Nach dreiwöchiger Spielpause sind die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz erneut auswärts gefragt. Die Fahrt am Samstag (17Uhr) geht zur HSG Riesa/Oschatz. Nach zwei Remis auf auswärtigem Boden wollen die Neißestädter im dritten Anlauf der aktuellen Saison endlich den ersten Doppelpack mit heimbringen.
Bei dieser Ausgangslage ist ein Sieg bei der HSG Riesa/Oschatz zweifelsohne eine Pflichtaufgabe für die Koweg-Herren. Nach fünf Spieltagen sind die Görlitzer noch ungeschlagen, stehen mit 8:2 Punkten auf dem 3. Podestplatz. Gastgeber Riesa/Oschatz hingegen konnte noch nichts Zählbares aus den absolvierten Partien holen und trägt derzeit die Rote Laterne der Liga – punktgleich mit dem HVH Kamenz weist die HSG ein schlechteres Torverhältnis auf. Dabei sah der Start in die Saison 2018/19 noch recht verheißungsvoll aus. Zum Auftakt unterlag man nur knapp dem Oberliga-Absteiger HC Glauchau/Meerane mit 32:34. Eine Niederlage, die dennoch Mut machte. Inzwischen aber hat sich die Lage nach vier weiteren Niederlagen zugespitzt. Ende September hagelte es sogar eine 29:45-Klatsche beim Juniorteam des EHV Aue. Sicherlich wird das Team um Trainerduo Marcel Kühnel und Robert Werner gewillt sein, nicht gleich noch einmal eine derartige Packung einstecken zu wollen. Auch die Bilanz auf Sachsenliga-Ebene spricht deutlich für die Neißestädter. Bereits die zwei Jahre vor dem Abstieg des damaligen SC Riesa in 2013 gingen mit vier Siegen zugunsten der Görlitzer aus, nach dem Wiederaufstieg 2016 steht einzig ein 27:27-Remis auf der Habenseite der neu formierten Spielgemeinschaft aus Riesa und Oschatz. Anfang Februar 2017 holten sich die Koweg-Herren sogar ihren höchsten Sachsenliga-Sieg in der Sportstadt ab (41:22). Unterschätzen werden die Blau-Gelben den Gastgeber trotz der vielen besseren Argumente aus der Vergangenheit aber nicht, zumal die beiden Trainingswochen in der Ferienzeit nicht optimal verliefen. „Die Jungs die da waren haben ordentlich Gas gegeben. Da aber auch einige im Urlaub waren hatten wir nicht die Gelegenheit gehabt unser Zusammenspiel weiter zu festigen“, so Koweg-Trainer Philipp Domko. Erst die aktuelle Woche brachte ihm wieder mehr Potential und Handlungsspielräume. Am Samstag muss Domko aber in der altehrwürdigen WM-Sporthalle in Riesa auf zwei wichtige Akteure verzichten. Zum einen ist Außenspieler Sebastian Galach beruflich verhindert. Mit Patrick Michel bricht eine weitere Stütze auf der rechten Seite weg – und diese sogar langfristig. Nach dem Spiel gegen Cunewalde gab Michel der Mannschaft seine Entscheidung bekannt, aus privaten Gründen auf unbestimmte Zeit eine Auszeit vom Handballsport nehmen zu wollen. Der 25-jährige Linkshänder gab klar zu verstehen, dass der Entschluss in keinster Weise etwas mit Mannschaft oder Trainer zu tun habe. Ganz im Gegenteil: beides schlug im Sommer entscheidenden mit ins Gewicht für seine Rückkehr an die Neiße. Domko: „Diese Entscheidung ist Patrick alles andere als leicht gefallen, aber er musste einfach auf die inneren Signale seines Körpers hören. Patrik war ein wichtiger Baustein in unserem Mannschaftskonstrukt, für ihn wird die Tür hier immer offen stehen.“ Michel war in allen fünf Spielen beteiligt und trug sich insgesamt 16 Mal in die Torschützenliste ein. Nun wird die Hauptlast wieder auf Aurelijus Stankevicius liegen, der als zweiter Linkshänder im Rückraum in der Vorbereitung zu Koweg kam. „Die Mannschaft steht eng zusammen und will am Samstag endlich den ersten Auswärtssieg holen“, so Domko. Erfahrungsgemäß werden auch zahlreiche Fans aus dem eigenen Lager dabei sein. Wer möchte kann die Möglichkeit der Busmitfahrt nutzen (Abfahrt 12:30Uhr an der Sporthalle Rauschwalde) und damit die Zeit bis zum nächsten Heimspiel überbrücken. Nach dem Auftritt in Riesa müssen die Görlitzer eine Woche später zunächst im Spitzenspiel beim Oberliga-Absteiger HC Glauchau/Meerane ran, ehe am 10.11. die Vertretung von Germania Zwenkau in der Neißestadt vorstellig wird.

Robert Eifler




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