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12/11/2017
Pflichtsieg entpuppt sich als "schwere Geburt"
SG Kurort Hartha : SV Koweg Görlitz 23:25 (14:11) Aufsteiger und Tabellenletzter gegen den zweimaligen Bronzemedaillengewinner. Eigentlich eine klare Angelegenheit – denkt man zumindest. Doch den 25:23 (11:14)-Auswärtssieg der Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz bei der SG Kurort Hartha kann getrost in die Kategorie „schwere Geburt“ eingestuft werden. Gerade das Haftmittelverbot machte den Neißestädtern ordentlich zu schaffen. Auf diese Gegebenheiten mussten sich die Koweg-Herren erst einmal einstellen: nicht nur, dass die Partie für einen Sonntag ungewöhnlich spät auf 18 Uhr angesetzt wurde, aufgrund vorheriger Veranstaltungen in der Halle begann sie auch noch gut eine Viertelstunde später. Damit mögen die Neißestädter noch halbwegs zurechtgekommen sein. Vielmehr aber bereitete ihnen das Haftmittelverbot in der Freitaler Sporthalle massive Probleme. Für viele Görlitzer stellt es ein Novum in ihrer bisherigen Sachsenliga-Laufbahn dar. Sonst gewohnt mit Klebemittel am Spielgerät, musste man erstmals mit den neuen Bedingungen klarkommen. Und das ist bei weitem schwieriger als dass es sich anhört. Auch wenn die Koweg-Herren die letzten Trainingseinheiten intensiv dazu genutzt haben, ihr Spiel ohne Haftmittel einzustudieren, unter Wettkampfbedingungen sah dies noch einmal ganz anders aus – der Respekt schien einfach zu groß zu sein. Plötzlich fehlte die Sicherheit in den eigenen Angriffsbemühungen – Abspiel- und Fangfehler traten in ungewohnter Häufigkeit auf, Würfe gingen selten ins anvisierte Ziel. Und dann bietet da auch noch ein Gastgeber Paroli, der nicht in Manier eines Tabellenletzten auftritt. „Wir haben nicht nur im Angriff so unsere Probleme gehabt, auch in der Abwehr war der Zugriff zum Gegner nicht da. Zudem war das Rückzugsverhalten nicht gerade mustergültig“, zog SV-Mannschaftsbetreuer Sven Bodinka ein Fazit aus der ersten Halbzeit. Und weil die erhofften Erfolgserlebnisse trotz guter Chancen weitgehend ausblieben und jeder Spieler begann, mit dem eigenen Wurfabschluss zu hadern, gerieten die Görlitzer erst einmal ordentlich ins Hintertreffen. Beim 10:5 (20.) aus Sicht der Gastgeber sah die Lage der Blau-Gelben schon ziemlich bedrohlich aus. Bodinka: „Wir sind in der ersten Halbzeit nicht wirklich vorwärts gekommen, da hatte jeder irgendwie mit sich zu tun.“ Der Rückstand von fünf Toren sollte aber das Maximum an Unterschied zwischen beiden Teams markieren. Die Gäste sollten immer besser mit Gegner und Ball zurechtkommen – ohne aber souveräner aufzutreten. Das sparten sich die Koweg-Herren für die zweite Hälfte auf. Nachdem ihnen bis zur Halbzeitpause eine Annäherung auf drei Treffer (11:14) gelang kamen die Neißestädter wesentlich besser aus der Kabine zurück. Von vielen Fans, die teilweise zuvor noch das Reserveteam in Pulsnitz unterstützt haben, angefeuert, erkämpften sich die Görlitzer nicht nur den 16:16-Ausgleichstreffer (40.), sondern übernahmen kurz danach beim 18:17 erstmals nach dem 1:0 wieder die Führung. Die Truppe um Trainer Jürgen Rost verstand es nun wesentlich besser, sich auf die Stoßbewegungen der Gastgeber mit Bindung von zwei Abwehrspielern einzustellen. Durch ein wesentlich aggressiveres Auftreten in der Abwehr und starken Reflexen von Torhüter Erik Michel sah alles danach aus, als könne Koweg die Partie in die gewünschten Bahnen lenken. Nach dem 19:17 bestand die Möglichkeit, den Vorsprung auf drei Tore zu erhöhen. Doch wieder leistete man sich inkonsequente Offensivabschlüsse und in der 49. Minute einen Wechselfehler, was die Görlitzer noch einmal in eine kritische Situation führte. Bodinka: „Hartha hat hier zu keiner Zeit das Spiel aufgegeben. Auch deren Fans waren die ganze Zeit da. Unsere wieder ausbleibenden Tore hat denen noch einmal Aufwind gegeben.“ Beim 21:20 (53.) stand ein erneuter Führungswechsel zu Gunsten des Gastgebers an. Der Nackenschlag wirkte bei den Blau-Gelben aber nur kurz nach. „Unsere Jungs haben noch einmal Moral und Kampfgeist gezeigt und mit Glück und Geschick das Ding hier erfolgreich zu Ende gebracht. Dieser Pflichtsieg war eine absolut schwere Geburt. Hartha ist keineswegs Fallobst. Die haben ordentlich Potential und werden sicherlich noch einige Punkte holen“, so Bodinka weiter. Den Torreigen beendete Gary Biele, der erneut eine absolut starke Leistung am Kreis bot, mit seinem sechsten Treffer zum 25:23-Endstand. Durch den dritten Sieg in Folge haben sich die Görlitzer in der Tabelle wieder einen Rang vorgeschoben – für die Eroberung des 3. Platzes hat es aber aufgrund des knappen 26:25-Erfolges der HSG Neudorf/Döbeln (aktuell 3.) in Kamenz noch nicht gereicht. Das wäre am kommenden Sonntag (17Uhr) drin. Doch dafür muss im letzten Heimspiel des Jahres ein Sieg über den Tabellenzweiten EHV Aue 2 her. Koweg: Michel, Rohne – Galach (2), Türkowsky (6/2), Kvasnicka (1), Rechner, Philipp, Kosmala (1), Tom Baugstatt (1/1), Vogt, Biele (6), Tim Baugstatt (8) Spielfilm: 0:1 (3.), 1:1 (5.), 3:1 (10.), 7:3 (15.), 10:5 (20.), 12:9 (25.), 14:11 (30.), 16:13 (35.), 16:16 (40.), 17:19 (45.), 19:20 (50.), 22:22 (55.), 23:25 (60.). Robert Eifler Finde uns auf facebook... |
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