14/08/2019
Ein Testspiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten.
SV Koweg Görlitz : ESV Lok Pirna 28:33 (11:20)
Die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz haben die letzten Wochen viel im athletischen und taktischen Bereich geschuftet. Nun ist es an der Zeit, sich in Testspielen den Feinschliff in den gemeinsamen Abläufen auf dem Parkett zu holen. Zu einem dieser ambitionierten freundschaftlichen Vergleiche kam es am Dienstag-Abend, als der Oberligist auf Pirna in der Neißestadt weilte. Das 28:33-Endergebnis aus Sicht der Görlitzer kann sich durchaus sehen lassen – allerdings offenbarte gerade die erste Halbzeit einige Schwachstellen.
Die Görlitzer mussten deutlich geschwächt in diesen Test gehen. Aufgrund der Ausfälle von Tim Baugstatt, Florian Höhne und Aurelius Stankevicius war Koweg-Trainer Philipp Domko etwas eingeschränkt in seiner Aufstellung. „Man hat anfänglich gesehen dass wir Pirna körperlich brutal unterlegen waren und vorn kaum Lösungen gefunden haben“, so der Coach. Es fehlte deutlich an Durchschlagskraft, Wurfchancen wurden nicht selten durch den gegnerischen Abwehrblock oder den Torhüter vereitelt. Es schien, als läge der Mannschaft das anstrengende viertägige Trainingslager im polnischen Zagan noch in den Knochen. Mit hoher Dynamik verstanden es die Gäste, blitzschnell umzuschalten und zahlreiche Konter erfolgreich abzuschließen. Oftmals dauerte es nach Ballverlusten oder Treffern keine zehn Sekunden, bis Pirna zurückschlug. Domko: „Wir haben kaum Lösungen gefunden und einiges an Lehrgeld bezahlt.“ Mit einem Unterschied von neun Toren zur Halbzeit drohte den Görlitzern ein deprimierender Abend. Doch soweit wollten es die Blau-Gelben nicht kommen lassen, wie sie sich selbst in der Halbzeitpause versprachen. „Wir haben uns für die zweite Hälfte als Ziel gesetzt, dass wir nochmals Vollgas geben und diese unbedingt gewinnen wollten“, lässt Domko blicken. Und wie es dann lief war eine pure Freude für die Mehrzahl der gut 100 anwesenden Zuschauer und für den Kopf der Spieler. Domko: „Es hat sich einmal mehr gezeigt: der Schlüssel für ein erfolgreiches Handballspiel liegt in der Abwehr. Meine Jungs waren wesentlich aggressiver und flinker auf den Beinen.“ So konnten die Görlitzer nach einem 14:24 den Spieß umdrehen, selbst schneller auf Abwehr umschalten und gewonnene Bälle umgehend in Tore ummünzen. Die bessere Spielbindung befähigte die Gastgeber zu einer Aufholjagd bis zum 23:25. Mehr wäre wohl ob der ersten Halbzeit vermessen gewesen. Zum Ende hin konnte Pirna seine volle Bank deutlich mehr ausspielen, mit 28:33 war das Endergebnis aber doch recht ansehnlich. Domko: „Das war ein richtig guter Test für uns. Ich bin mit der Truppe, so wie sie die zweite Halbzeit gemeistert hat, richtig zufrieden.“
Am übernächsten Samstag folgt gleich der nächste Test. Dann sind die Görlitzer zu Gast beim alljährlichen Turnier des Verbandsligisten SSV Stahl Rietschen.
Robert Eifler