Die Chance auf die Meisterschaft ist nach wie vor da, um diese aber weiter am Leben zu halten müssen die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz ihre eigenen Hausaufgaben erledigen. Und diese heißt am kommenden Sonntag (17Uhr) HSV Dresden. Zum vorletzten Heimspiel der Saison 2018/19 stellt sich das zweitjüngste Ligateam in der Jahnsporthalle vor – und dieses weiß zu ärgern.
Der HSV Dresden kam als einer der eindrucksvollsten Meister der Verbandsliga Ost ins sächsische Handball-Oberhaus. Mit 39:5 Punkten gewann das Team um den seit 2012 amtierenden Trainer André Salm in der letzten Saison die Liga – sieben Zähler hatte man Vorsprung auf den Verfolger Radeberger SV. Und es war ein Aufstieg mit Ansage: nach dem Abstieg 2015 aus der Sachsenliga mit 8:36 Punkten – damals noch in Spielgemeinschaft mit Lok Pirna auftretend – errangen die Landeshauptstädter zunächst zwei Vizemeisterschaften in der Oststaffel, 2017 sogar mit nur einem Punkt Rückstand auf Spitzenreiter SG Kurort Hartha. Es folgte die Trennung von Pirna und schließlich der Wiederaufstieg 2018. Als zweitjüngstes Team startet nun der HSV in der Sachsenliga. Das Durchschnittsalter beträgt gerade einmal 20,6 Jahre und damit in etwa ein Jahr mehr als bei Germania Zwenkau, die ihren Kader aber auch mit Bundesliga-A-Junioren der DHfK Leipzig auffüllen kann. Bis auf Rückraumspieler Felix Manns (26 Jahre) sind alle Akteure 22 oder jünger. Die damit einhaltende Frische auf dem Parkett, gepaart mit einer Brise Unbekümmertheit, hat schon manchen Konkurrenten in dieser Saison vor eine große Herausforderung gestellt. Denn der HSV weiß zu ärgern, auch gegen gestandene Teams der Liga. Zuletzt bekam das der HC Glauchau/Meerane zu spüren, der sich zu einem 26:22 in der Landeshauptstadt mühte. Mehr als die Hälfte der absolvierten Spiele der Dresdner gingen mit einer Differenz von maximal drei Toren aus. Darauf schien auch das Hinspiel mit den Koweg-Herren hinauszulaufen, in der 55. Spielminute stand es da noch 19:16 für die Neißestädter. Die Partie endete doch noch klar (23:17). Mit 8:28 Punkten dürfte der HSV den Klassenverbleib so gut wie gesichert haben. Der Vorsprung auf Platz 11, derzeit besetzt durch die HSG Riesa/Oschatz, beträgt fünf Zähler bei noch drei ausstehenden Spielen. Ein fast spiegelverkehrtes Punktekonto (29:7) können die Görlitzer vorweisen, die mitten im Kampf um die Meisterschaft stecken. Um die Spannung bis zum großen Finale am 27.04. - alle Begegnungen werden zeitgleich um 18:30Uhr angepfiffen, u.a. das Topspiel Glauchau gegen Aue - aufrecht erhalten zu können muss das Team um Trainer Philipp Domko am Sonntag unbedingt einen Doppelpack einfahren. Danach kann sich Koweg drei Wochen auf den LHV Hoyerswerda, also jenen Kontrahenten der Koweg die einzige Saisonniederlage zufügte, vorbereiten. Im Kader der Görlitzer sind einige Spieler gesundheitlich angeschlagen – Domko aber hofft dass bis zum Sonntag alle fit sind.

Robert Eifler







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