Von Frank Thümmler,
Sächsische Zeitung, Ausgabe vom 30.11.2018

Koweg-Trainer Jörg Adam kann man ja ab und an vorwerfen, die Qualitäten seiner Mannschaft vor einem Spiel etwas kleinzureden – diesmal aber nicht. Seine Sorgenfalten vor dem Spiel beim Tabellenvierten BSV Magdeburg (8:6 Punkte) sind riesig. „Nur vier Spielerinnen konnten in dieser Woche bislang trainieren. Ich weiß wirklich noch nicht, wer am Sonntag alles im Bus nach Magdeburg sitzt“, sagt er. Sicher zur Verfügung stehen Johanna Girbig, Lydia Wrzal, Kinga Lalewicz und die beiden Youngstars Leonie Rösel und Victoria Grätz, die am vergangenen Wochenende als A-Juniorinnen mit dem HC Rödertal in der Bundesliga unterwegs waren und den Sprung in die Top16 Deutschlands geschafft haben, unter anderem mit einem sensationell anmutenden Sieg über Bayer Leverkusen, zu dem Leonie Rösel drei Treffer beigetragen hat. Aber alle anderen Spielerinnen im Koweg-Kader sind derzeit angeschlagen – verletzungsbedingt oder gesundheitlich. Die bislang makellose Bilanz seiner Mannschaft (sieben Spiele, sieben Siege) will Adam deshalb nicht als Maßstab für die Bewertung der Chancen in Magdeburg gelten lassen, selbst wenn Spielerinnen doch noch auflaufen können, die nicht trainieren konnten. Zumal auch der Gegner alles andere als von Pappe ist. „Magdeburg hat sich für uns bislang immer als heißes Pflaster erwiesen, wir haben uns auch in den vergangenen Jahren schergetan. Der BSV hat eine sehr stabile, kompakte Mannschaft, die sportliche Ausreißer nach oben, wie nach unten drauf hat.“ Für seine Mannschaft, die bereits als Herbstmeister feststeht, wird es sicherlich auch eine Willensfrage, den Ritt mit einem kleinen Kader zu bestehen.






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