Koweg-Männer schießen den Spitzenreiter ab.
SV Koweg Görlitz : Zwönitzer HSV 38:24 (18:11)
Die Handballer des SV Koweg Görlitz haben den Zwönitzer HSV vom Thron der Sachsenliga gestoßen – und dann gleich selbst eingenommen. Mit welcher Deutlichkeit das geschah war so im Vorfeld nicht zu erwarten. Das 38:24 (18:11) markierte einen der höchsten Siege der Neißestädter in dieser Spielklasse. Dabei gab ein Spieler sein Comeback, einer sogar seinen Einstand im Team.
Deutlicher kann man seinen Anspruch auf die Tabellenführung nicht geltend machen. Und ausschlaggebend für diesen beeindruckenden Sieg im Spitzenspiel gegen Tabellenführer Zwönitzer HSV war wieder einmal die Abwehr. „Wir haben Zwönitz überhaupt nicht ins Spiel kommen lassen. Die Jungs haben das wieder einmal super gelöst“, war Koweg-Trainer Philipp Domko stolz. Mit dem Prunkstück konnte die Zwönitzer Offensive, die mit 99 Toren aus drei Spielen angetreten ist, deutlich in die Schranken gewiesen werden. Vor allem Löbner, Brecko und Miller wissen im Angriff Torgefahr auszustrahlen. Erstere beiden kamen in Görlitz zu 17 Toren. Die restlichen sieben Treffer teilten sich drei weitere Spieler. Domko: „Da passiert viel über die individuelle Klasse. Aber insgesamt muss man schon sagen dass Zwönitz wenig spielerische Mittel gefunden hat, um unser Bollwerk zu knacken.“ Aufgrund des berufsbedingten Ausfalls von Gary Biele gab Marc Rechner wieder sein Comeback in der 1. Mannschaften und war neben Kai Vogt und Tim Baugstatt ein solider Baustein im Mittelblock. Dass auf beiden Seiten mit viel Körpereinsatz gespielt wurde, zeigt die Anzahl an Zeitstrafen und insgesamt 3 Roten Karten.
Für die Offensive wechselte Rechner mit dem jungen David Fischer, der sein Debüt im Görlitzer Sachsenliga-Kader gab. Fischer hat das Handballspielen beim Koweg begonnen, ehe er nach der Zwischenstation NSV G/W in die Sportschule nach Cottbus wechselte und dort dann das Trikot des LHC überstreifte. In der vergangenen Saison schaffte die A-Jugend des LHC die Qualifikation für die Bundesliga mit Fischer als festen Bestandteil. Der 17-Jährige könnte seine Zukunft wieder in Görlitz sehen und bekam nun ein Zweitspielrecht. Domko: „Der Junge hat seine Sache ganz ordentlich gemacht. Ihm fehlt es zwar noch etwas an Körperlichkeit, aber das was er mit dem Ball gemacht hat kann sich schon sehen lassen.“ Fischer, der Teile der Vorbereitung in Görlitz mit absolvierte, wurde sofort ins Team integriert und konnte sich in der 59. Minute sogar in die Torschützenliste eintragen (37:23). Zu diesem Zeitpunkt war die Partie längst schon entschieden.
Mit einem 4:0 starteten die Koweg-Herren in die Partie und ließen nie Zweifel aufkommen, dass man dieses Spitzenspiel aus der Hand geben würde. Hinten ein Bollwerk, vorn zeigten sich die Gastgeber sehr variable im Ballvortrag. Vor allem Michal Kvasnicka holte sich für seinen Einsatz ein Sonderlob ab. „Er hat sich getraut in die Schnittstellen der gegnerischen Abwehr zu gehen und hat entweder selbst den Torerfolg gesucht oder aber so die Räume für seine Mitspieler geschaffen“, so Domko. Selbst kurze Schwächephasen – jeweils eine in jeder Halbzeit – überstand die Mannschaft ohne große Schäden. Zudem hatten die Koweg-Herren ein klares Plus auf der Torhüterposition. So bauten die Görlitzer sukzessive ihren Vorsprung aus, sieben Tore zur Halbzeitpause, am Ende waren es stolze 14.
Der Sieg fiel deshalb in dieser Höhe auch absolut verdient aus und ist ein klares Achtungszeichen, dass Koweg weiter eine wichtige Rolle auf den Podestplätzen spielen will. Es war auch eine tolle Leistung vor den Augen von Sebastian Galach, der vor dem Spiel von Mannschaft und Fanclub verabschiedet wurde. „Basti hatte entscheidenen Anteil an unserem großartigen Aufschwung, den wir erlebt haben und nun dort stehen wo wir sind“, würdigte Mannschaftsleiter Jens Rohne noch einmal die großen Verdienste des Flügelflitzers in den letzten fünf Jahren.
Koweg: E. Michel, Rohne – Adam, Fischer (1), Stankevicius (7), Türkowsky (7/4), Kvasnicka (6), Bundtke (2), Rechner (1), Wittig, Vogt (2), P. Michel (8), Tim Baugstatt (4)
Torfolge: 4:0 (7.), 5:2 (10.), 9:4 (15.), 11:7 (20.), 14:9 (25.), 18:11 (30.), 23:12 (35.), 23:16 (40.), 27:19 (45.), 30:20 (50.), 34:21 (55.), 38:24 (60.).
Robert Eifler
Fotos: Gert Richter
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