15/02/2018
Viertelfinale mit zweitem Anzug.
Die Ferienzeit bietet für die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz keine Erholungsphase. Am Samstag (18Uhr) treten die Neißestädter im Pokal-Viertelfinale des Handballverband Sachsen bei der Oberliga-Reserve der HSG Freiberg an. Für das Team um Trainer Jürgen Rost kommt das Spiel zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt.
Ursprünglich wollten die Koweg-Herren gar nicht an der Pokalrunde teilnehmen, um die Belastung durch den Sachsenliga-Spielbetrieb nicht noch zusätzlich zu strapazieren. Aufgrund der reduzierten Ligastärke erschien es dann aber doch sinnvoll, zusätzlich Spielpraxis in diesem Wettbewerb zu sammeln. Nun aber ist nicht nur das freie Ferienwochenende gestrichen, der Kader der Görlitzer für das Viertelfinalspiel sieht recht überschaubar aus. Auf fünf Leute muss Trainer Jürgen Rost definitiv verzichten: Spielmacher Fabrice Türkowsky zog sich im letzten Heimspiel gegen Neudorf/Döbeln einen Muskelfaserriss zu – sportliche Auszeit laut ärztlicher Empfehlung: vier Wochen. Gleiche Diagnose bekam auch Rückraumspieler Kai Vogt eine Woche zuvor mitgeteilt. Kreisläufer Marc Rechner muss – wie schon am vergangenen Wochenende – ebenfalls verletzungsbedingt passen (Knieprobleme). Zusätzlich fehlen Michal Kvasnicka und Torwart Lukas Rohne aufgrund privater Verpflichtungen. Zu allem Übel ist der Einsatz von Kowegs besten Torschützen – aktuell auf Platz im Ligaranking – Tim Baugstatt fraglich. Die Voraussetzungen für das am Samstag stattfindende Pokalspiel bei der Oberliga-Reserve der HSG Freiberg sind also denkbar schlecht. Da muss vor allem der zweite Anzug seinen Mann stehen und Qualität beweisen. Die zweite Mannschaft der HSG belegt derzeit den 9. Tabellenplatz der Verbandsliga Staffel Ost (13:19 Punkte) mit vier Zählern Puffer zur Abstiegszone. Seit dem Rückrundenstart – also die letzten vier Spiele – ist der Gastgeber noch ohne Punktgewinn. Es ist die längste Misserfolgsserie der „Dachse“ in dieser Saison. Im Pokalwettbewerb ist die HSG-Reserve eines von vier verbliebenen Verbandsligisten neben dem HSV Weinböhla, dem Radeberger SV und der 2. Mannschaft der SG LVB Leipzig. Wie die Neißestädter musste Freiberg die ersten beiden Runden auswärts bestreiten und kehrte beide Male als Sieger zurück. Zuerst gab es ein 29:24 bei der 2. Vertretung des ZHC Grubenlampe (Bezirksliga Chemnitz), im Achtelfinale setzte sich das Team um Trainerduo Lehmann/Lange mit 36:35 beim Zwönitzer HSV durch. Allein das ist schon ein deutliches Achtungszeichen: Zwönitz liegt in der Verbandsliga-West mit 30:2 Punkte gleichauf mit Spitzenreiter SG LVB Leipzig 2. Der Kader der Gastgeber ist zahlenmäßig derart gut aufgestellt, dass Unterstützung von Oberliga-Spielern zunächst nicht nötig erscheint. Ohnehin kann nur auf Kräfte der ersten Mannschaft zurückgegriffen werden, wenn diese nicht an der Qualifikation des DHB-Amateur-Pokal (27:34 gegen den HC Glauchau/Meerane) teilgenommen haben. Vor dem Hintergrund der hohen Ausfallquote im Aufgebot der Neißestädter ist dies wohl auch nicht nötig, um mindestens auf Augenhöhe agieren zu können.
Robert Eifler