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ABTEILUNGEN  Handball  1.Männermannschaft
03/09/2017
Koweg verhagelt sein Eröffnungsspiel.
SV Koweg Görlitz : SG Leipzig/Zwenkau 21:27 (12:13)

Am Sonntag 17 Uhr endete endlich die Handballarme Zeit für die Fans der Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz. Und die Nachfrage, das umformierte Team mit seinen fünf Rückkehrern und Neutrainer Jürgen Rost zu sehen, war recht groß. Knapp 500 Besucher füllten die Görlitzer Jahnsporthalle – ausgestattet mit hohen Erwartungen. Doch die vorgetragenen 60 Handballminuten entsprachen rein gar nicht ihren Vorstellungen, geschweige denen der Protagonisten auf der Platte. Die Görlitzer verhageln ihr Eröffnungsspiel auf die neue Saison 2017/18 mit 21:27 (12:13) gegen den Vorjahresvierten SG Leipzig/Zwenkau.
Hinweise darauf, dass die Koweg-Herren noch ein stückweit vom eigenen Anspruch entfernt sein dürften, lieferten die letzten beiden Wochenenden vor dem Saisonstart. Ein durchwachsener Auftritt beim Vorbereitungsturnier in Rietschen und der folgende Pokalauftritt beim zwei Klassen tieferen TSV Oelsnitz strahlten deutliche Signale aus, welche Baustellen es noch zu bearbeiten gilt. In der Kürze der Zeit schafften es die Neißestädter jedenfalls nicht, einige davon zu beheben. Fast schon ernüchternd war die Vorstellung, die man zum Auftakt bot. In der Offensive fehlte es schlicht und ergreifend an einem klar erkennbaren Konzept – kaum Auftaktaktionen und Kombinationen, kein Einbinden der Außenspieler, viel über individuellen Einsatz. Und vor allem nach wie vor die Suche nach einem geeigneten Spieler auf der rechten Rückraumposition. Erst durfte sich dort Sebastian Galach versuchen, anschließend Kai Vogt, und nicht zuletzt Gary Biele. Für alle eine völlig ungewohnte Position, die aber letztlich der etatmäßige Kreisläufer Biele mit viel Wille und Kampf als bestes zu besetzten wusste. Der 2m-Hühne zog mächtig an den Ketten und steuerte ganze sechs Tore bei – Fakten, wegen denen er als Einziger lobend aus dem Koweg-Kader hervorgehoben werden konnte. Dem fast schon ideenlosen Spiel in der Offensive konnten die Görlitzer zudem kein sicheres Agieren in der Abwehr entgegenstellen. Zu lasch präsentierte man sich im Deckungsverhalten, was den Gästen viele leichte Möglichkeiten zum Durchbruch gab. Dass die Neißestädter mit einem 12:13 zur Halbzeit noch den Anschluss hielten war mehr als schmeichelhaft – zwischenzeitlich lag die SG mit bis zu vier Treffern vorn (5:9). Hoffnungen, die Halbzeitpause könne das blau-gelbe Team neu ausrichten, wurden anschließend jedenfalls nicht erfüllt. Innerhalb von zehn Minuten waren die Görlitzer nur zu einem eigenen Treffer fähig. Wo auch immer die Würfe platziert wurden, der Torwart schien die Ecke zu erahnen. Die Gäste spielten völlig unaufgeregt ihr Repertoire ab und setzten sich kontinuierlich bis auf acht Tore ab (13:21). Das Kind war damit aus Sicht der Görlitzer in den Brunnen gefallen – erst dann schien man langsam begriffen zu haben, dass es auf die Tugenden einer sich gegenseitig unterstützenden Mannschaftsleistung ankommt, um den Auftakt nicht in einem Debakel enden zu lassen. Angetrieben wurden die Gastgeber auch von den Fans auf den Rängen, trotz zeitweiliger Fassungslosigkeit. Immerhin hielt sich die nicht mehr abzuwendende Niederlage mit sechs Toren halbwegs in Grenzen (21:27). Dass die Art und Weise der Vorstellung einer Heimmannschaft nicht würdig war ist allen im Team bewusst – besonders den Spielern dürfte der Auftritt mächtig auf den Magen schlagen. Es steht also noch sehr viel Arbeit auf dem Programm, um sich zukünftig (wieder) bedeutend erfolgreicher zu präsentieren. Vielleicht baut auch die Tatsache auf, dass die Görlitzer in der letzten Saison erst im dritten Saisonspiel etwas Zählbares geerntet haben – um am Ende die Bronzemedaille umgehangen zu bekommen. Es bedarf aber noch etwas an Zeit, die der Mannschaft zugestanden werden muss, um sich zu einer Einheit zu finden, Bewegungsabläufe zu automatisieren und ein blindes Verständnis füreinander zu entwickeln.

Koweg: Michel, Rohne – Tom Baugstatt, Tim Baugstatt (2), Galach (2), Türkowsky (2/1), Kvasnicka (3), Rechner (1), Vogt (1), Biele (6), Wittig, Kosmalla (4)

Spielfilm: 0:1 (1.), 1:3, (5.), 4:5 (10.), 5:7 (15.), 8:10 (20.), 10:11 (25.), 12:13 (30.), 13:17 (35.), 13:19 (40.), 15:21 (45.), 16:21 (50.), 17:25 (55.), 21:27 (60.).

Robert Eifler


Fotos: Gert Richter





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