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ABTEILUNGEN  Handball  1.Frauenmannschaft
30/04/2018
Starkes letztes Heimspiel
Gegen den Meister HC Burgenland gelingt den Koweg-Frauen ein Unentschieden. Für Anna Fursewicz wird ihr letztes Spiel schmerzhaft, dafür gibt es einen Heiratsantrag.

Von Frank Thümmler
Sächsische Zeitung, Ausgabe vom 30.04.2018


Welch ein Krimi im letzten Heimspiel der Görlitzer Oberliga-Handballerinnen, die dem feststehenden Oberliga-Meister HC Burgenland ein 24:24 abtrotzten, dabei im letzten Angriff sogar die Möglichkeit zum Siegtreffer hatten – und das nach einem zwischenzeitlichen Sechs-Tore-Rückstand.
Dieses letzte Heimspiel der Saison zeigte noch einmal, welch ein Potenzial in der Görlitzer Mannschaft steckt. Der Gegner mit einigen technisch hervorragenden Frauen in den Reihen, zeigte immer wieder tolle Kreisanspiele, starke Wurfvarianten und klasse Kombinationen, aber die Görlitzerinnen blieben dran – mit der Wurfgewalt von Paulina Momot, erkämpften Siebenmetern und manchmal auch Schlitzohrigkeit. Nur kurz vor und nach der Pause lief es nicht so richtig. Aus einem 9:9 machten die Gäste ein 11:17. In dieser Phase unterliefen den Görlitzerinnen ein paar Fehlversuche und technische Fehler zu viel. Außerdem musste die wieder starke Jelena Bader nach einem harten Foul eine Pause nehmen. Aber, als viele in der sehr warmen Halle schon dachten, dass der Rückstand gegen den Spitzenreiter zu groß für eine spannende Endphase sei, kamen die Görlitzerinnen mit toller Moral zurück, kämpften sich Tor um Tor heran. „Es war auch unsere Strategie, den Gästen immer wieder mit frischen Kräften entgegenzutreten, unsere breit aufgestellte Bank zu nutzen. Weil wir ahnten, dass bei diesen Bedingungen am Ende die Kondition mitentscheiden könnte“, sagte Koweg-Trainer Jörg Adam. Das Konzept ging trotz einigen „Haklern“ im Spielverlauf am Ende auf.

Burgenland, mit vier überragenden Spielerinnen auf dem Parkett (Stiskall und Kiskyte im Rückraum, Kreisläuferin Konrad und Linksaußen Walzel) hatte keine so breite Bank und bekam am Ende der Partie Probleme. Trotzdem, als die Schiedsrichter knapp drei Minuten vor Schluss bei einer 24:23-Führung der Gäste eine Strafe gegen Koweg aussprachen, schien die Aufholjagd umsonst. Aber dann stibitzte die schnelle Lydia Wrzal den Gästen den Ball, lief allein aufs gegnerische Tor zu und behielt die Nerven. Danach hielt die Abwehr der Görlitzerinnen stand, und sie hatten sogar den letzten Angriff. Paulina Momot versuchte es mit aller Gewalt, wurde aber geblockt. Und dann lief die Zeit im Jubel der Spielerinnen und des Publikums herunter. „Das Unentschieden gegen den Meister ist ein tolles Ergebnis, auf das wir stolz sein können“, sagte Adam.

Anna Fursewicz, die ihr letztes Heimspiel für Koweg bestritt, stand in den letzten Minuten unfreiwillig nicht mehr auf dem Feld. Bei einem unglücklichen Stürmerfoul war sie im Gesicht getroffen worden und hatten einen Nasenbeinbruch davongezogen. Ihre Gegenspielerin wurde mit einer Roten Karte bestraft. Dass Fursewicz den Notarzt wegschickte und lieber ihre Mannschaft mit blutender Nase anfeuerte, zeigte noch einmal die tolle Einstellung dieser Handballerin, die nach dem Spiel mit tosendem Beifall verabschiedet wurde. Auch die jungen ausländischen Spielerinnen Paulina Momot, Klara Klegrova und Lucie Rihova haben sich entscheiden, in ihre Heimat nach Polen oder Tschechien zurückzukehren. „Dass es die letzte Saison von Anna werden würde, wussten wir schon lange. Dass auch die anderen bei uns aufhören, tut richtig weh. Wir alle haben viel in sie investiert. Wir wollten unseren jungen Spielerinnen junge Ausländerinnen an die Seite stellen, sie hier langfristig integrieren. Das ist erst einmal über den Haufen geworfen“, kommentierte der etwas enttäuschte Jörg Adam, der jetzt für die neue Saison neue Lösungen finden muss. Bei aller Wehmut am Ende dieser tollen Saison gab es am Ende auch noch ein emotionales Highlight. Der Freund von Paulina Momot machte ihr am Ende der Ehrungen und Verbschiedungen vor dem Publikum einen Heiratsantrag – und sie hat „Ja“ gesagt.

Koweg: Klaus – Girbig, Wrzal (3), Momot (5), Fursewicz (3), Grätz, Rihova (3), Rösel, Podsiadlo, Bader (7/4), Blasczcyk (2), Klegrova, Zychniewicz, Kühn (1)

Spielfilm: 1:0 (4.), 1:1 (5.), 3:5 (10.), 6:7 (15.), 9:8 (20.), 10:12 (25.), 11:14 (30.), 12:17 (35.), 15:18 (40.), 17:21 (45.), 20:23 (50.), 22:24 (55.), 24:24 (60.)




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