Für die Sachsenliga-Handballer des SV Koweg Görlitz steht am kommenden Sonntag (16Uhr) wieder eine Auswärtsaufgabe auf dem Plan. Die Neißestädter sind zu Gast beim Juniorteam des EHV Aue, das nach einem Jahr Auszeit wieder in Sachsens höchster Spielklasse auftritt.
Die zweite Mannschaft des EHV Aue in eigentlich ein Dauerkandidat in der früheren Sachsenliga. Lediglich in den Spielzeiten 2006/07 und 2014/15 mussten die Erzgebirgler in der unteren Klasse, der Verbandsliga, aufgrund des sportlichen Abstiegs antreten. Beide Male wurde der direkte Wiederaufstieg realisiert. 2007 gelang dies noch mit der Meisterschaft in der Verbandsliga West, 2015 schaffte es das Juniorteam über einen Umweg. Eigentlich war Aue mit Ligaplatz drei schon außen vor, bekam durch den Aufstiegsverzicht von Meister und Oberliga-Reserve des HC Glauchau/Meerane aber selbst die Chance – Zwönitz als Zweiter löste nun direkt das Ticket für die Sachsenliga, Aue durfte sich in der Relegation beweisen. In dieser setzte sich der EHV eindrucksvoll gegen die HSG Riesa/Oschatz (2.Platz Verbandsliga Ost) und den HSV Lok Pirna Dresden 2. (11.Platz Sachsenliga) souverän durch. Wieder in der Sachsenliga angekommen belegen die Erzgebirgler nach sieben Spieltagen momentan den 10. Rang – mit 4:10 Punkten, aber bemerkenswerter Weise mit einem fast ausgeglichenen Torekonto. Aue zehrte lange von einem 34:21-Kantersieg am 2. Spieltag gegen die SG Leipzig/Zwenkau, ließ diesem Erfolg sogar direkt noch ein 33:31 in Kamenz folgen. Inzwischen aber wartet der Gastgeber seit Ende September wieder auf einen Punktgewinn. Dass Aue deshalb in die Rolle des Underdogs gedrängt werden kann ist jedoch ein Trugschluss. Zuletzt hatte das Team mit Delitzsch, Hoyerswerda und Elbflorenz große Aufgaben zu bewältigen, scheiterte aber immer nur knapp. Mit Pascal Ebert hat Aue einen der Top-Torschützen der Liga in seinem Aufgebot. „Diese Mannschaft darfst du auf keinen Fall unterschätzen. Da müssen wir jederzeit hellwach sein. Aue ist zu den oberen Mannschaften auf Schlagdistanz, auch wenn man wegen der Tabelle etwas anderes erwarten könnte“, warnt auch Koweg-Trainer Petr Masat. Zu Hause sind zweite Mannschaften ohnehin immer gefährlicher einzustufen, da die Möglichkeit der Unterstützung aus dem ersten Team besteht – der Zweitligist hat am Samstag einen Auftritt beim VfL Eintracht Hagen. Auch die Bilanz der Aufeinandertreffen beider Mannschaften zeichnet ein ausgeglichenes Bild: war der EHV Gastgeber, gingen je zwei Spiele verloren, zwei gewonnen, das letzte brachte eine Punkteteilung. Masat: „Wir dürfen nicht den Fehler machen uns auf unseren letzten Erfolgen jetzt auszuruhen. Wir müssen Woche für Woche hart arbeiten, damit wir weiterhin da oben in der Tabelle stehen.“ Aktuell belegen die Görlitzer den 3. Platz, punktgleich mit dem Zweiten Radeburg und nur zwei Zähler hinter Spitzenreiter Delitzsch. Einen Ausrutscher dürfen sich die Neißestädter jedenfalls nicht erlauben, denn hinter den Podestplätzen lauert schon der Aufsteiger aus der Verbandsliga Ost, HC Elbflorenz 2. Das Aufgebot der Neißestädter wird unverändert zur Truppe aus der Vorwoche sein. Nach wie vor laboriert Mittelmann Michal Kvasnička an einer Reizung der Pantellasehne, Comeback ungewiss. Der Rest sollte soweit fit sein.

Robert Eifler




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