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ABTEILUNGEN  Handball  1.Frauenmannschaft
21/08/2015
Görlitzer Koweg-Frauen freuen sich auf neue Topspielerin.
Jelena Bader kommt aus Lubin und hat schon international gespielt. Dafür geht aber eine andere Topspielerin.

Von Robert Eifler
Sächsische Zeitung, Ausgabe vom 21.08.2015


Drei Jahre sind die Handballerinnen des SV Koweg Görlitz nun schon fester Bestandteil der Mitteldeutschen Oberliga. In knapp einem Monat starten die Neißestädterinnen in ihre vierte Spielzeit in Deutschlands vierthöchster Handball-Liga, die nun wieder zwölf Mannschaften zählt. Auftaktgegner in der Görlitzer Jahnsporthalle ist der Vorjahresdritte TSV Niederndodeleben. Doch auf Jörg Adam und sein Team wartet aber weitaus mehr als dieser harte Brocken.

Es ist wohl der größte Umbruch seit Jahren, den die Görlitzer Mannschaft aktuell zu bewältigen hat. Vier Spielerinnen haben den Verein verlassen. „Wir haben Abgänge, die zum Teil schon recht schwer wiegen“, gesteht Adam ein. Nach dem geplanten Wechsel von Torfrau Nicole Seidel und dem Karriereende von Kreisläuferin Andrea Witschel – beide wurden zum Abschluss der vergangenen Saison bereits verabschiedet – folgten in der Sommerpause noch zwei weitere Spielerinnen. Zum einen ist dies Angelika Wasiucionek. Die 29-jährige Kreisläuferin und Schwester von Emilia Wasiucionek wurde nach dem Oberliga-Aufstieg 2012 an die Neiße geholt. Adam: „Angelika hat in den Gesprächen leider Forderungen gestellt, die wir nicht erfüllen wollten.“ Somit kam es zur Trennung von der Polin.

Noch herber aber ist der Verlust von Dominika Tvrdonova. Die 22-jährige Slowakin streifte gut anderthalb Jahre das blau-gelbe Trikot über – und gern hätte Adam mit ihr weitergearbeitet. In der Sommerpause fiel bei der Rückraumspielerin allerdings die Entscheidung, ihrem Freund nach Hildesheim zu folgen. Aktuell wird die Slowakin mit dem Drittligisten HSG Osterode in Verbindung gebracht. „Wir haben viel in sie investiert. Nach ihrer Verletzung ist sie zu einer der wichtigsten Säulen in unserem System gewachsen. Darauf wollte ich gern aufbauen. Für mich war ihre Entwicklung in Görlitz noch nicht abgeschlossen“, so der Coach. Tvrdonova konnte nicht gut in der Abwehr zulangen, sondern brachte sich mit 93 Toren in 18 Spielen als beste Görlitzer Schützin der abgelaufenen Saison hervor.

Aufgrund der vier Abgänge sah Adam dringenden Handlungsbedarf, um in einer Liga, in der immer mehr namhafte Spielerinnen verpflichtet werden, konkurrenzfähig zu bleiben. Mit der Verpflichtung von Jelena Bader (33) ist dem Koweg-Trainer ein großer Wurf gelungen: „Sie ist unser Top-Neuzugang.“ Die gebürtige Serbin hat den Großteil ihrer handballerischen Karriere im polnischen Lubin und zuletzt ein Jahr in Jelena Gora verbracht, dabei mehrfach Auftritte im EHF-Pokal gehabt. Nun kommt sie ablösefrei nach Görlitz. „Sie hat eine sehr unterhaltsame Art, Handball zu spielen. Ich erhoffe mir von ihr, dass sie der Mannschaft im Umbruch bedeutend an Stabilität verleiht. Sie ist eine interessante Persönlichkeit und wirklich tolle Spielerin“, schwärmt Adam. In den zurückliegenden Trainingseinheiten hat Bader bewiesen, von welcher Qualität sie ist.

Außerdem wechselt Paulina Momot in die Neißestadt. Die 18-jährige Polin kommt auf eigenen Wunsch nach Görlitz und ist damit ein Glückgriff für Koweg. Adam: „Sie hatte das Gefühl, dass ihre handballerische Ausbildung in Stettin etwas stagniert.“ Daraus entstand die Motivation, sich einen Verein mit einem Trainer zu suchen, wo sie denkt, sportlich weiter voranzukommen. Die 1,87 Meter große Linkshänderin ist nach Aussage von Adam keine fertige Spielerin, sondern muss noch weiter ausgebildet werden. „Mit ihren Parametern ist sie für uns sehr interessant. Ich hoffe, dass sie uns im Laufe der Saison verstärken kann. Sie ist auf jeden Fall sehr ehrgeizig“, lobt Adam den Neuzugang. Gleichsam ist Momot für Adam ein großes Indiz dafür, wie Verein und Mannschaft in ihrer Qualität inzwischen wahrgenommen werden.

Zum anderen soll die Integration von Talenten aus dem eigenen Nachwuchs weiter vorangetrieben werden. So werden neben den drei erst 17-jährigen Toni Maria Beschnitt, Maren Kühn und Candy Roloff auch die ein Jahr ältere Torfrau Ramona Biela ans Team herangeführt. Adam: „Ziel muss es sein, sie fest in die erste Mannschaft zu führen. Die Voraussetzungen sind bei allen vier Spielerinnen da.“ Allerdings schwört er sie auf einen harten Weg ein. „Sie müssen kontinuierlich arbeiten, um die Chancen, die sie erhalten, für sich zu nutzen. Bei aller Sympathie für unseren eigenen Nachwuchs, am Ende zählt immer die Leistung auf dem Feld“, fügt Adam an. Die Talente scheinen ihn aber verstanden zu haben.

Adam kann somit einen Kader in die vierte Oberliga-Saison schicken, der durchaus für Überraschungen sorgen kann. Doch dafür bedarf es einer intensiven Vorbereitung. Wie schon in den Jahren zuvor, setzte der Görlitzer Coach auf eine zweigeteilte Trainingsphase mit einem Urlaubsmonat Juli. Doch auch in diesem Zeitraum ertüchtigten sich die Spielerinnen individuell weiter. Adam: „Ich bin nicht unzufrieden über die Verfassung, mit der sich die Mädels zu Beginn der zweiten Phase wieder präsentiert haben. Da sieht man, dass keine auf der faulen Haut lag.“ Ebenfalls positiv bewertet der Coach die Vollzähligkeit seines Kaders zu den Trainingseinheiten. „Es macht Mut, wenn man mit so vielen Leuten starten kann“, fügt er an. Nach Kondition, Kraft und Athletik steht nun vermehrt die Arbeit mit dem Ball an – immerhin gibt es nach dem Umbruch viel umzustellen und Neues einzustudieren.

Und im August geht es nicht nur von den Temperaturen heiß her. Einem Intensivtrainingslager in der Sporthalle Rauschwalde folgt am Wochenende eine Turnierteilnahme in Berlin. „Wir werden bedeutend mehr Testspiele durchführen als in den vergangenen Jahren. Wir brauchen viel Spielpraxis bis zum Saisonstart“, so Adam. Das absolute Highlight folgt am ersten Septemberwochenende. Dann reist das Görlitzer Team zu einem Trainingslager nach Österreich, um dort die Kräfte mit fünf österreichischen Erstligisten zu messen. Die Neißestädterinnen sollten also gut gewappnet in den Saisonauftakt zu ihrer vierten Oberliga-Saison gehen.






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