Zum zweiten Rückrundenspiel können sich die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz auf ein hartes Ostsachsenderby gefasst machen. Das Team um Trainer Petr Masat ist am Samstag (17Uhr) zu Gast beim LHV Hoyerswerda. Beide Teams rangieren gleichauf im oberen Tabellendrittel und ähneln sich aufgrund ihrer bisherigen Bilanz fast wie eineiige Zwillinge.
Nach den ersten Saisonspielen sah noch alles danach aus, als müsse der LHV von seinen hohen, eigenen Ansprüchen zurückrudern. Ganz klar hatten sich die Zusestädter den Aufstieg aufs Programm geschrieben. Nach vier Spieltagen aber herrschte erst einmal völlige Ernüchterung. Zwei Unentschieden, zwei Niederlagen – darunter ein 26:27 bei den Koweg-Herren – beförderten den LHV ans untere Ende der Tabelle. Doch Mannschaft und Leitung bewahrten die Ruhe und starteten schließlich am 5.Spieltag eine Erfolgsserie, bis dato anhält. Alle acht folgenden Begegnungen entschied Hoyerswerda für sich – mal knapp, mal deutlich wie das 38:28 zum Jahresauftakt gegen den HC Elbflorenz zeigt. Dadurch hat sich der LHV, zu dessen wichtigsten Stützen auch der ehemalige Görlitzer Akteur Erik Besser-Wilke zählt, wieder bis auf einen Punkt an die beiden punktgleichen Teams an der Spitze herangepirscht. Nur einen Rang weiter hinter stehen die Görlitzer. Es darf also durchaus von einem Spitzenspiel gesprochen werden, wenn beide Teams am Samstag die Klingen kreuzen. Und die aktuelle Bilanz der Kontrahenten verspricht ein Spiel auf Augenhöhe. In zwölf absolvierten Saisonspielen kommen beide Mannschaften auf 350 Treffer – nur Radeburg traf mehr. Fast identisch fällt auch die Anzahl der Gegentore aus: 314 (LHV) zu 312 (Koweg) – lediglich Delitzsch kassierte weniger. In den Top-20 der Ligatorschützenliste sind jeweils drei Spieler vorzufinden. Und eine weitere Tatsache verbindet Hoyerswerda und Görlitz: beide führten dem zuvor ungeschlagenen Spitzenreiter Delitzsch im Dezember eine Niederlage zu. „Es ist fast schon unheimlich wie nah man nach zwölf Spielen beieinander liegen kann. Eines ist aber auch klar: wir brauchen am Samstag eine wesentlich bessere Leistung als gegen Leipzig“, so Masat. Im ersten Saisonspiel brauchten die Koweg-Herren gegen den LVB mehr als eine Halbzeit, um richtig in Fahrt zu kommen. Einen derart langen Anlauf können sich die Neißestädter gegen Hoyerswerda nicht erlauben, will man sich ernstzunehmende Hoffnungen machen, die Siegesserie des LHV zu beenden. Für viele ist der starke Auftritt der Görlitzer in der letzten Saison noch in Erinnerung, doch da unterlagen die Blau-Gelben knapp mit 31:32. Die Kadersituation bei den Neißestädtern bleibt indes weiter angespannt. Florian Höhne blieb aufgrund eines grippalen Infektes die Woche vom Training fern, sonst dürfte das Aufgebot unverändert zum letzten Wochenende sein. Aber das hat die Koweg-Herren zuletzt auch nicht gestört, tolle Spiele mit überraschenden Siegen abzuleisten.

Robert Eifler




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