Koweg-Herren fahren zum Derby nach Bautzen.
Zum Start in die Herbstferien steht der Handball-Sachsenliga noch ein ganz besonderes Highlight ins Haus. Am Sonntag (16:30 Uhr) kommt es in der Bautzener Schützenplatzhalle zum großen Derby zwischen Gastgeber SG Cunewalde/Sohland und dem SV Koweg Görlitz – gewohnt eines der zuschauerträchtigsten Aufeinandertreffen in der Saison. Dass es das einzige Spiel des Wochenendes ist liegt an der Verlegung des ursprünglichen Termins vom zweiten Spieltag der Saison.
Beide Teams gehen in ihr siebtes gemeinsames Jahr in Sachsens höchster Handballklasse. Mit der Goldenen Regel, dass Duelle immer mit mindestens einem Punktgewinn für die Koweg-Herren ausgehen, ist seit letztes Saison gebrochen worden. Nach einem 24:24 im Hinspiel unterlagen die Görlitzer im Auswärtsspiel mit 27:29, zehn Minuten vor dem Ende betrug der Rückstand noch acht Tore. Gleiches Dilemma wollen die Neißestädter im anstehenden Vergleich unbedingt verhindern. Der Spielausgang zugunsten des Gastgebers verlieh Cunewalde beträchtlichen Rückenwind für eine starke Rückrunde, wodurch ein sicherer Mittelfeldplatz mit 17:19 Punkten angesteuert wurde. Aktuelles Saisonziel der Oberländer sind 22 Zähler und die Wiederholung des Finaleinzugs im Pokalwettbewerb. In der vergangenen Saison scheiterten die Cunewalder erst in der Verlängerung an der HSG Neudorf/Döbeln. Trotz der positiven Bilanz mit den Koweg-Herren und der starken zweiten Halbserie stuft Gastgeber-Coach Carsten John sein Team als Außenseiter ein. Dabei ist das Understatement nicht zwingend realistisch. In der letzten Saison hatte die Spielgemeinschaft aufgrund zahlreicher Abgänge noch mit einem verhältnismäßig kleinen Kader spielen müssen. Im Sommer konnte die SG allerdings gleich fünf Neuzugänge präsentieren, teils mit Erfahrungen in höheren Ligen. Und die Neuformierung scheint schnell voranzuschreiten. Nach dem 21:26-Erfolg in der ersten Runde des Pokalwettbewerbs beim Verbandsligisten HSG Sachsenring folgten zunächst zwei Niederlagen zum Saisonauftakt. Im Anbetracht der Gegner LHY Hoyerswerda (22:25) und EHV Aue 2. (25:34) können diese Ergebnisse etwas relativiert werden. Die Misserfolge sind verdaut, die beiden weiteren Spiele im September gestalteten die Cunewalder mit jeweils doppelten Punktgewinnen. So siegte das Team erst deutlich bei der HSG Riesa/Oschatz (32:24), eine Woche später gab es einen 33:32-Erfolg gegen Germania Zwenkau. Drei Sekunden vor dem Abpfiff setzte Neuzugang Lukas Baase mit seinem vierten Treffer den Schlusspunkt. Torgefährlichster Akteur ist allerdings Michal Naimann, der aktuell auf einen Trefferdurchschnitt von gut neun Toren pro Spiel kommt. Gegen Zwenkau traf der Tscheche elf Mal. Gerade dieser Heimsieg gab dem Gastgeber einen ordentlichen Motivationsschub für das anstehende Derby, in dem die Görlitzer vor allem mit einer offensiver eingestellten Deckung rechnen müssen. Genau dieses Konzept ging gegen Zwenkau auf. Die Domko-Truppe, die vollzählig in Bautzen anreisen wird, will aber weiterhin zu den drei Teams zählen, die noch ungeschlagen sind. Da heißt es von Beginn an wach zu sein, die Quote der technischen Fehler – zuletzt ungewöhnlich hoch – zu minimieren und vor allem die Hauptakteure besonders im Blick zu haben. Denn eines ist klar: ein Selbstläufer ist gerade dieses Derby nicht mehr, wie die letzte Saison zeigt.
Robert Eifler
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