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22/05/2015
„Zur Spitze fehlt Konstanz“
Die Görlitzer Koweg-Handballer sind in der Sachsenliga auf Platz sechs gelandet. Laut Trainer Petr Masat war mehr drin. Von Frank Thümmler Sächsische Zeitung, Ausgabe 30.04.2015 Die Handballer des SV Koweg Görlitz haben ihre Sachsenligasaison beendet – mit einem respektablen Ergebnis. Die Görlitzer wurden mit 24:20 Punkten Sechster, die drittbeste Bilanz seit der Sachsenligazugehörigkeit. Dabei gab es vor der Saison vor allem eines: Unsicherheit. Nach neun Abgängen, die schon allein deshalb wehtaten, weil gleich fünf „echte“ Görlitzer darunter waren, musste auf die Schnelle eine neue Mannschaft zusammengebaut werden, bestehend aus einem verbliebenen Stamm Görlitzer Spieler, Polen und Tschechen. Das Saisonziel hieß deshalb vorsichtig „nur“ Klassenerhalt. Für Trainer Petr Masat, zuvor selbst noch Spieler in der ersten Mannschaft, war es zugleich seine Debütsaison als Trainer einer Männermannschaft. Im SZ-Gespräch zieht der 39-Jährige Bilanz. Herr Masat, war aus Sicht von heute das Saisonziel nicht tief gestapelt? Wir mussten damals die Mannschaft völlig neu zusammenstellen. Ich habe gleich gesagt, dass es ein halbes Jahr dauern wird, bis wir eingespielt sind. Heute bin ich froh, wie wir die drei Gruppen – Deutsche, Polen und Tschechen, zusammengeführt haben. Intern funktioniert die Mannschaft perfekt. Die Spieler sind echte Freunde geworden. Vor allem deshalb bin ich mit der Saison zufrieden. Was macht im Moment noch den Unterschied zu den Spitzenmannschaften? Das ist gar nicht so viel. Wir haben nach einer guten Vorbereitung ja gesehen, wie viel Potenzial in uns steckt. Letztlich haben wir gegen den Ersten, Vierten und Fünften auch gewonnen, waren gegen den Zweiten LHV Hoyerswerda zweimal nah dran. Geholfen hat sicher der gute Start in die Saison. Wir mussten nie Angst haben, etwas mit dem Abstieg zu tun zu bekommen. Letztlich hat uns für ein noch besseres Ergebnis aber die Konstanz gefehlt, auch die Breite in unserem Kader. War also mehr drin? Vier, fünf Punkte schon. In der Tabelle hätte es noch zwei, drei Plätze mehr raufgehen können, vielleicht sogar bis aufs Podium. Dazu hätte es aber optimal laufen müssen. Und das konnte es nicht, weil wir intern auch einige Probleme haben. Wir trainieren zweimal pro Woche. Aber insbesondere die deutschen Spieler schaffen es oft nicht ins Training, weil sie in Spät- oder Nachtschichten arbeiten müssen, oder auf Montage sind. Für das Zusammenspiel oder taktische Gruppenübungen ist das katastrophal. Aber das ist Sachsenliga und keine Bundesliga, da muss man das verstehen. Arbeit geht vor. Trotzdem haben sich einzelne Spieler gut entwickelt. Patrick Michel zum Beispiel in seinem ersten Jahr in der Ersten, oder Kai Vogt, der wieder zum Führungsspieler geworden ist – in Angriff und Abwehr. Auch die beiden Torhüter waren insgesamt gut. Für mehr Konstanz wäre auch ein breiterer Kader erforderlich. Wir hatten zehn Feldspieler, normal sind zwölf. Wenn dann wegen Verletzungen zwei Spieler wegfallen und einer noch krank ist, fahren wir mit nur einem Wechsler. Juckt es da nicht selbst, auszuhelfen? Schon, aber gleichzeitig zu coachen, das funktioniert nicht. Für meinen Kopf war das eine schwere Situation und schwer zu verstehen. Wenn ich trainiere, kann ich noch auf Sachsenliganiveau spielen. So habe ich in der Verbandsliga mitgespielt. Koweg hatte den Anspruch, eigenen Nachwuchs an das Männerteam heranzuführen. Ist davon noch die Rede? Dieses Jahr kamen ja noch Patrick Michel und Torwart Michael Hollain. In der neuen Saison wird aber keiner nachkommen. Hannes Neumann wäre infrage gekommen, aber er wechselt wegen seines Studiums nach Leipzig. Es ist schade, wenn ich sehe, wie viel der Verein für den Nachwuchs arbeitet, wie viel Kraft und auch Geld investiert wird, und wie wenig dann oben ankommt. Wenn dann gute Spieler da sind und ein anderer Verein lockt, sind die vielleicht gleich weg, wie es vor einem Jahr passiert ist. Der Verein schaut in die Röhre. Bei uns in Tschechien gibt es das nicht. Wenn ein Spieler so lange ausgebildet wurde, bekommt der Verein wenigstens eine Ablöse. Zum Ausblick in die neue Saison: Bleiben Sie Trainer, bleibt die Mannschaft zusammen und was ist drin? Ich gehe davon aus, dass ich auch in der neuen Saison der Trainer bin. Von den Spielern habe ich bislang gehört, dass sie bleiben wollen, auch wenn ich weiß, dass einige Leistungsträger von anderen Vereinen Angebote bekommen. Das ist aber logisch. Wenn alle bleiben, wird es vielleicht ein bisschen leichter, weil wir jetzt eingespielter sind. Ich wünsche mir noch zwei Neuzugänge, einen Shooter und einen Linksaußen. Was letztlich drin ist, ist schwer zu sagen. Schließlich wird sich das Problem mit dem Training kaum ändern. Finde uns auf facebook... |
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