Erst Sachsenliga-Derby, dann WM-Finale.
Für die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz startet das neue Sportjahr 2019 gleich mit einem Highlight in der Jahnsporthalle. Das Derby gegen die SG Cunewalde/Sohland ist seit Jahr und Tag reich an Emotionen, Prestige und Zuschauern – und zuletzt nicht ganz so einträglich an Punkten wie von den Neißestädtern gewünscht. Anwurf der Partie ist aufgrund des Finalspiels der Handball-WM bereits um 15Uhr. Davor lädt die männliche D-Jugend noch zum Kuchenbasar ein.
Sieben Wochen Spielpause liegen hinter den Koweg-Herren – selten zuvor gab es eine derart große Unterbrechung zum Jahreswechsel. Bis auf Oberliga-Absteiger Glauchau/Meerane und Neudorf/Döbeln (duellierten sich bereits am vergangenen Sonntag) sowie dem Zwönitzer HSV (spielfrei) starten alle verbliebenen Teams am kommenden Wochenende ins neue Sportjahr. Die Vorbedingungen dürften für die Görlitzer und die Oberländer also absolut gleich sein. Beide Teams müssen umgehend ihren Spielrhythmus wiederfinden, in diesem Derby ist eine Top-Leistung Pflicht. Recht ansprechend ist auch das, was die Mannschaften bisher schon aufs Parkett gelegt haben. Die Görlitzer sind mit 17:5 Punkten fest im Kampf um die Podestplätze eingebunden. Dank Zwenkau und Döbeln konnten die Koweg-Herren in den letzten Wochen sogar ihren Anfang Dezember erkämpften 2. Platz verteidigen – Glauchau holte in den beiden Nachholespielen gegen jene Teams nur einen Zähler und blieb damit hinter dem Neißestädtern auf Rang 3. Mit zwei Punkten Differenz sind die Blau-Gelben sogar auf Tuchfühlung zum Spitzenreiter Aue. Die hohe Dichte in der oberen Tabellenhälfte birgt aber auch die Gefahr, schnell abzurutschen. Die Gäste, derzeit auf dem 6. Platz, sind auf gutem Weg, ihr Saisonziel überzuerfüllen. Von den anvisierten 22 Punkten hat das Team um Trainer Carsten John nach elf Spielen bereits 13 erzielt. Rechnet man noch den Sieg gegen Kamenz hinzu, wären es noch zwei mehr. Aufgrund des Rückzugs der Lessingstädter am 20.12.2018 sind aber alle bis dahin absolvierten Spiele annulliert worden, und damit auch die Punkte gestrichen. Absoluter „Top-Star“ im Cunewalder Kader ist Rückraumspieler Michal Naimann, der mit bisher 86 Saisontoren die aktuelle Torschützenliste anführt. Auch wenn ihm besonderes Augenmerk gilt dürfen die restlichen Spieler nicht vernachlässigt werden. So hat die SG mit Christian Israel einen starken Spielgestalter, der selbst viel Torgefahr ausstrahlt. Linkshänder Lukas Baase wechselte vor der Saison vom Oberligisten Pirna nach Cunewalde, jungen nachrückenden Spielern gehört die Zukunft im Team. Wie gut sich die Mannschaft entwickelt hat zeigt sich nicht nur an der klaren Tendenz in der Tabelle, sondern auch in den Vergleichen mit den Görlitzern. Bis in die Saison 2016/17 hinein waren die Derbys auf Sachsenliga-Ebene (fast) immer eine sichere Bank für die Neißestädter mit acht Siegen und zwei Unentschieden. Dann hat Cunewalde mächtig aufgeholt. Vor einem Jahr kassierten die Blau-Gelben sogar ihre erste Niederlage (27:29). Die Koweg-Herren wollen nun endlich die ernüchternde Ausbeute der letzten drei Aufeinandertreffen hinter sich lassen, sich und die eigenen Fans wieder mit einem Doppelpack beglücken. Doch dafür müssen die Spieler um Coach Philipp Domko auf den Punkt fit und frisch im Kopf sein. Dass Domko seinen gesamten Kader ins Rennen schicken kann ist nicht ganz unerheblich für dieses Ziel.
Alle interessierten Fans können zum Derby am Sonntag etwas mehr Zeit mitbringen. Ab 13:30 Uhr startet die männliche D-Jugend mit einem Kuchenbasar im Foyer der Jahnsporthalle. Die Einnahmen kommen der Durchführung des diesjährigen KOMMWOHNEN-Juniorcup am 23.06. zu Gute. Die Übertragung des Finalspiels der Handball-Weltmeisterschaft um 17:30 Uhr lädt nach dem Derby zum Verweilen in der Jahnsporthalle ein.
Robert Eifler
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