Die Görlitzer Jahnsporthalle bereitet sich für Sonntag (17Uhr) auf ein weiteres Handball-Spitzenspiel vor. Oberligist SV Koweg Görlitz empfängt die Zweitliga-Reserve des BSV Sachsen Zwickau – und damit zum Duell im Kampf um Platz 3, den derweil die Neißestädterinnen belegen.
Die zweite Vertretung des BSV Sachsen Zwickau ist mit einer der hartnäckigsten Verfolger der Koweg-Damen im Tableau der Mitteldeutschen Oberliga. Die Gäste führen eine punktgleiche Fünfergruppe hinter den Görlitzern an. Es geht hier aber nicht um irgendeine Positionierung im Mittelfeld der Liga, sondern um einen Spitzenplatz. Das Team um Trainer Jörg Adam belegt nach fünf Spieltagen einen sensationellen dritten Platz – bei nur einer Niederlage. Damit haben die Blau-Gelben genauso wenige Verlustpunkte vorzuweisen wie der hoch gehandelte Meisterfavorit SC Markranstädt auf Platz 2. Die Koweg-Damen können also im bisherigen Saisonverlauf noch nicht so viel falsch gemacht haben. Adam aber versucht sich weiterhin als Euphoriebremse. „Ich sehe die größere Gefahr darin, dass uns die Realität in Form Zwickau einholt als dass wir aufsteigen“, so der Coach. Er versichert aber auch gleichzeitig, so lange wie möglich den Podestplatz verteidigen zu wollen, „freiwillig geben wir den nicht auf“. Dafür wird am kommenden Sonntag aber wieder ein großer Kampf nötig sein, denn mit dem BSV stellt sich ein starker Aufsteiger vor, dem in diesem frühen Stadium der Saison schon eine Sensation gelungen ist. Mitte Oktober bezwang die Truppe um Trainer Andy Palm den SC Markranstädt mit 30:26. Solch ein Erfolg kommt natürlich nicht von ohne. Und sollte den Koweg-Damen Warnung genug sein. Adam: „Der BSV kommt mit einer zweiten Mannschaft, die unheimlich viel Potential hat. Da macht sich das jahrelange Nachwuchskonzept bemerkbar.“ Seit 25 Jahren wird in Zwickau Bundesliga gespielt – im Reserveteam sind nucht nur junge Talente, sondern auch einige ehemalige Bundesliga-Spielerinnen aktiv. Mit Isabel Stegert hat die Truppe eine der größten Persönlichkeiten, die die Liga zu bieten hat, im Aufgebot. „Zwickau hat soviel Substanz dass es nicht relevant ist ob Spielerinnen aus der ersten Mannschaft aushelfen sondern eher, ob welche aus dem zweiten Team die Erste unterstützen“, bringt es Adam mit der Qualität der Gäste auf den Punkt. Nicht umsonst spielt der Aufsteiger eine derart gute Rolle in der Oberliga. Das Spitzenduell am Sonntag dürfte sich also kein Handball-Fan entgehen lassen. Und sollte Koweg die Maximalausbeute einfahren, wäre nicht nur Platz 3 gefestigt, sondern der Vorsprung auf das Verfolgerfeld auf vier Zähler ausgebaut. Aus Görlitzer Sicht käme diese Tatsache zu aktuellen Zeitpunkt der Saison einer kleinen Sensation bei. Bei seinem Kader wird Adam für Sonntag allerdings Abstriche machen müssen. Neben Nachwuchstalent Toni Maria Beschnitt, die aufgrund von Schulterproblemen von der Mannschaftsärztin Frau Dr. Mehnert aus dem Verkehr gezogen wurde, werden auch Emilie Wasiucionek und Karolina Muras fehlen. Die beiden Polinnen haben um Freistellung für Sonntag gebeten, da in ihrem Heimatland ein wichtiger kirchlicher Feiertag ist – besonders für diejenigen, die in letzten Jahren wichtige Angehörige verloren haben, ist der Tag von großer Bedeutung. Adam: „Es ist keine Frage dass wir ihrer Bitte nachgekommen sind.“