Koweg-Herren holen nächsten Punkt.
SV Koweg Görlitz : HSG Riesa/Oschatz 27:27 (12:14)
Auf dem Weg zum Klassenverbleib gehen die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz einen weiteren Schritt – wenn auch nur ein kleinerer als erhofft. Ein, durch den Aufstieg der HSG Riesa/Oschatz, wiederbelebtes „Derby“ endete nach 60 spannenden Spielminuten mit einer Punktteilung. Durch ein 27:27 (12:14) ist es somit auch den Neißestädtern nicht gelungen, der Spielgemeinschaft die erste Saisonniederlage zuzuführen.
Eigentlich hätte man erwartet, dass die Koweg-Herren nach dem Abpfiff erleichtert sind. Nach dem ersten Sieg in Aue (24:21) folgte nun eine Woche später der nächste Punktgewinn, wenn auch nur ein einfacher. Und letztlich ist dieser immer noch bedeutend mehr wert, als ein packendes Duell am Ende mit einem Tor Unterschied zu verlieren. Doch gerade aus dem Gesicht von Trainer Petr Masat sprach etwas Enttäuschung. „In unserer Situation muss es der Anspruch sein, gerade in der Hinrunde, und vor allem zu Hause, so viele Punkte wie möglich zu holen. Man kann fast schon sagen dass das heute ein verlorener Punkt war“, so Masat. Die Aussage war mutig, denn es sah zwischenzeitlich auch mal ganz anders aus. Doch von vorn. Zunächst einmal schnupperten sich der Gastgeber und der bisher noch ungeschlagene Wiederaufsteiger ein paar Minuten ab, ehe man sich mit dem Torewerfen befasste. Und da schienen die Görlitzer etwas besser aus den Startlöchern gekommen zu sein. Ein 5:2 nach zehn Minuten dokumentiert den positiven Beginn der Neißestädter. Doch Riesa mischte in der Folge kräftig mit, was nicht nur den Ausgleich (7:7), sondern auch die erste Führung (10:11) und schließlich eine bessere Ausgangslage für den zweiten Spielabschnitt (12:14) bringen sollte. Vor allem über ihren Deckungsverbund holten sich die Gäste in einem über 60 Minuten intensiv geführten Aufeinandertreffen die Bälle. Masat: „Wir müssen aktuell noch viel investieren, um uns Torchancen zu erarbeiten. Da ist jeder Fehler einer zuviel.“ Kurz vor dem Kabinengang schien sein Team auch nicht mehr die passenden Lösungen zu finden und eher den Pausenpfiff herbeigesehnt zu haben. Ihrer Führung setzten die Nudelstädter kurz nach dem Seitenwechsel noch ein weiteres Tor drauf (15:18). Doch, wie in den Spielen zuvor, zeigten die Gastgeber keinen Anflug von Selbstaufgabe. In solchen Szenen ist es dann eher Koweg-typisch, sich nicht abzuschreiben, sondern die Herausforderung anzunehmen. Positiv sollte sich auch ein Torhüterwechsel auswirken. Der erst vor einer Woche 18 Jahre alt gewordene Lukas Rohne bekam die Verantwortung von Masat übergeben, sich zwischen den Pfosten zu beweisen. Mit seinen zahlreichen Paraden belegte er, dass sein Trainer nicht nur auf einen starken ersten Keeper Erik Michel setzen kann. Masat lobend: „Die Abwehr hat auch gut für Lukas gearbeitet. Aber er hat auch viele freie Bälle weggenommen und so der Mannschaft extrem geholfen.“ So konnten die Görlitzer vor allem durch schnelle Offensivbemühungen den Rückstand wieder egalisieren und zehn Minuten nach der größten HSG-Führung wieder die Oberhand gewinnen (21:20). Fortan blieb die Partie spannend, so dass der Ausgang zu keiner Zeit wirklich abschätzbar war – bis vier Minuten vor dem Ende. Bei einem 27:25 haben die Koweg-Herren die große Chance, ihrem Gegenüber den Knock-Out zu verpassen und mit einem weiteren Tore die Entscheidung zu erzwingen. Doch leider ließ man es in der Schlussphase an Konsequenz im Abschluss missen. „Ich glaube das wäre es gewesen. Riesa hätte dann wahrscheinlich den Rückstand nicht mehr aufholen können“, bedauert Masat. Stattdessen bewies der Gast Nervenstärke und zwang den Neißestädtern noch ein Unentschieden auf. Masat: „Ein zweiter Punkt hätte und heute wirklich gut getan. Wir müssen dann an anderer Stelle diesen holen.“ Die nächste Gelegenheit bietet sich schon am kommenden Sonntag (17Uhr). Dann empfangen die Görlitzer (7.) den punktgleichen Tabellennachbarn HVH Kamenz (8.) – und mit diesem auch einen alten Bekannten.
Koweg: Michel, Rohne – Kaiser (1), Galach (3/1), Gähler (1), Wallor, Türkowsky (8/2) Kvasnička (5), Hána (9), Rechner, Wittig, Kosmalla
Spielfilm: 1:0 (5.), 5:2 (10.), 7:6 (15.), 8:8 (20.), 10:10 (25.), 12:14 (30.), 15:18 (35.), 18:20 (40.), 21:20 (45.), 23:23 (50.), 26:25 (55.), 27:27 (60.).
Robert Eifler
Fotos: Gert Richter
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