Koweg-Frauen feiern perfekte erste Halbserie.
Auch wenn das letzte Spiel gegen Rückmarsdorf nicht das Beste war, am Ende steht ein 29:23-Sieg.
Von Frank Thümmler
Sächsische Zeitung, Ausgabe vom 10.12.2018
Dass diese Mannschaften auch mit Widrigkeiten klarkommt, einen Weg findet, ein Spiel zu gewinnen, auch wenn es vielleicht mal nicht so läuft, das bewiesen die Koweg-Frauen am Sonntagabend. Gegen die HSG-Rückmarsdorf gelang ein 29:23-Sieg – der neunte Sieg im neunten Spiel. Bei Trainer Jörg Adam überwog nach der Partie auch die Freude über diese, vor der Saison nicht für möglich gehaltene Serie.
„Bei neun Spielen und 18:0 Punkten muss man am Ende nicht den Krümel suchen, um irgendetwas zu kritisieren. Ich bin unheimlich stolz auf das, was diese Mannschaft geleistet hat. Diese neun Siege sind für mich alles, was zählt.“ Die Partie gegen den Aufsteiger aus Rückmarsdorf habe nur bewiesen, dass man in dieser Liga keinen Gegner unterschätzen darf. Seine Mannschaft kam nur schwer ins Spiel. Im Angriff gab es einige Fehlwürfe, mit der recht harten Weise zu verteidigen mussten die teilweise eher leichtgewichtigen Koweg-Frauen erst zurechtkommen. „Wenn die Schiedsrichter diese aus meiner Sicht grenzwertige Spielweise zulassen, muss man das akzeptieren und sich darauf einstellen“, sagte Adam dazu. Das sei seiner Mannschaft zunächst nicht gelungen, zumal sich Kinga Lalewicz gleich bei einem ersten harten Eingreifen (und nicht Loslassen) verletzte und fortan durch die Partie biss. Die Gäste erzielten ihre ersten drei Treffer allesamt nach Siebenmetern, taten sich aber immer schwerer, zu Torabschlüssen zu kommen. Trotz aller Probleme fanden die Görlitzerinnen immer wieder Wege, zu Treffern zu kommen. Unter anderem glänzte Victoria Grätz, am Ende mit sieben Treffern erfolgreichste Görlitzer Schützin, mit Toren nach schnellen Tempogegenstößen, obwohl sie als zentrale Abwehrspielerin am eigenen Kreis dafür eigentlich keine gute Ausgangsposition hat. „Mich überrascht das nicht. Im Training zeigt sie das des Öfteren, Und sie ist athletisch so gut und trotz ihrer Größe so schnell, dass sie das auch über 60 Minuten kann.“ Nach dem etwas holprigen Start (10:9, 26. Minute) zogen die Görlitzerinnen vor der Pause mit vier Treffern in Folge auf 14:9 davon.
Wirklich in Gefahr geriet der neunte Saisonsieg danach nicht mehr. Koweg zog auf 18:10 davon (37.). Und danach sank der Vorsprung nie unter fünf Tore. Eine zweite Spielerin, die mit ihren Aktionen Aufmerksamkeit erregen konnte, war Leonie Rösel, die ein ums andere Mal schnell bei Kontern oder leichtfüßig Lücken im gebundenen Angriff fand. Wenn man berücksichtigt, dass beide Spielerinnen noch im A-Juniorinnenalter sind, macht das Hoffnung für die Zukunft.
Die haben nach dieser ersten Halbserie natürlich alle Spielerinnen. „Auch wenn uns gerade dieses Spiel heute noch einmal gezeigt hat, dass das ein schwerer Weg wird, alle Spielerinnen sind jetzt heiß darauf, auch am Ende der Saison ganz oben zu stehen“, sagt Jörg Adam. Die beiden Verfolger haben bereits vier Minuspunkte auf dem Konto und den direkten Vergleich mit Koweg klar verloren. Weil man sich am Ende nicht vorwerfen lassen will, alles für den größten Erfolg der Görlitzer Handballgeschichte getan zu haben, kündigt er auch schon jetzt eine intensive Vorbereitung an. Erst am 26. Januar (einem Sonnabend) steht das nächste Spiel an – zu Hause gegen Hoyerswerda. Bis dahin sollten die angeschlagenen Spielerinnen, gegen Rückmarsdorf fehlte mit Jelena Bader noch der “Kopf der Mannschaft“, wieder fit sein.
Koweg: Klaus, Haasler – Wrzal, Grätz (7), Blasczcyk (2), Klegrova (6/2), Lalewicz (5), Rösel (5), Zychniewicz, Kühn (4/1), Girbig
Fotos: Gert Richter
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