Ein Tor hat den Sachsenliga-Handballern des SV Koweg Görlitz am vergangenen Sonntag in Aue gefehlt, um die Erfolgsserie um einen weiteren Spieltag auszubauen. Doch mit einem 27:28 kassierte das Team um Trainer Petr Masat die zweite Saisonniederlage. Nun drängen die Neißestädter darauf, diese Scharte wieder auszuwetzen. Für diese Aufgabe stellt sich die SG Leipzig/Zwenkau in den Weg. Anpfiff in der Görlitzer Jahnsporthalle ist bereits am Samstag, 19Uhr.
Bevor sich Koweg-Trainer Petr Masat mit dem kommenden Gegner beschäftigen konnte warteten auf ihn weitreichende Neuigkeiten, die weitere Einschnitte in der Kaderplanung nach sich ziehen. Der größte Brocken betrifft die linke Rückraumposition, auf der Damian Wosniczka ab sofort nicht mehr zur Verfügung steht. Der 23-jährige Pole, der in der großen Umbruchzeit vor der Saison 2014/15 zu Koweg gewechselt war, zeigte sich zuletzt mehr und mehr unzufrieden mit seinen Einsatzzeiten. „Wir hatten von einem Rückraumspieler seines Format etwas mehr erwartet. Wir hatten aber immer gehofft dass irgendwann der Knoten bei ihm platzt“, verteidigt sich Masat. In der vergangenen Spielzeit kam der Rechtshänder auf 63 Tore, in der neuen Saison bis jetzt auf 12. Letztlich zog Wosniczka selbst die Reißleine und gab seine Kündigung ab. Weiterhin im Team, aber nach wie vor verletzt sind und bleiben die beiden Aufbauspieler Michal Kvasnička und Petr Šulc. Während Kvasnička noch Schmerzen am Knie, resultierend aus einer Verletzung im Spiel gegen Radeburg, hat, konnte Šulc in dieser Serie noch kein einziges Match absolvieren. Der Tscheche laboriert an einer langwierigen Fußlädierung. Masat: „Bei Kvasa ist zu befürchten, dass er noch etwas länger fehlen wird. Bei Petr wage ich keine Prognose, möglich ist auch ein Handball-Aus.“ Die Vorzeichen für das kommende Heimspiel, das bereits am Samstag (19Uhr) ausgetragen wird, könnten also wesentlich besser stehen. Und mit der SG Leipzig/Zwenkau kommt ein Team in die Neißestadt, das derzeit zwar im Tabellenkeller vorzufinden ist, bisher aber einen ganz achtbaren November spielt. Nach fünf Pleiten zum Saisonauftakt erkämpfte sich der Gast am ersten Tag des Monats ein 20:20-Heimremis im Derby gegen die zweite Vertretung der SG LVB Leipzig. 14 Tage später, also am letzten Wochenende, schlug das Team um Trainer Oliver Stockmar, ebenfalls zu Hause, den starken Aufsteiger HC Elbflorenz 2, womit die Rote Laterne an Zwönitz abgegeben wurde. Dazwischen war die SG in Hoyerswerda nur mit 24:27 unterlegen. Mit einem weiteren Erfolg in Görlitz könnten die Gäste den Monat zumindest versilbern und so den Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen weiter verkürzen. „Wir dürfen uns da nicht vom Tabellenplatz täuschen lassen. Die haben schon in der letzten Saison manch großem Team richtig Stress gemacht“, so Masat. Und das Potential für mehr ist in Zwenkau durchaus vorhanden. Das Ziel der Spielgemeinschaft ist unter anderem, die A-Jugend-Bundesligaspieler der DHfK – aktuell verlustpunktfreier Tabellenführer – über ein Doppelspielrecht an den Männerhandball in Sachsens höchster Spielklasse heranzuführen. Heißt also, dass im Aufgebot des Gastgebers auch junge und gut ausgebildete Handballer der Leipziger Region stehen, die sich für weitere Aufgaben empfehlen wollen. Den Görlitzer könnte also ein heißer Ritt bevorstehen, wofür die Unterstützung des eigenen Anhangs benötigt wird.

Robert Eifler




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