Soviel steht fest: der kommende Sonntag wird eine Vorentscheidung im Kampf um die Meisterschaft in der Sachsenliga bringen und das Dreigestirn zu einem Duett entwickeln lassen. Die Handballer des SV Koweg Görlitz (1.) empfangen den Oberliga-Absteiger HC Glauchau/Meerane (3.) – der Verlierer dieses Aufeinandertreffens muss im Restprogramm der Saison auf Schützenhilfe hoffen, um am Ende doch noch ganz oben stehen zu können. Anpfiff in der Görlitzer Jahnsporthalle ist 18Uhr.

Auf den Podestplätzen der Sachsenliga haben es sich die Vertretungen von Koweg, Aue und Glauchau gemütlich eingerichtet. Aufgrund des besseren direkten Vergleichs führen die Görlitzer vor den punktgleichem Juniorteam des EHV das Tableau an, mit nur einem Verlustpunkt mehr lauert der Oberliga-Absteiger dahinter. „Wir alle sind uns bewusst dass das Spiel etwas ganz anderes wird als gegen Riesa“, sagt Koweg-Trainer Philipp Domko. Gegen die Sportstädter warfen sich die Blau-Gelben am vergangenen Sonntag mit einem 35:19 ein, blieben damit zu Hause ohne Punktabgabe. Aber auch die Glauchauer brachten sich mit einem deutlichen 33:24-Heimsieg über Zwönitz für den heißen Tanz in Görlitz auf Betriebstemperatur. Zwar gaben die Gäste vor der Saison als Ziel eine Podestplatzierung aus, inzwischen aber dürfte der direkte Wiederaufstieg die wahre Vorgabe sein. Und dafür wird die Mannschaft alles in die Waagschale werfen.

Eine Personalie steht dabei seit gut einer Woche besonders im Rampenlicht: Trainer Felix Kempe. Der 28-jährige Coach hat sich nicht nur entschieden, den Verein am Ende der Saison in Richtung HSG Freiberg zu verlassen, vielmehr will er seinen Wirkungsbereich für die restlichen Spiele ändern. Seit einem Motorradunfall im Sommer 2017 konnte Kempe kein Spiel mehr absolvieren, stand dem HC seit Februar 2018 als Trainer vor. Der mit Erfahrungen aus der zweiten und dritten Liga ausgestattet Kempe arbeitete aber seinem Comeback und stand am vergangenen Wochenende gegen Zwönitz wieder auf der Platte. „Es gibt ein klares Ziel. Ich will mich mit dem Aufstieg in die mitteldeutsche Oberliga vom HC Glauchau/Meerane verabschieden“, wird Kempe in der „Freie Presse“ zitiert. Der ohnehin schon qualitativ hochwertige Kader gewinnt mit dem Linkshänder eine zusätzliche Option auf der halbrechten Rückraumposition. Insgesamt interessant am Aufgebot der Gäste ist, dass mit Sebastian Poppitz erst auf Platz 20 der beste Torschütze des HC liegt. Die Torgefahr – im Schnitt wirft der Oberliga-Absteiger genauso viele Tore wie Koweg – wird also von allen Positionen ausgestrahlt, und nicht von wenigen Hauptprotagonisten, auf die man sich einstellen könne.

Ein Unentschieden, wie im Hinspiel – nach einer 17:11-Halbzeitführung für Koweg trennte man sich noch 26:26 – dürfte für beide Teams am Sonntag zu wenig sein. Eine Niederlage würde die Meisterschaftschancen auf ein Minimum reduzieren. Dass beide Team mit (fast) vollem Kader in dieses Spitzenspiel der Sachsenliga gehen können verspricht ein Kräftemessen auf hohem Niveau. Domko: „Wir hoffen natürlich dass wir wieder einen enormen Zuschauerzuspruch erfahren werden. Man hat ja schon gut sehen können was mit den Fans im Rücken hier alles machbar ist.“ Es ist gerade einen Monat her, da bezwang man ebenfalls den Meisterschaftsmitfavoriten aus Aue mit 30:28.

Robert Eifler






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