Am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) steht für die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz ein Saisonhighlight auf dem Spielplan. Die Neißestädter sind zu Gast in Schützenplatzhalle Bautzen, der Austragungsstätte der SG Cunewalde/Sohland. Das Derby verspricht wieder eine auf den Rängen gut gefüllte Halle und packende Zweikämpfe auf dem Parkett.
Eines ist schon im Vorfeld klar: das Derby zwischen Cunewalde/Sohland und Koweg Görlitz wird am kommenden Sonntag wieder ein Highlight in der Handball-Sachsenliga werden. Das Aufeinandertreffen garantiert eine überdurchschnittliche Zuschauerzahl und kräftige Fanblocks auf beiden Seiten. Unabhängig von der Tabellensituation verleiht diese Begegnung ihren ganz besonderen Charme. Zum einen steht da die „gemeinsame“ Geschichte beider Mannschaften: Spieler des aktuellen Görlitzer Kaders haben in jüngster Vergangenheit noch das Cunewalder Dress getragen – bis auf Kevin Mühlan haben sich alle zu einer Rückkehr entschlossen. Als wäre der Aderlass mit dem Wechsel der Zwillinge Tim und Tom Baugstatt, Gary Biele und Kai Vogt nicht schon bedrohlich genug für das vom einstigen Görlitzer Coach Carsten John trainierte Team gewesen, kamen zusätzliche Abgänge noch hinzu. Patrick Michel nahm ein Angebot des Oberligisten HSG Freiberg an, Markus Noack (Rietschen) und Oliver Aßmann (Neugersdorf) entschieden sich ebenfalls für einen Fortgang. Ohne spielfähige Mannschaft drohte das Aus in der Sachsenliga. Die Oberländer wollten sich aber – genau wie Koweg drei Jahre zuvor – nicht kampflos aus der Spielklasse zurückziehen und setzten viel Engagement in den Fortbestand. So weitete man die Spielgemeinschaft mit dem HV Schwarz/Weiß Sohland (vormals Ostsachsenliga), die bereits im Jugendbereich vollzogen war, auf den Erwachsenenbereich aus. Zudem konnte man mit Michal Naimann (Hoyerswerda) und Radim Vanek (Radeberg) zwei Topspieler verpflichten. Vanek stand jedoch nur wenige Spiele im Aufgebot der Cunewalder und ist nun gänzlichst verschwunden. In der auf zehn Mannschaften reduzierten Sachsenliga schien die Gefahr eines Abstiegs außerdem gering, somit blieb den Cunewaldern Zeit zum Umbruch. Verletzungsprobleme scheinen die John-Mannen in ihrer Entwicklung aber immer wieder zurückzuwerfen. Nach 12 absolvierten Spielen belegt der Derby-Gastgeber den 9. Platz, einen vor Liganeuling und Schlusslicht SG Kurort Hartha. Die Bilanz der Koweg-Herren sieht da bedeutend freundlicher aus. Nach Startschwierigkeiten zum Saisonstart hat sich die Mannschaft gefunden und sich bis auf die Medaillenplätze vorgearbeitet. Dort herrscht gemeinsam mit dem Juniorteam des EHV Aue und dem Oberliga-Absteiger ZHC Grubenlampe ein enger Dreikampf. Nicht nur der tabellarische Unterschied lässt die Neißestädter als Favorit in das Kräftemessen mit der Spielgemeinschaft gehen. Aus die elf Begegnungen auf Sachsenliga-Ebene sprechen mit acht Siegen und drei Unentschieden für die Blau-Gelben. Im Hinspiel Mitte September sollte sich noch kein Sieger finden, die Partie endete 24:24 – wie schon vor drei Jahren, wo dann auch im Rückspiel (27:27) die Punkte geteilt wurden. Doch es ist auch Vorsicht angebracht: denn in vielen Spielen der Saison unterlagen die Oberländer nur mit einer geringen Tordifferenz. Da scheint nur noch das Quentchen Glück zu fehlen. Ein Vorteil, der zugunsten des Gastgebers ausgelegt werden kann, ist der jüngste Saisonverlauf: während Cunewalde die durch Einsätze an den letzten drei Wochenenden voll im Saft stehen müsste, haben die Neißestädter nach ihrem Rückrundenauftakt gleich wieder zwei freie Wochenenden gehabt. Für die Koweg-Herren wird es am Sonntag also darauf ankommen, ihre Form aus dem Auftaktspiel des Jahres gegen Leipzig/Zwenkau wieder zu finden und vor allem in der Abwehr dem Gegner mit Frische und Körpereinsatz zu begegnen. Augenmerk wird auf Christian Israel und Michal Naimann liegen, die beide unter den Top Ten der Ligatorschützenliste sind. Bis auf Torhüter Erik Michel, der nach wie vor auf Kur ist, steht Koweg-Trainer Jürgen Rost sein gesamter Kader zur Verfügung. Fans, die gern im Mannschaftsbus mitreisen möchten, melden sich bitte beim Mannschaftsleiter Jens Rohne. Abfahrt ist um 13Uhr an der Sporthalle Rauschwalde.

Robert Eifler



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