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ABTEILUNGEN  Handball  1.Männermannschaft
08/09/2019
Görlitzer Handballer retten sich ins Ziel.
SV Koweg Görlitz : Germania Zwenkau 27:25 (14:8)

Dieser Junge hat Nerven – und das gerade mal mit 21 Jahren. In seinem ersten Sachsenligaspiel wird Karl Bundtke, Neuzugang beim SV Koweg Görlitz, ein entscheidender Faktor dafür, dass die Neißestädter ihren Saisonauftakt erfolgreich über die Bühne bringen. Nach durchgängiger Führung, teilweise sechs Toren, wurde es zum Ende hin doch noch knapp. 70 Sekunden vor dem Abpfiff – Koweg liegt nur noch mit einem Tor in Front (25:24) – bekommen die Görlitzer ihren 8. Siebenmeter zugesprochen. Bundtke, zuvor schon dreimal erfolgreich vom Punkt, tritt erneut an und netzt erneut kompromisslos ein. „Da gehört für so einen jungen Knopp schon ordentlich was dazu, wenn du dich dieser Verantwortung stellst. Wenn du den verwirfst fängt hier das ganz große Zittern an“, lobt Koweg-Trainer Philipp Domko seinen Neuen. Am Ende gewinnen die Neißestädter verdient mit 27:25 (14:8) – die Erleichterung nach den ganzen Umständen im Vorfeld war sichtlich spürbar.

Dass es hinten raus eng werden würde hatte Domko zur Halbzeit im Gespür – trotz einer ersten Halbzeit, in der seine Mannschaft (fast) das Maximum herausholte, was möglich war. „Ich denke ich kann ruhigen Gewissens sagen, dass das 99 Prozent von uns waren“, so Domko. Den fehlenden Prozentpunkt schob er auf die drei vergebenen Siebenmeter. Nachdem Türkowsky bei seinem zweiten Versuch und Michel sowie Stankevicius vom Punkt scheiterten, schenkte Domko schließlich Bundtke das Vertrauen für die Strafwürfe. Und der war „Kalt wie Hundeschnauze“, wie Domko urteilte. Der 21-Jährige durfte auch ab der 20. Minute durchspielen – zunächst auf der Mittelposition kurzfristige Entlastung für Kvasnicka, später auf links außen. Domko: „Man hat Karl noch etwas die Nervosität angemerkt, aber die hat er mit zunehmender Dauer abgelegt.“ Doch auch den Rest der Truppe lobte der Coach über den grünen Klee. Die Abwehr, für ihn immer der Schlüssel zum Erfolg, stand wie ein Bollwerk. Mit Gary Biele und Kai Vogt kann Koweg auf einen kaum überwindbaren Mittelblock zurückgreifen. Jeder spielte für seinen Nachbarmann mit, Lücken wurden geschlossen, der gegnerische Spielaufbau konsequent gestört. Auch Lukas Rohne, der zur Startaufstellung zählte, fing zahlreiche Bälle ab. „Wir haben hinten unsere Standardformation, die sehr gut harmoniert hat. Das war schon sensationell. Im Angriff mussten wir durch die Ausfälle etwas improvisieren“, so Domko. Zwar nahmen die Verletzten Florian Höhne und Tim Baugstatt mit auf der Bank platz, mehr als die Symbolik des Zusammenhalts und der Unterstützung konnten beide nicht beitragen. Höhne labriert noch einige Zeit an seiner Schambeinentzündung, die Rückkehr von Baugstatt nach seiner Hand-Operation zieht sich auch noch etwas. Kevin Wittig fehlte aufgrund seiner anstehenden Meisterprüfung.

So mussten einige Koweg-Spieler bis auf wenige bis gar keine Entlastungsphasen an ihre Schmerzgrenze gehen, um sich der top besetzten und mit hoher Laufbereitschaft angetretenen Gästemannschaft auch im zweiten Durchgang erfolgreich zu stellen. Und der Verschleiß wurde immer deutlicher. Domko: „Es war damit zu rechnen dass Zwenkau wieder herankommt. Die gehen konsequent hohes Tempo und sind alles andere als Laufkundschaft.“ Den im ersten Durchgang herausgearbeiteten Vorsprung konnten die Görlitzer bis in die 48. Minute verteidigen. Zehn Minuten lang – vom 18:13 zum 23:19 – wechselte sich die Torfolge in schöner Gleichmäßigkeit ab. Im Schlussakt kamen dann Ängste auf, dass die Partie doch noch drehen könnte. Gut drei Minuten vor dem Ende hatte Zwenkau mit einem 24:23 den Anschluss wieder hergestellt und wiederholte diesen noch einmal zum 25:24. Dann trat Bundtke zum 4. Mal vom Punkt an. Domko: „Es hat sicherlich ein paar kritische Situationen gegeben, in denen hätte die Partie umschwenken können. Ich bin sehr glücklich darüber wie die Mannschaft die Geschichte heute heruntergespielt hat. Wenn du das ganze Spiel über führst dann willst du die zwei Punkte auch nach Hause bringen. Da hat die Truppe eine tolle Moral bewiesen.“

Jene Moral muss die Mannschaft auch in den nächsten zwei Wochen zeigen, wenn schwere Auswärtsspiele gegen Döbeln und Hoyerswerda anstehen. Aber zunächst einmal überwiegt die Freude über den geglückten Saisonstart.

Koweg: E. Michel, Rohne – Adam, Schramm, Höhne, Stankevicius (6), Türkowsky (3/1), Kvasnicka (2), Bundtke (4/4), Krause (2), Vogt (1), Biele (5), P. Michel (4), Tim Baugstatt

Torfolge: 1:0 (3.), 2:0 (5.), 5:0 (10.), 8:2 (15.), 8:5 (20.), 10:6 (25.), 14:8 (30.), 16:11 (35.), 18:13 (40.), 21:16 (45.), 23:19 (50.), 24:22 (55.), 27:25 (60.).

Robert Eifler


Fotos: Gert Richter







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