Bei ihrer ersten Auswärtsfahrt in der neuen Saison erwartet die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz eine schwere Aufgabe. Das Team um Trainer Philipp Domko ist zu Gast beim Juniorteam des EHV Aue. Der Nachwuchskader des Zweitligisten schreibt derzeit nur positive Nachrichten und steht völlig zurecht an der Tabellenspitze.
Für Koweg-Trainer Philipp Domko ist das Juniorteam des EHV Aue zweifelsohne die Mannschaft der Stunde in der Sachsenliga. Nach einer starken Saison 2017/18, die mit dem Bronzeplatz endete, scheint die leistungsorientierte Entwicklung weiter Fortschritte zu machen. Zunächst setzten die Erzgebirgler im Pokal einen positiven Akzent und bezwangen den Verbandsligisten (Staffel West) SV Lok Leipzig-Mitte deutlich mit 36:26. Die ersten drei Saisonspiele gingen ähnlich deutlich zugunsten des EHV aus – 27:20 gegen Aufsteiger HSV Dresden, 29:23 gegen Hoyerswerda und 34:25 am letzten Wochenende bei der SG Cunewalde/Sohland. Resultierend daraus ergibt sich derzeit die Tabellenführung – dahinter reihen sich drei Teams mit je zwei Siegen aus zwei Spielen, darunter Koweg. Im Vergleich zu früheren Jahren zeichnet sich bei Aue eine deutlich positive Entwicklung ab. 2014 musste man sogar den Abstieg hinnehmen, kehrte aber im Folgejahr direkt in die Sachsenliga zurück. Den Namen Juniorteam trägt die Mannschaft um Trainer Michael Hilbig, der seit 2015 die Verantwortung trägt, völlig zurecht. Das Durchschnittsalter der 14 im Aufgebot stehenden Akteure liegt bei 22,7 Jahren. Daraus stich einzig Marcel Schäfer mit 33 Jahren heraus. Schäfer zählt auch bisher zu den Haupttorschützen der Mannschaft, liegt mit 22 Treffern in drei Spielen auf dem 2. Platz im Ligaranking, hinter Juri Brecko (29 Treffer) vom Zwönitzer HSV. „Mister Zuverlässig“, wie er auch gern bezeichnet wird, ist ein Auer Eigengewächs, schaffte schließlich in frühen Jahren den Durchbruch beim EHV. Seit Zweitligadebüt feierte Schäfer drei Tage nach seinem 19. Geburtstag und war fortan 14 Jahre fester Bestandteil des Auers Handballflagschiff. Durch Familie und Arbeit rückt der Sport nun von der ersten Stelle ab, Schäfer aber bleibt weiterhin aktiv und dem Verein treu, stellt sich zukünftig als Leader im Juniorteam zur Verfügung. Es ist aber nicht nur Schäfer, der mit seinen Toren von der linken Rückraumposition das Spiel der Gastgeber ausmacht. Die Truppe ist dynamisch und flexibel, außerdem konditionell stark aufgestellt. „Gegen Aue dürfen wir uns nicht so viele Fahrkarten erlauben wie gegen Leipzig. Da müssen wir uns endlich an unsere eigenen 100% Leistungsvermögen annähern, wenn wir eine Chance haben wollen“, prophezeit Domko. Die letzten beiden Auswärtsfahrten ins Erzgebirge gingen erfolgreich für die Koweg-Herren aus. Die Vergangenheit zeigt aber auch, dass viele Spiele sehr eng gestaltet wurden, oftmals betrug der Unterschied im Endergebnis nur ein Tor. Da wirkt es zunächst beruhigend, dass zum Spitzenspiel Domko auf seinen gesamten Kader zurückgreifen kann.
Robert Eifler
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