ich denke wir können heute kaum jemanden hervorheben. Das war insgesamt eine geschlossene Mannschaftsleistung, auch wenn es im zweiten Durchgang mehr nach Ergebnisverwaltung aussah. Aber warum sollen wir die Chance nicht nutzen denjeniegen, die weite Teile eines Spiels auf der Bank sitzen, auch ihre Möglichkeiten zu geben.“ Durchgespielt hat neben Kreisläufer Gary Biele aufgrund fehlender Alternative auf seiner Position – David Fischer konnte verletzungsbedingt nicht mitspielen – nur noch Torhüter Lukas Rohne, der den Vorzug gegenüber dem gesundheitlich leicht angeschlagenen Erik Michel erhielt und aufgrund seiner Leistung kein Wechsel nötig erschien.
Koweg: E. Michel, Rohne – Adam (1), Stankevicius (6), Türkowsky (2), Kvasnicka (1), Bundtke (1), Wittig, Tom Baugstatt (7/3), Vogt (1), Biele (6), P. Michel (5), Tim Baugstatt (2)
Torfolge: 0:1 (1.), 1:1 (5.), 5:2 (10.), 10:5 (15.), 13:8 (20.), 15:10 (25.), 19:12 (30.), 21:12 (35.), 23:14 (40.), 25:17 (45.), 27:19 (50.), 29:22 (55.), 32:26 (60.).
Robert Eifler
Fotos: Gert Richter
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