Koweg mit Rekord-Sieg zum Heimspielabschluss.
SV Koweg Görlitz : HVH Kamenz 39:23 (20:11)
Das letzte Heimspiel der Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz in 2018 hätte kaum besser laufen können. Vor knapp 450 Besuchern verabschiedeten sich die Neißestädter mit einem Rekordsieg in die neunwöchige Heimspielpause. Auf Sachsenliga-Ebene war kein Erfolg der Blau-Gelben in den eigenen vier Wänden je höher als der 39:23 (20:11)-Sieg über Schlusslicht HVH Kamenz. Gleichzeitig verlängert das Team um Trainer Philipp Domko seine Serie ohne Niederlage zu einer Bestmarke.
Dieser Sieg war erwartet worden – die Höhe tendierte von Fan zu Fan. Letztlich war es der höchste Heimerfolg auf Sachsenliga-Ebene. Damit toppten die Neßiestädter die Siege über Aue (46:34) und Riesa (34:22) aus der Saison 2012/13 um drei Tore. Und weil der Erfolg gegen die noch glücklos agierenden Kamenzer so hoch ausfiel zeigte sich auch Koweg-Coach Philipp Domko mehr als zufrieden. „Wir haben uns schon einige Male gegen vom Papier her schwächere Teams sehr schwer getan. Umso mehr können wir uns mal freuen dass wir von Anfang bis Ende voll durchgezogen und weitgehend überzeugt haben“, so Domko. Wohl wissend, dass man den Kantersieg nicht überbewerten dürfe und die Partie kein Gradmesser sein könne. Denn die Lessingstädter starteten unter denkbar schlechten Voraussetzungen in die Saison, in der Neißestadt trat das Team um Neutrainer Randolff Weyland mit nur sieben Feldspielern und zwei Torhütern an. Um nicht allzu früh die Segel streichen zu müssen spielten die Gäste ihre Angriffe zunächst lange aus, gerieten so mehrfach in die Bedrängnis eines von den Schiedsrichtern angezeigten Zeitspiels. Die Taktik ging auf, bis zum 11:8 (18.) war von einer deutlichen Übermacht der Görlitzer zahlenmäßig noch nicht viel zu sehen. Doch dann drehten die Koweg-Herren auf und überzeugten 40 Minuten lang auf ganzer Ebene. Einzig vom 36:21 zum 36:23 (55.) ließ man zwei Gegentore in Folge zu – zuvor wurde jeder Treffer mit auch entsprechend beantwortet. Selbst ein Rote Karte für Aurelijus Stankevicius, vor der Saison bekanntlich aus Kamenz gewechselt, störte die Gastgeber nicht an ihrem Tatendrang. Stankevicius wurde in der 22. Minute beim Versuch, in der Deckungsarbeit seinen Gegenspieler in eine ungünstige Position zu bringen, regelkonform vom Platz gestellt. Mit ausgestrecktem Arm erwischte den Kamenzer Rückraumspieler unglücklich am Kehlkopf. Eine Aktion, die keinen Interpretationsspielraum zuließ. Dennoch zogen die Görlitzer weiter einsam ihre Kreise, ließen auf dem Weg zum Kantersieg sogar noch zahlreiche Chancen liegen. Der Sieg hätte also durchaus noch höher ausfallen können. Am Ende hatten die Blau-Gelben zwar noch die Chance auf den 40. Treffer, doch diese „Bestrafung“ wollten sie ihrem Coach nach seiner Gelben Karte in der 23. Minute nicht auch noch antun. Domko hätte in diesem Fall einen Kasten Landskron spendieren müssen. Domko: „Unser Gegenstoßverhalten hat mir heute richtig gut gefallen. Die Offensive an sich war durchweg positiv. Nur hinten haben wie vielleicht ein wenig zu viel zugelassen. Insgesamt war das aber sicherlich ein überzeugender Auftritt meiner Jungs.“ Diesen vor einer nicht ganz so erwartet hohen Zuschauerkulisse hingelegt zu haben freute Domko besonders. Das Derby gegen Kamenz zieht also weiterhin Besucher an, auch wenn von weniger Spannung auszugehen war als noch die letzten Jahre. An Spannung wird es jedenfalls beim nächsten Spiel nicht fehlen. Für Domko war die Partie gegen Kamenz direkt mit dem Schlusspfiff angehakt, fortan gilt seine volle Konzentration auf das kommende Spiel. Am Sonntag treten die Görlitzer beim LHV Hoyerswerda an, für Domko „eines der schwersten Auswärtsspiel“. Da kann es nur hilfreich gewesen sein, den hohen Vorsprung gegen Kamenz ausgenutzt zu haben, um verschiedene Aufstellungen zu probieren. „Es muss unser Anspruch sein, dass es kein Leistungsabfall erkennbar ist, wenn wir unsere Alternativen von der Bank bringen. Das hat heute ganz gut geklappt“, so Domko. Besonders Kevin Wittig bekam nach der Hinausstellung von Stankevicius auf der rechten Seite viel Vertrauen und zahlte dies mit vier Toren zurück.
Koweg: Purschke, Rohne – Galach (3), Höhne (4), Türkowsky, Kvasnicka (1), Stankevicius (3), Wittig (4), Kosmala (2), Tom Baugstatt (7/4), Vogt (2), Biele (6), Tim Baugstatt (7)
Torfolge: 0:1 (1.), 2:2 (5.), 7:4 (10.), 10:6 (15.), 13:8 (20.), 17:9 (25.), 20:11 (30.), 23:12 (35.), 27:15 (40.), 29:17 (45.), 32:19 (50.), 36:23 (55.), 39:23 (60.)
Robert Eifler
Fotos: Gert Richter
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