Koweg-Damen verabschieden sich mit höchsten Heimsieg der Saison.
SV Koweg Görlitz : HC Rödertal 2. 31:18 (14:10)
In ihrem letzten Heimspiel der Saison 2014/15 sorgten die Oberliga-Handballerinnen des SV Koweg Görlitz für den deutlichsten Erfolg vor heimischem Publikum in diesem Sportjahr. Mit 31:18 (14:10) dominierten die Neißestädterinnen über die zweite Vertretung des HC Rödertal und erhält sich damit noch die theoretische Chance, in einer Woche beim Saisonfinale bis auf Platz fünf vorstoßen zu können.
„Wir haben heute zwar deutlich gewonnen, aber für die Zuschauer vielleicht kein berauschendes Handballfest geboten“, sagt Koweg-Trainer Jörg Adam nach dem Abpfiff zum letzten Heimspiel der noch laufenden Spielserie. Nicht wenige Anwesende in der Jahnsporthalle, die trotz schönem Wetter eine tolle Atmosphäre boten, dürften das ein wenig anders gesehen haben. Immerhin bejubelten die Anhänger den höchsten Heimsieg der Saison – 13 Tore Unterschied gelangen den Görlitzerinnen zuletzt im Oktober 2013 gegen die SG Seehausen. Der deutliche Erfolg hatte aber auch seine Gründe. Zum einen nutzten die Görlitzerinnen die vierwöchige Spielpause unter anderem in einem Trainingswochenende in Markranstädt intensiv, um sich auf das Restprogramm vorzubereiten. Zum anderen rief Adam eine neue taktische Marschroute aus. „Wir haben versucht etwas kontrollierter zu spielen und somit die Fehlerquote deutlich zu verringern“, begründet Adam seine Aussage, warum er nicht von einem berauschenden Fest sprach. Das Konzept ging voll auf. Adam: „Ich denke der entscheidende Punkt war, dass wir sehr gute Abwehrarbeit geleistet haben und uns den Gegner somit zurechtgelegt haben. Die Mädels haben toll antizipiert und flexibel gearbeitet.“ Vor allem im zweiten Durchgang sollten dies voll zum Tragen kommen. Aus einer Vielzahl an Ballgewinnen fuhren die Gastgeberinnen eine schnelle Vorwärtsbewegung nach der anderen, ohne ihre Sicherheit im Ballvortrag zu verlieren. Adam nutzte die Zeit zusätzlich, um einige seiner neuen Vorstellungen auszuprobieren und bunt durchzuwechseln. Gegen konditionell abbauenden Rödertalbienen konnten die Görlitzerinnen das Spiel ohne große Aufreger sicher nach Hause bringen – beim 26:16 war erstmals ein zweistelliger Vorsprung hergestellt. Bei aller Freude über den Sieg, für die emotionalsten Momente des Tages haben die Koweg-Damen schon vor dem Spiel selbst gesorgt. So wurden zwei Spielerinnen aus dem Kader verabschiedet, die dem Team in der nächsten Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Zum einen wird Nicole Seidel aufgrund ihrer Ausbildung in der sächsischen Landeshauptstadt den Verein in Richtung Waldheim verlassen. „Wir werden sie ein Stück weit vermissen, akzeptieren aber ihre Entscheidung. Für sie ist es die Chance, einmal über den Tellerrand hinauszuschauen und sich an einem anderen Standort weiterzuentwickeln“, so Adam. Seidel war zwischen den Pfosten mit Romy Klaus und Anne Naumann starker Konkurrenz ausgesetzt, die ihr wenig Einsatzzeiten bescherten. Gegen Rödertal durfte sie sich in der Schlussviertelstunde beweisen. Ihre Chancen stehen auch für das letzte Spiel in einer Woche nicht schlecht. Romy Klaus hatte sich im Dienstagstraining vor dem Heimspiel einen Bänderriss im rechten Fußgelenk zugezogen, mindestens drei Wochen Ruhe bekam die Torfrau ärztlich verordnet. Für sie rückte direkt Anne Naumann ins blau-gelbe Gehäuse vor. Neben Seidel wird zum anderen Andrea Witschel ihre Handballschuhe nach der Saison (vorerst) an den Nagel hängen. Adam: „Dies tut mir persönlich weh. Ich denke wer ihre Tränen bei der Verabschiedung gesehen hat kann verstehen, dass ihr dieser Schritt nicht einfach gefallen ist. Aber ich verstehe dass die persönliche Lebensplanung solche Entscheidungen auch erforderlich macht.“ Die 26-Kreisläuferin spielte noch einmal eine solide erste Halbzeit und verabschiedet sich mit einem Tor von den heimischen Fans.
Den HC Rödertal 2, der sich nach direktem Durchmarsch in der Sachsenliga nun wacker in der Oberliga schlägt, haben die Koweg-Damen mit diesem Sieg in der Tabelle nun endgültig hinter sich gelassen. Aktuell besetzt das Team den 7. Rang mit Chance auf zwei weitere Plätze. Dafür ist aber ein Sieg beim TSV Niederndodeleben am kommenden Wochenende Grundvoraussetzung.
Koweg: Naumann, Seidel – Marceluk (5), Witschel (1), Neumann (1), Rejfur, Conrad, Kurtycz (3), Muras (4), E. Wasiucionek (3), A. Wasiucionek (3), Kolewa (7/2), Tvrdonova (4/1)
Spielfilm: 4:1, 5:4, 7:8, 11:8, 14:10, 17:11, 19:13, 22:14, 24:16, 27:16, 31:18
Robert Eifler
Fotos: Thomas Kirschke
Finde uns auf facebook...