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ABTEILUNGEN  Handball  1.Frauenmannschaft
24/01/2019
Wir wollen hoch in die dritte Liga
Anne Naumann, Torhüterin bei den Oberliga-Handballerinnen des SV Koweg Görlitz, ist zurück aus ihrer Babypause.

Von Frank Thümmler
Sächsische Zeitung, Ausgabe vom 25.01.2019


Zu ungewohnter Anwurfzeit, am Sonnabendabend um 19 Uhr, starten die Oberliga-Handballerinnen des SV Koweg Görlitz mit einem Derby gegen den SC Hoyerswerda in der Jahnsporthalle in die Rückrunde der Mitteldeutschen Oberliga. Als Gejagte, denn den Görlitzerinnen ist – völlig unerwartet – eine makellose Hinrunde mit neun deutlichen Siegen (mindestens sechs Tore Differenz) gelungen. Der einzige „Neuzugang“ in der siebenwöchigen Pause seit dem letzten Spiel ist Torhüterin Anne Naumann, die nach der Geburt ihrer Tochter Alina im September in den Kader zurückkehrt. Für Trainer Jörg Adam ist die 30-Jährige trotz ihrer langen Abwesenheit die Kapitänin der Mannschaft. Im SZ-Interview sagt sie, wie es ist, in ein so erfolgreiches Team zurückzukehren, was das Ziel für die Rückrunde ist und ob der Trainer doch weitermachen soll.

Seit der Geburt Ihrer Tochter sind gerade einmal gut vier Monate vergangen, jetzt sind Sie schon wieder zurück. Das riecht nach Rekord.

Ich bin nun mal Handballerin durch und durch. Und es ist auch gut für den Kopf, wenn man in der Elternzeit mal rauskommt, einem die Decke nicht auf den Kopf fällt. Sechs Wochen nach der Geburt habe ich langsam wieder angefangen mit Fitness, jogge oft auch mit Kinderwagen. Anfang Januar stand ich das erste mal wieder auf dem Hallenparkett, versuche seitdem, zwei- bis dreimal pro Woche zum Training zu kommen, je nachdem, wie die Abstimmung mit meinem Partner klappt.

Als Sie die Babypause begonnen haben, rang das Team in der Oberliga um einen Mittelfeldplatz. Jetzt kehren sie zum ungeschlagenen Tabellenführer zurück. Wie fühlt sich das an?

Ich bin unheimlich stolz auf diese Mannschaft, zumal es am Ende der vergangenen Saison ja drei Abgänge aus dem Stammsechser gab und die Frage stand, wie wir das mit nur einem Zugang kompensieren können. Dass dann der Klassenerhalt als Ziel ausgegeben wurde, war gut und nachvollziehbar. Dass die Mannschaft dann eine so tolle Hinrunde spielt, hat uns alle, auch die Spielerinnen selbst, überrascht.

Wächst jetzt der Druck? Schließlich seid Ihr jetzt die Gejagten, und überall gibt es gegen den Spitzenreiter eine extra Motivation.

Natürlich. Alle erwarten, dass es in der Rückrunde genau so weiterläuft. Aber das kann auch ganz schnell ins Gegenteil umschlagen. Die Reservemannschaften in unserer Liga werden sich sicherlich so weit als möglich aus den ersten Mannschaften verstärken. Auf der anderen Seite können wir selbstbewusst auftreten. Wir wissen, dass wir unsere Spiele gewinnen können, wenn wir das Konzept des Trainers umsetzen.

Was ist das Geheimnis?

Unser Trainer gibt jeder Spielerin vor dem Spiel Aufgaben. Wenn jede dann ihre Aufgabe erfüllt, sollten wir auch gewinnen. Eine ganz wichtige Rolle spielt dabei die Abwehr. Wer gerade Handball-WM schaut, kann ja am Beispiel der deutschen Mannschaft sehen, wie wichtig das Abwehren der Angriffe ist. Dann gerät auch der eigene Angriff nicht so unter Druck. Das sieht für die Zuschauer vielleicht nicht so spektakulär aus, ist aber die Basis für den Erfolg.

Nun hatte der Trainer am Beginn der Saison ja angedeutet, dass er nach dieser aufhören könnte …

Ich glaube, er hat seine Meinung im Laufe der Saison geändert. Mich würde es wundern, wenn er jetzt den Erfolg seiner Arbeit nicht mitnimmt. Schließlich hat er uns so weit gebracht, hat er die Puzzleteile zusammengefügt. Sein besonderer Verdienst ist es, dass er die Jugend aus dem eigenen Nachwuchs mit hochzieht. Seine mehrjährige Arbeit trägt jetzt Früchte.

Aber die Chemie muss ja auch stimmen. Wenn er nach einer Schiedsrichterentscheidung wieder einmal explodiert, die Mannschaft dafür in Unterzahl spielen muss und die Schiedsrichter erst recht eher nicht pro Koweg pfeifen – finden Sie ihn dann auch noch gut?

Unser Trainer will uns immer nur schützen, auch vor überharten Fouls der Kontrahentinnen, die nicht unterbleiben, wenn sie nicht geahndet werden. Natürlich sind wir auch mal auf ihn sauer. Er ist nun mal sehr impulsiv. Ich glaube, in dieser Saison ist er ruhiger geworden. Und außerdem muss man seinen Trainer nicht lieben. Respekt ist dafür umso wichtiger. Die Mannschaft ist sich jedenfalls einig: Wir wollen hoch in die dritte Liga, und das mit Jörg Adam als Trainer.

Am Sonnabend geht es gegen Hoyerswerda – ein leichtes Spiel?

Das könnte man angesichts der Tabellenkonstellation Erster gegen Achter denken. Unsere Derby-Erfahrungen mit Hoyerswerda sagen aber etwas ganz anderes aus. Ich erwarte ein enges Spiel. Hoyerswerda hat genauso verrückte Fans wie wir, und ich hoffe auf eine tolle Stimmung am Sonnabend in der Halle. Vielleicht nicht ganz wie bei der WM in Berlin oder Köln, aber fast.






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