Koweg-Herren wollen sich rehabilitieren.
Am kommenden Samstag steht für die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz Wiedergutmachung auf dem Programm. Nach dem desolaten Auftaktauftritt gegen die SG Leipzig/Zwenkau können sich die Neißestädter zumindest vor einem Teil der eigenen Fans wieder rehabilitieren. Im Bus mit der Anhängerschaft geht es zum „Derby“ zur HSG Riesa/Oschatz. Dem Gastgeber dürfte die letzte gemeinsame Begegnung in der Saison 2016/17 noch gut – oder auch nicht so gut – in Erinnerung sein.
Nach dem verkorksten Saisonauftakt am vergangenen Wochenende herrschte ein hohes Maß an Fassungslosigkeit bei Fans und Spielern von Koweg Görlitz. Die Vorstellung ähnelte nicht ansatzweise in Grundzügen jenen aus dem letzten Spieljahr. Viel zu harmlos agierten die Neißestädter in der Deckung, ohne Ideen im Angriff. Ein Tiefpunkt zu Beginn, von dem es sich nun zu erholen gilt. Ob die harte Trainingswoche Fortschritte gebracht hat können die Görlitzer am kommenden Samstag beweisen. Bei der HSG Riesa/Oschatz treffen die Blau-Gelben auf einen Gastgeber, der sich ebenfalls vor einer zweiten Niederlage im zweiten Spiel hüten möchte. Denn auch für die HSG startete nach dem erfolgreichen Überstehen der 1. Pokalrunde (35:28 gegen den Verbandsligisten SV Niederau) die Saison mit einem Misserfolg. In einem emotionalen Duell mit der HSG Neudorf/Döbeln – einige Riesaer Akteure waren zuletzt zum Konkurrenten gewechselt – verloren die Sportstädter mit 27:31. Nicht minder emotional dürfte der Gastgeber das kommende Aufeinandertreffen mit den Koweg-Herren sehen. In der letzten Saison deklassierten die Görlitzer die HSG mit 41:22 – der höchste Koweg-Sieg überhaupt auf Sachsenliga-Ebene in der achtjährigen Klassenzugehörigkeit. Mit einer derartigen Vorführung ist in diesem Jahr nicht zu rechnen. Vor allem wird die Spielgemeinschaft alles daran setzen, den aufgezeigten Unterschied zu korrigieren. Mit Neu-Coach Sören Schwigon, der nach seiner dreijährigen Trainerstation beim SV Niederau (zurück) nach Riesa wechselte, will die HSG unbedingt den Klassenerhalt schaffen. In der letzten Saison kam man nicht über den 11. Platz hinaus – dank günstiger Konstellationen in Ober- und Sachsenliga konnte der Abstieg abgewendet werden. Auf diesem Zitterbalken will man nicht noch einmal balancieren – in dieser Saison ist in einer auf zehn Mannschaften reduzierten Ligastärke der letzte Platz etwas vakant. Um nach einigen Abgängen dennoch dem Liganiveau folgen zu können stockte Riesa seinen Kader unter anderem mit Stephan Winkler (früher HC Elbflorenz), der aus seinem „Stand-by“-Modus reaktiviert wurde, und dem 21-jährigen Lucas Schröber auf. Schröber startete nach einer Verletzung in der letzten Saison im zweiten HSG-Team und wurde mit 189 Toren in 20 Spielen Torschützenkönig der Bezirksliga. Im Kader der Görlitzer, die gemeinsam mit einigen Fans zum Duell in die WM-Halle Riesa fahren werden, werden mit Kai Vogt, Kevin Wittig (beruflich verhindert) und Sebastian Galach (verletzt) drei Protagonisten fehlen. Der Rest hat sich fest auf die Fahnen geschrieben, sich wesentlich aufgeräumter und aggressiver zu präsentieren als noch zuletzt.
Robert Eifler
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