Koweg-Herren gewinnen bei jungen Wilden.
HSV Dresden : SV Koweg Görlitz 17:23 (8:8)
Er kannte diesen Gegner schon aus der letzten Saison. In der Verbandsliga hatte Philipp Domko zwei Mal das Vergnügen, gegen die junge Truppe des HSV Dresden spielen zu dürfen. Beide Duelle verlor er mit dem SSV Stahl Rietschen (18:22 und 22:31). Von daher wusste der Neutrainer der Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz, was da auf seine Truppe zukommen würde. „Es war mir von vornherein klar dass das hier keine leichte Nummer wird. Ich bin froh dass wir das Spiel erfolgreich über die Bühne gebracht haben“, so Domko. Mit 23:17 (8:8) setzten sich die Neißestädter beim HSV durch und bleiben damit neben dem Oberliga-Absteiger und Tabellenführer HC Glauchau/Meerane noch ungeschlagen in der Saison 2018/19.
Warum dieses Auswärtsspiel kein Spaziergang werden würde zeigte sich besonders in der ersten Halbzeit. Frisch spielte der Aufsteiger mit seiner jungen Mannschaft auf, bewegte sich schnell auf den Beinen, zeigt sich in allen Abwehrformationen sicher und hat Leute in seinem Kader, die zu jeder Variante an Würfen aus dem Rückraum im Stande sind. Hinzu kommt ein Torwart der weiß, wie man dem Gegner seine Nerven raubt. Und so überraschte es keineswegs, dass zunächst der Gastgeber die Akzente setzte und nach 190 Sekunden zum dritten Mal einen Angriff erfolgreich abschloss, während die Koweg-Herren noch in der Findungsphase waren. Domko: „Wir haben uns erst einmal etwas schwer getan, das wirkte alles ein wenig verkrampft.“ Besonders in der Offensive war es „alles ein wenig zu zaghaft, ohne großen Druck in die Tiefe“. Und hatten sich die Blau-Gelben eine Chance erarbeitet stand da immer noch ein Torhüter, der alles andere als einfach zu überwinden war. Kein Wunder also, dass Domko mit der Angriffsleistung im ersten Durchgang nicht zufrieden sein konnte. Bis auf das 4:4 (12.) liefen die Görlitzer ständig einem Rückstand hinterher, schafften es aber immerhin, einen ausgeglichenen Halbzeitstand herzustellen. Acht geworfene Tore in einer Halbzeit stellen in dieser Saison allerdings einen Negativrekord dar. Die letzten fünf Minuten im ersten Durchgang waren aber auch der Auftakt zur Spielwende. Nach dem 5:8 (25.) ließ man bis zum Seitenwechsel kein Gegentor mehr zu, holte sich 43 Sekunden nach Wiederanpfiff die erste Führung (8:9). Bestimmend traten die Neißestädter dann in Halbzeit zwei auf. Domko stellte die Abwehr vom 5:1 auf ein 6:0 um. Erik Michsel war mit seinen Paraden zur Stelle, Gary Biele und Kai Vogt zeigten ihre Qualitäten in der Defensivorganisation. Zugleich wurde auf den Ballführenden nun aggressiver herausgetreten und so frühzeitig gestört. Trotz allem blieb es bei einem äußerst fairen Duell, das gerade einmal mit drei Zeitstrafen auskam. Offensiv zeigten sich die Koweg-Herren wieder effizienter, ohne dabei alle Last auf einen Haupttorschützen abzuwälzen. Und wie schon in Hälfte eins waren es besonders die letzten fünf Minuten, in denen (fast) nur noch die Blau-Gelben feiern konnten. Vom 18:16 galoppierte man schließlich zum 23:17-Endstand. „Unsere Abwehr war heute der Schlüssel zum Erfolg. Bei gerade einmal 17 Gegentoren bei so einer gut ausgebildeten Truppe kann man eigentlich nicht meckern. Bis auf unsere Offensive in der ersten Halbzeit war das ein recht ordentlicher Auftritt von meinen Jungs“, so Domko. Einen „ordentlichen Auftritt“ legten auch die gut 45 Koweg-Anhänger hin, die trotz „Unterzahl“ gegenüber dem Heimpublikum für eine stimmungsmäßig tolle Kulisse sorgten. Die Mannschaft verlängerte nach dem Abpfiff noch ihre Zeit in der Landeshauptstadt bei einem gemeinsamen Restaurantbesuch. Nicht nur der sechste Saisonsieg gab allen Grund zum Feiern, auch der Geburtstag von Neuzugang Aurelijus Stankevicius – diesmal mit vier Treffern beteilgt – fiel bei der Entscheidung ordentlich ins Gewicht.
Koweg: E. Michel, Purschke – Höhne (1), Türkowsky (4), Kvasnicka (3), Stankevicius (4), Rechner, Kosmala (2), Tom Baugstatt (5/1), Vogt, Biele (4)
Torfolge: 3:0 (5.), 4:3 (10.), 5:4 (15.), 6:4 (20.), 8:6 (25.), 8:8 (30.), 10:13 (35.), 12:14 (40.), 13:15 (45.), 15:17 (50.), 16:19 (55.), 17:23 (60.)
Robert Eifler
Fotos: Jens Rohne
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