Koweg-Damen fahren zum Spitzenspiel.
Erst die Kür, dann die Pflicht – unter dieses Motto stellt Jörg Adam, Trainer der Oberliga-Handballerinnen des SV Koweg Görlitz, das Programm seiner Mannschaft in den nächsten zwei Wochen. Als Kür bezeichnet er das erste von zwei Auswärtsspielen: Koweg ist am Samstag (19Uhr) bei niemand geringerem zu Gast als dem Meisterschaftsfavoriten schlecht hin, SC Markranstädt.
Wenn man es in dem frühen Stadium der Saison so nennen will, dann findet am kommenden Samstag im Sportcenter Markranstädt ein Spitzenspiel der Oberliga statt. Gastgeber Markranstädt als Tabellenzweiter empfängt den direkten Verfolger Koweg Görlitz. Hinter Tabellenführer SG HV Chemnitz reihen sich beide Mannschaften ebenfalls noch verlustpunktfrei ein. Chemnitz konnte bereits am letzten Wochenende seine Spitzenposition mit einem 25:16-Heimsieg gegen den TSV Niederndodeleben untermauern. Am Wochenende wird sich zeigen, wer den direkten Anschluss halten kann. Für Koweg-Trainer Jörg Adam steht außer Frage, dass die Piranhas eindeutig in der Favoritenrolle stecken. In der letzten Spielzeit ist der SC mit einem 9-Punkte-Abstand – Markranstädt leistete sich bei 18 Spielen nur eine Niederlage – Meister geworden. Den Aufstieg in die 3.Liga verpasste das Team um Trainer Michael Zita allerdings nur denkbar knapp. In der Relegation scheiterte der SC am Rostocker HC (26:27, 27:29). Die Titelverteidigung haben sich die Gastgeberinnen fest auf die Fahnen geschrieben – es dürfte das Minimalziel für die aktuelle Saison sein. Die Qualität für mehr ist im Team durchaus vorhanden. Bisher würde es schon als Achtungserfolg gelten, wenn man gegen den SC nur einstellig verliert – noch keinem der drei Teams ist das bisher gelungen. „ Markranstädt hat von allem mehr als genug um aufzusteigen“, sagt Adam. Die fängt schon bei der Trainerposition an, wo neben Zita nun auch der Robert Flämmich (ehemals HSV Marienberg) gleichberechtigter Amtinhaber ist. Adam: „Da hat jeder allein schon für sich die Fähigkeit eine Mannschaft bis in die Bundesliga zu führen. Das ist eine Qualität, nach der sich andere Vereine die Finger lecken.“ Aber auch der Kader hat noch einmal bedeutend an Potential gewonnen. Neben den beiden jungen Rückraumspielerinnen Vanessa Karthner und Franziska Schneider sind auch die vom HSV Marienberg gewechselten Vicky Schütz und Kana Foksova neu im Team. Mit letzten beiden spielte Koweg’s Trainerfrau Jeanette Adam bereits in der Bundesliga. Mit der Verpflichtung der ehemaligen polnischen Nationaltorhüterin Patrycja Mikszto sorgte Markranstädt für den wohl spektakulärsten Coup innerhalb der Liga. „Die ganze Liga spricht von einem Zweikampf zwischen Chemnitz und Markranstädt. Und das völlig zu Recht. Wir fahren am Samstag dort als absoluter Außenseiter hin“, meint Adam. Das bedeutet aber nicht, dass sich seine Mannschaft nicht auf dieses Spiel freuen würde. „Wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen“, verspricht der Coach. Dass seine Mannschaft dazu durchaus in der Lage ist stellte sie in den beiden Vergleichen der letzten Saison unter Beweis – das Hinspiel in Markranstädt ging knapp mit 25:29, das Heimspiel kurz vor dem Saisonende lediglich mit 32:34 verloren. Adam: „Alle Spielerinnen freuen sich auf diese Partie. In Markranstädt weht immer ein Hauch von Bundesliga durch die Halle. Und die Kulisse ist einfach der Wahnsinn.“ Leichte Sorgenfalten bekommt Adam aber im Hinblick auf seinen Kader. Das Training der letzten Woche musste aufgrund einer Vielzahl von Erkrankten abgesagt werden – die Übungseinheiten in dieser Woche waren dann wieder besser besucht, allerdings gibt es nach wie vor Ausfälle. „Wir werden sehen in welcher Besetzung wir letztlich antreten können“, so Adam. Sein Augenmerk liegt ohnehin auf die Pflicht eine Woche später: dann geht es zum HSV Magdeburg, wo sein Team bedeutend mehr Chancen auf Erfolg hat.
Robert Eifler
Finde uns auf facebook...